Zunehmende intergenerationelle Wohnentfernungen und berufliche Mobilität verändern die Formen häuslicher Pflege und Sorge. Klassische familiäre Pflegesettings sind im Umbruch, neue Angehörigenprofile entstehen. »Distance Caregivers« erleben als entfernt lebende, sorgende Angehörige hilfeund pflegebedürftiger Personen neue und spezifische Herausforderungen. Technische Hilfsmittel und Assistenzsysteme versprechen Unterstützung. Als mögliche Lösungen sind sie mit zahlreichen Hoffnungen und Erwartungen verknüpft. Forschungsergebnisse in diesem Kontext fehlen bislang, vor allem im deutschsprachigen Raum. Der vorliegende Beitrag analysiert auf Grundlage einer qualitativen Interviewstudie mit 17 Angehörigen und 22 Expert*innen Chancen und Grenzen technischer Unterstützung. Die Daten werden daraufhin betrachtet, inwiefern Technik sich zwischen Autonomieermöglichung und Kontrollfunktion bewegt. Die Studie weist darauf hin, dass Technik als Co-Lösung der Einbindung in beratende, diskutierende, begleitende und edukative Prozesse bedarf, um ihren Nutzen bei räumlicher Distanz umfänglich entfalten zu können.