Entwicklungsaufgaben, psychische Gesundheit und Risiken von jungen Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes

2017 ◽  
Vol 15 (05) ◽  
pp. 210-215
Author(s):  
Klaus-Martin Rölver ◽  
Karin Lange

ZusammenfassungJunge Erwachsene mit Typ-1-Diabetes sind mit vielen alters- und gesundheitsspezifischen Herausforderungen konfrontiert. Für viele gut geschulte und durch Fachteams in Schwerpunktpraxen begleitete Patienten bedeutet das Diabetesmanagement heute jedoch keine außergewöhnlich große Belastung mehr. Einige junge Erwachsene sind allerdings überfordert, wenn sie alterstypische Entwicklungsaufgaben mit der eigenverantwortlichen Therapie ihres Diabetes vereinbaren sollen. Oft betrifft dies gerade diejenigen, die bereits in ihrer Kindheit und im Jugendalter eine unzureichende Stoffwechseleinstellung und gehäuft akute Komplikationen erlebt haben. Die Komorbidität einer psychischen Belastung oder psychiatrischen Störung beeinträchtigt das erfolgreiche Diabetesmanagement in diesem Lebensabschnitt erheblich. Zudem können altersspezifische Krisen und belastende Lebensereignisse einer sachgerechten Diabetestherapie entgegenstehen. Solchen typischen Risiken gilt es erfolgreich zu begegnen.

2018 ◽  
Author(s):  
B Maier ◽  
B Kulzer ◽  
A Schäfer ◽  
A Tombek ◽  
J Greiner ◽  
...  

2020 ◽  
Vol 15 (06) ◽  
pp. 487-497
Author(s):  
Agnes Geirhos ◽  
Matthias Domhardt ◽  
Angela Galler ◽  
Christina Reinauer ◽  
Petra Warschburger ◽  
...  

ZusammenfassungJugendliche und junge Erwachsene mit Typ-1-Diabetes sind häufig von komorbiden psychischen Störungen betroffen. Dabei zeigt die Studienlage zur Verbreitung ein heterogenes und inkonsistentes Bild. Diagnose und Behandlung der somatopsychischen Begleiterkrankungen beeinflussen den Behandlungs- und Krankheitsverlauf sowie die Lebensqualität der Betroffenen. Trotzdem wird dies in der klinischen Praxis selten frühzeitig berücksichtigt. Das multizentrische Verbundprojekt COACH verfolgt das Ziel, die Erkennung und Behandlung psychischer Komorbidität für diese Zielgruppe in der bundesweiten Routineversorgung zu optimieren.


2004 ◽  
Vol 25 (3) ◽  
pp. 123-139 ◽  
Author(s):  
Christine Altstötter-Gleich

Zusammenfassung: Es werden zwei Studien zur Testgüte eines Messinstruments (GTS+) berichtet, das auf der Basis der Items des BSRI und des EPAQ sowie eines Itempools zur Erfassung von Expressivität und Instrumentalität ( Altstötter-Gleich, 1996 , 1998 ) konstruiert wurde. Es enthält Adjektive, die einerseits gut zwischen Geschlechterstereotypen trennen und andererseits über eine hohe soziale Erwünschtheit verfügen. Explorative und konfirmatorische Faktorenanalysen verweisen auf die Separierbarkeit der Dimensionen Expressivität und Instrumentalität, die interne Konsistenz der Skalen ist hoch. Am Beispiel von Konstrukten der psychischen Gesundheit, erhoben mittels des Trierer Persönlichkeitsfragebogens ( Becker, 1989 ) und des NEO-FFI ( Borkenau & Ostendorf, 1993 ), werden erste Belege für die Konstruktvalidität der Skala erbracht, indem aus dem Androgyniekonzept ableitbare Annahmen zum Zusammenhang zwischen Expressivität, Instrumentalität und Facetten psychischer Gesundheit überprüft werden.


2011 ◽  
Vol 68 (12) ◽  
pp. 699-706 ◽  
Author(s):  
Roger Lehman ◽  
Philippe A. Gerber

Mit der Entscheidung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), ab 1. Juli 2010 alle möglichen Formen der Insel- und Pankreastransplantation als obligatorische Krankenkassenleistung bei Typ 1-Diabetes mellitus zu erklären, hat die Fragestellung, wann, bei welchen Patienten und unter welchen Umständen eine solche Transplantation empfohlen werden kann, einen ganz anderen Stellenwert bekommen. Initial wurde die Inseltransplantation als neue Therapieform bei Patienten mit Typ 1-Diabetes und guter Nierenfunktion durchgeführt, wobei die Vorteile dieser Therapie einer lebenslangen Immunsuppression mit all ihren assoziierten Nebenwirkungen und Komplikationen gegenübergestellt werden müssen. Aufgrund des ausgeprägten Organmangels kam es mit der Zeit zu einem Paradigmenwechsel: Das Hauptziel, welches mit der Inseltransplantation verfolgt wird, ist nicht mehr unbedingt eine Insulinunabhängigkeit, sondern eine gute Blutzuckerkontrolle unter Vermeidung von schweren Hypoglykämien. Dieses Ziel kann in 80 - 90 % aller Patienten, welche eine Inseltransplantation erhalten, erfüllt werden, auch wenn weiterhin geringe Dosen von Insulin injiziert werden müssen. Die lebenslang notwendige Immunsuppression hingegen limitiert diese praktisch komplikationslose Therapieform auf Patienten, welche eine andere Organtransplantation benötigen, oder trotz optimierter Diabetesbehandlung lebensbedrohliche Hypoglykämien erleiden. Die häufigste Indikation bei uns sind Patienten mit einer chronischen dialysepflichtigen Niereninsuffizienz und einem Typ 1-Diabetes mellitus. Diese Patienten sollten auf die Möglichkeit einer kombinierten Insel-Nierentransplantation oder Pankreas-Nierentransplantation aufmerksam gemacht werden. Die Wahl, ob eine Insel- oder Pankreastransplantation in Frage kommt, hängt in aller erster Linie vom Ausmaß der kardiovaskulären Begleiterkrankungen ab, die wiederum mit Diabetesdauer, Alter und Qualität der Blutzuckereinstellung zusammenhängen. Aufgrund des Organspenden-Mangels gewinnt die Option der Lebendnierenspende, welche sekundär mit einer Insel- oder Pankreastransplantation ergänzt wird, immer mehr an Bedeutung. Aufgrund der neuen BAG-Regelung besteht für eine kleine Gruppe von Patienten mit einem Typ 1-Diabetes mellitus ohne oder mit einer geringen diabetischen Nephropathie, welche unter häufigen und schweren, lebensbedrohlichen Hypoglykämien leiden, die Möglichkeit einer alleinigen Pankreas- oder Inseltransplantation. In diesem Artikel werden die Vor- und Nachteile der Insel- und Pankreastransplantation und die Indikation für den Betazell-Ersatz aufgrund der neuesten Datenlage diskutiert und ein neues Flussdiagramm für die Entscheidungsfindung Insel- oder Pankreastransplantation vorgestellt.


2017 ◽  
Vol 74 (8) ◽  
pp. 445-453
Author(s):  
Stefan Bilz

Zusammenfassung. Die diabetische Dyslipidämie ist durch eine Erhöhung der Triglyzeride, eine Erniedrigung des HDL-Cholesterins und eine qualitative Veränderung der LDL-Partikel, die kleiner, dichter und somit atherogener sind („small, dense LDL“) gekennzeichnet. Sie ist wesentlich mitursächlich für das 2 – 4 fach erhöhte kardiovaskuläre Risiko von Patienten mit Typ 2 Diabetes. Statine reduzieren das LDL-Cholesterin und die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität von Patienten mit Typ 2 Diabetes. Sie sind eines der wichtigsten Instrumente der kardiovaskulären Prävention und somit mit wenigen Ausnahmen für alle Betroffenen empfohlen. Eine lipidsenkende Kombinationstherapie mit Fibraten, Ezetrol und PCSK9-Hemmern führt zu einer weiteren Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse, ohne dass bisher eine Mortalitätsreduktion nachgewiesen werden konnte und ist somit Patienten mit besonders hohem Risiko vorbehalten. Da das kardiovaskuläre Lebenszeitrisiko bei vielen Patienten mit Typ 1 Diabetes ebenso als hoch einzuschätzen ist, wird bei diesen insbesondere bei Vorliegen von Folgekomplikationen oder weiteren Risikofaktoren ebenso eine Statintherapie empfohlen.


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