Zusammenfassung
Hintergrund Seit dem 01.01.2015 dokumentiert das deutschlandweite „PLEURATUMOR-Register der DGT“ die wichtigsten Parameter von thoraxchirurgisch behandelten Patienten mit primären und sekundären malignen Pleuraerkrankungen. Sowohl Erst- als auch Rezidiverkrankungen sollen in dieser Onlinedatenbank erfasst werden. Ein besonderer Schwerpunkt des Registers liegt auf der Dokumentation von Patienten mit einer Pleurakarzinose, einem malignen Pleuramesotheliom und Tumoren des Thymus mit pleuraler Aussaat.
Material und Methoden Im März 2020 erfolgte eine strukturierte Auswertung aller bis einschließlich Dezember 2019 dokumentierten Patienten in der Datenbank.
Ergebnisse Zu diesem Zeitpunkt nahmen 33 Abteilungen/Kliniken am PLEURATUMOR-Register teil. Es wurden bisher 670 Patienten erfasst. Von diesen Datensätzen waren 522 Fälle vollständig und bei 516 dieser Patienten wurde eine Operation durchgeführt. Im Jahr 2017 wurden bisher die meisten Patienten vollständig dokumentiert (n = 135; 26,2%), im Jahr 2019 waren es 72 (14%). Mit 317 gelisteten Patienten (61,4%) war die Pleurakarzinose die am häufigsten erfasste pleurale Tumorerkrankung, gefolgt vom malignen Pleuramesotheliom (n = 175; 33,9%) sowie dem pleural metastasierten Thymom/Thymuskarzinom (n = 11; 2,1%). Der Großteil der Patienten (n = 499; 96,7%) wurde aufgrund einer Erstmanifestation behandelt. Der am häufigsten dokumentierte Eingriff war die VATS-Talkumpleurodese (n = 204; 39,5%). Bei 69 Patienten (13,4%) führte man im Anschluss an eine zytoreduktive Operation eine hypertherme intrathorakale Chemotherapie durch. Postoperative Komplikationen traten bei 107
Patienten (20,7%) auf, in 35 Fällen (6,8%) war eine operative Revision erforderlich. Die 30-Tage-Letalität betrug insgesamt 8,3% (n = 43).
Schlussfolgerung Durch die konsequente Dateneingabe der teilnehmenden Kliniken konnte bereits eine repräsentative Datenmenge an pleuralen Tumorerkrankungen erfasst werden. Zukünftig erhoffen wir uns eine konsequente und möglichst vollständige Fortführung der Dateneingabe sowie die Initiierung von registerbasierten Studien.