scholarly journals Herzgesunde Städte – die Gene laden das Gewehr, die Umwelt zieht den Abzug

2021 ◽  
Vol 10 (06) ◽  
pp. 543-547
Author(s):  
Thomas Münzel ◽  
Omar Hahad ◽  
Andreas Daiber

ZusammenfassungDie Weltgesundheitsorganisation gibt an, dass die Stadtplanung mittlerweile als kritischer Bestandteil einer umfassenden Lösung zur Bekämpfung umweltbedingter Gesundheitsschäden gesehen wird. Die vorliegende Übersicht befasst sich mit nicht übertragbaren Krankheiten mit dem Schwerpunkt auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und dem Urbanisierungsprozess in Bezug auf Umweltrisiken wie Lärm, Luftverschmutzung, Temperatur und Licht im Freien. Es wird dargelegt, warum sich Wärmeinseln in städtischen Gebieten entwickeln können und wie die Begrünung von Städten die öffentliche Gesundheit verbessern und Klimaprobleme, Nachhaltigkeit und Lebensfähigkeit adressieren kann. Darüber hinaus thematisieren wir Stadtplanung, Verkehrsinterventionen und neuartige Technologien zur Bewertung externer Umweltexpositionen, z. B. Einsatz digitaler Technologien, um zukünftig herzgesunde Städte zu fördern. Zuletzt heben wir neue Paradigmen des integrativen Denkens hervor, wie das Exposom und die planetare Gesundheit, indem wir den Zusammenhang zwischen Exposition und Gesundheitsauswirkungen kritisch evaluieren und unser Verständnis der Gesamtheit der Expositionen gegenüber der Umwelt des Menschen erweitern.

Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (7) ◽  
pp. 359-363
Author(s):  
Philip Bruggmann

Zusammenfassung. Drogenkonsumierende sind mit einer Prävalenz von 56 % die grösste Hepatitis-C-Risikogruppe in der Schweiz. Ihre ungenügende Versorgungssituation stellt ein ernsthaftes Problem für die öffentliche Gesundheit dar, einerseits durch die Weiterverbreitung des Virus und anderseits durch die Folgeerkrankungen der Infektion mit den entsprechenden Kosten. Es sind neue Ansätze gefragt in der Hepatitis-C-Versorgung bei Drogenkonsumierenden. Eine Suchterkrankung und auch Hepatitis C sind chronische Leiden, die häufig von weiteren chronischen Krankheiten begleitet werden. Sie bedürfen einer integrierten multidisziplinären Versorgung. Mit einer Einbindung der Hepatitis-C-Versorgung in das medizinische Grundversorgungssetting können bislang unerreichte Patientengruppen behandelt werden. Die aktuelle Entwicklung in der HCV-Therapie, weg von anspruchsvollen interferonbasierten Behandlungsschemata und hin zu einfachen Kombinationstherapien, unterstützt die Versorgung dieser Risikogruppe.


Praxis ◽  
2021 ◽  
Vol 110 (3) ◽  
pp. 141-142
Author(s):  
Grégoire Wuerzner ◽  
Bernard Waeber

Zusammenfassung. Die COVID-19-Pandemie stellt ein grosses Problem für die öffentliche Gesundheit dar. Ein Teil der Bevölkerung hat ein erhöhtes Risiko, im Rahmen dieser Erkrankung vermehrt Komplikationen zu entwickeln, insbesondere ältere Menschen sowie Diabetiker, adipöse und möglicherweise hypertensive Patientinnen und Patienten. Für Letztere muss dies noch in gross angelegten kontrollierten Studien bestätigt werden. Die bisher gesammelten Erkenntnisse beruhigen, egal ob die Betroffenen behandelt sind oder nicht. Bei der Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten, einschliesslich Blockern des Renin-Angiotensin-Systems, besteht kein Grund zur Besorgnis. Erste Beobachtungen deuten darauf hin, dass der COVID-19-Impfstoff ohne besondere Probleme bei Hypertoniepatientinnen und -patienten verabreicht werden kann. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es keinen Grund gibt, hypertensive Patientinnen und Patienten anders zu behandeln als vor dem Ausbruch der Pandemie.


2018 ◽  
Vol 81 (03) ◽  
pp. 176-181
Author(s):  
Marina Akçay ◽  
Simon Drees ◽  
Karin Geffert ◽  
Mathias Havemann ◽  
Franziska Hommes ◽  
...  

ZusammenfassungDer aktuelle Reformprozess der öffentlichen Gesundheit in Deutschland hat die Möglichkeit einer Stärkung dieses Faches und des entsprechenden Praxis- und Politikfeldes in Deutschland eröffnet. Im vorliegenden Beitrag werden anstehende Herausforderungen und notwendigen Maßnahmen aus einer Nachwuchsperspektive dargestellt. Notwendig sind insbesondere eine umfassende Stärkung und Reform der Aus- und Weiterbildungsstrukturen der öffentlichen Gesundheit. Zudem gilt es, Strukturen und Prozesse zu schaffen, mittels derer die Fachgemeinschaft ihre Expertise stärker und wirkungsvoller als bislang in Politik und Gesellschaft einbringen kann. Dies schließt den Aufbau einer handlungsfähigen Fachvertretung mit ein. Die hierzu in den vergangenen Jahren u. a. im Rahmen des Zukunftsforums Public Health begonnene Diskussion sollte zeitnah strukturbildend konkretisiert und in praktische Umsetzungen überführt werden.


2020 ◽  
Vol 63 (12) ◽  
pp. 1531-1537
Author(s):  
Peter Grabitz ◽  
Till Brückner ◽  
Daniel Strech

ZusammenfassungErgebnisse klinischer Arzneimittelstudien müssen nach Abschluss zeitnah und nichtselektiv veröffentlicht werden. Die Ergebnispublikation ist als zentrale ethische Regel in der Deklaration von Helsinki des Weltärztebundes festgehalten. Deutsche Universitätskliniken sind vermehrt in die Kritik geraten, diesen Anforderungen nicht ausreichend nachzukommen.In diesem Beitrag werden verschiedene Publikationsformen von klinischen Arzneimittelstudien (Fachartikel und Kurzberichte) diskutiert und der Status quo der Ergebnispublikation deutscher Universitätskliniken analysiert. Dazu wurden 3 Register und Datenbanken für klinische Studien auf Veröffentlichung von Kurzberichten geprüft: das European Union Clinical Trials Register (EUCTR), das US-amerikanische Register ClinicalTrials.gov und das rein deutschsprachige Portal PharmNet.Bund. Positionen unterschiedlicher Interessengruppen werden zusammengetragen und mögliche Schritte zur Verbesserung vorgeschlagen.Derzeit erfüllen deutsche Universitätskliniken ihre regulatorischen und ethischen Verpflichtungen im Hinblick auf die Ergebnisveröffentlichung klinischer Arzneimittelstudien nur unzureichend. Zwei Jahre nach Studienende hatten 2 Drittel der Studien, die 2010–2014 abgeschlossen wurden und auf ClinicalTrials.gov verzeichnet sind, noch keine Ergebnisse als Fachartikel veröffentlicht, im Register selbst waren nur für 4,7 % als Kurzberichte hinterlegt. Im EUCTR liegt die Publikationsrate von Kurzberichten bei weniger als 7 %. Die Untersuchung der Datenbank PharmNet.Bund zeigte Ergebnisberichte für weniger als 15 % der dortigen Einträge.Um das Abschneiden der deutschen Universitätskliniken im Bereich Ergebnispublikation von klinischen Arzneimittelstudien zu verbessern, braucht es politischen Willen und Engagement der Kliniken selbst. Die Veröffentlichung der Ergebnisse aller klinischen Studien ist mit geringen Kosten verbunden. Die Vorteile für öffentliche Gesundheit und Wissenschaft überwiegen bei Weitem den jetzt notwendigen Mehraufwand.


2014 ◽  
Vol 22 (3) ◽  
Author(s):  
Caroline Herr

EinleitungInfektionskrankheiten stehen zunehmend im Blickpunkt der Bevölkerung und der Wissenschaft. Durch Vernachlässigung von hygienischen Maßnahmen sowie nichtadäquaten Antibiotikaeinsatz hat die Zahl der Infektionen mit multiresistenten Erregern zugenommen. Im Falle von „Emerging and Re-emerging Infectious Diseases“ kam es auch durch Impflücken (z.B. Masern) und Impfskepsis zu einem deutlichen Anstieg. Im Innenraum sind Schimmel, im Außenluftbereich anthropogene Bioaerosolimmissionen aus Anlagen der Land- und Abfallwirtschaft sowie Legionellen aus Rückkühlwerken als Infektionsquellen in den Fokus gerückt. Der öffentliche Gesundheitsdienst ist hier präventiv tätig und versucht, durch unterschiedliche Herangehensweisen die Ausbreitung der Infektionskrankheiten zu verhindern, sie frühzeitig zu erkennen oder ein Wiederauftreten zu verhindern.


2012 ◽  
Vol 74 (01) ◽  
pp. 1-2 ◽  
Author(s):  
M. Wildner

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