Ambulante psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland: Status quo und Trends im Zeitraum 2009–2018
Zusammenfassung Ziel der Studie Bestimmung der Prävalenz ambulanter Psychotherapie (PT) bei gesetzlich versicherten Kindern/Jugendlichen in Deutschland. Methodik Aus KV-Daten der Jahre 2009–2018 wurde die PT-Prävalenz bei 0- bis 19-Jährigen berechnet und nach Geschlecht, Alter und Bundesland stratifiziert, es wurden Berufsgruppe der PT-Erbringer, codierte psychiatrische Diagnosen sowie PT-Verfahren betrachtet. Ergebnisse Im Jahr 2018 erhielten 7,3 % (5,9 % [Hessen] bis 8,8 % [Niedersachsen]) PT-Leistungen (2009: 7,1 %). Hiervon waren 18,4 % (2009: 12,8 %) Richtlinien-PT (ab 2012: Verhaltenstherapie [VT] häufigstes Verfahren). 15- bis 19-Jährige erhielten am häufigsten PT, es fanden sich nur mäßige Geschlechtsunterschiede. Häufigste Leistungserbringer waren Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, häufigste Diagnosen Angst-/emotionale Störungen, ADHS und Anpassungsstörungen. Schlussfolgerungen Die PT-Prävalenz hat sich im untersuchten Zeitraum kaum verändert. Jedoch ist der Anteil von Richtlinien-PT angestiegen, mit VT als führendem Verfahren.