Komorbidität von Hypertonie und Typ-2-Diabetes
ZusammenfassungHypertonie ist ein eigenständiger kardiovaskulärer und renaler Risikofaktor. Das absolute Risiko einer Hypertonie wird aber im Wesentlichen durch Komorbiditäten bestimmt. Dabei nimmt der Diabetes mellitus eine Schlüsselrolle ein, da er die Prognose hypertensiver Patienten dramatisch verschlechtert. Epidemiologische Daten zeigen, dass Hypertoniker etwa doppelt so häufig wie Normotensive einen Diabetes mellitus entwickeln. Andererseits weisen Patienten mit Diabetes mellitus mit 70–90% eine erhöhte Hypertonieprävalenz auf. Unter den möglichen, zugrunde liegenden Mechanismen dieser häufigen Komorbidität von Hypertonie und Diabetes mellitus nimmt die Konstellation Übergewicht/Adipositas eine Schlüsselrolle ein. Die Mechanismen sowohl einer Adipositas-assoziierten Hypertonie als auch die Verknüpfung von Adipositas und Typ-2-Diabetes sind mittlerweile zum Teil aufgeklärt. Nach Manifestation eines Diabetes kann dieser, insbesondere durch das Auftreten einer diabetischen Nephropathie, die Entwicklung einer Hypertonie weiter begünstigen. Andererseits kann eine Hypertonie, möglicherweise vermittelt durch strukturelle Veränderungen der Mikrozirkulation, die Insulinsensitivität peripherer Gewebe, z.B. der Muskulatur, weiter einschränken. Prävention als auch Therapie von Übergewicht/Adipositas kommen daher in der kardiovaskulären und renalen Prävention eine Schlüsselrolle zu.