Hepatische Elimination und First-Pass-Effekt von Glucagon-Like Peptide-1 (GLP-1)
Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Ein neuer, innovativer Ansatz in der humanmedizinischen Behandlung des nichtinsulinabhängigen Diabetes mellitus (Typ 2) zielt auf die Hemmung der Dipeptidyl-Peptidase IV (DPP-IV) ab, um die Plasmakonzentration an Glucagon-Like Peptide-1 (GLP-1) zu erhöhen, wodurch wiederum die Insulininkretion in Abhängigkeit von erhöhten Blutzuckerspiegeln gesteigert wird. Material und Methoden: In der vorliegenden Studie wurde der Anteil der hepatischen Elimination des GLP-1 an der Gesamtkörper-Elimination mit und ohne DPP-IV-Hemmung mithilfe des rezirkulierenden Modells der isolierten perfundierten Rat- tenleber (IPRL) quantifiziert. Ergebnisse: Die Leberelimination hat bei der Ratte einen Anteil von 57% an der totalen Clearance des GLP-1. Der niedrige hepatische Extraktionsquotient von 30 ± 11% erlaubt sieben von zehn vom Darm abgegebenen GLP-1-Molekülen den Eintritt in den systemischen Kreislauf (70% Bioverfügbarkeit). Die Halbwertszeit der GLP-1-Amid-Isoform (7–36 amid) in der IPRL beträgt 5,0 ± 1,3 Minuten und unterscheidet sich statistisch nicht signifikant (p = 0,114) von der Halbwertszeit der Glycin-Isoform (7–37) mit 6,1 ± 1,6 Minuten. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: DPP-IV-Inhibitoren verlängern erfolgreich die Halbwertszeit und damit die Wirkdauer von GLP-1, was den Einsatz von Insulin bei Katzen mit Diabetes mellitus verzichtbar machen könnte.