Europäische Politiken zum Thema Alter am Rand der Kompetenzlücke: Akteure, Instrumente und Wirkungen
Politiken zum Thema Alter liegen mitgehend in den Händen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Trotzdem hat die EU eine Reihe gemeinschaftlicher Politiken entwickelt, die direkt und indirekt Einfluss auf die nationalstaatliche Alterssicherung nehmen. Der vorliegende Beitrag untersucht aus einer policy-analytischen Perspektive die Formulierung von EU-Politiken zum Thema Alter und diskutiert den Ursprung und die (potentielle) Wirkung der dabei verwendeten Instrumente. Zu ihnen gehört die Regulierung und Koordinierung nationaler Renten- und Beschäftigungspolitik, Instrumente der regulativen Sozialpolitik und die europäische Währungspolitik. Die Grenzen des direkten Einflusses der EU auf die nationale Alterssicherungspolitik können durch die Interessen der Mitgliedsstaaten erklärt werden. Allerdings übt die EU auf indirekte Weise noch weiter reichenden Einfluss auf die Politikgestaltung zum Thema Alter aus. Dies wird erst mit Fokus auf andere Akteure (insbesondere die Europäische Kommission) und angrenzende Politikfelder (insbesondere die Wirtschaftsintegration) deutlich.