Die Behandlung tiefer Beinvenenthrombosen
ZusammenfassungZum heutigen Stand der Behandlung von tiefen Beinvenenthrombosen kann folgende Aussage gemacht werden: Die alleinige Heparin-Kumarin-Behandlung bedeutet lediglich eine Prophylaxe für das weitere Fortschreiten von Thrombosen. Es handelt sich dabei nicht um eine kurative Therapie im engeren Sinne. Die erheblichen postthrombotischen Folgeschäden sind bekannt. Auf der anderen Seite führt eine systemische fibrinolytische Therapie, sofern sie mit ultrahoher Streptokinase-Kurzzeitlyse (UHSK) innerhalb einer Woche nach Auftreten der Thrombose durchgeführt wird, in etwa 50% zu einer vollständigen und in 41% zu einer partiellen Wiedereröffnung der betroffenen Gefäße. Die hierbei zu beachtenden lysespezifischen Gefährdungen werden durch Beschränkung der Therapie auf Patienten, die jünger als 50 Jahre sind, und durch Verwendung eines temporären Cavafilters im Falle einer Beckenvenenthrombose auf ein Minimum reduziert. Poplitea- und Unterschenkel- Venenthrombosen können dagegen mit der Lyseblocktechnik behandelt werden, für die praktisch keine Kontraindikationen bekannt sind. Unter diesen Gesichtspunkten ist die Zeit überreif für eine kontrollierte Langzeitstudie »Thrombolyse-Heparin-Kumarin« gegen »Heparin-Kumarin«.