Verfahren zur reflexionsbasierten Temperaturermittlung bei magnetostriktiven Längenmesssystemen
Zusammenfassung Magnetostriktive Positionssensoren (MPS) werden für absolute und hochgenaue lineare Positionsmessungen eingesetzt. Diese Sensoren basieren auf einer Laufzeitmessung (engl.: Time-of-Flight (TOF)) einer Körperschallwelle innerhalb eines magnetostriktiven Wellenleiters. Nach dem Stand der Technik werden lediglich Positionswerte und deren Ableitungen, wie Geschwindigkeit oder Beschleunigung bestimmt. In diesem Beitrag wird eine Methode zur Temperaturermittlung am Ende des Wellenleiters beschrieben. Diese basiert auf der Auswertung der temperaturabhängigen Signalveränderungen von Reflexionen, welche am Ende des Wellenleiters entstehen, an dem ein Dämpfungsmaterial angebracht ist. Hierzu werden Algorithmen vorgestellt, um die Temperatur am Ende des Wellenleiters, ohne zusätzliche Hardware, aus dem empfangenen Signal zu ermitteln. Die Herleitungen werden durch Simulationen und Messergebnisse belegt. Weiterhin wird eine Möglichkeit zur vereinfachten Kalibrierung des Verfahrens betrachtet. Mit der vorgestellten Methode kann die ermittelte Temperatur als zusätzlicher Parameter verwendet werden, um z. B. eine temperaturabhängige Positionskalibrierung im Sinne eines Self-X Konzeptes eines „Smart Sensors“ zu ermöglichen.