häusliche pflege
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H-INDEX

5
(FIVE YEARS 1)

Author(s):  
Yvonne Marx ◽  
Thomas Frese ◽  
Alexander Bauer

Zusammenfassung Hintergrund Frühes Erkennen gesundheitlicher Belastungen pflegender Angehöriger sowie die Koordination adäquater Maßnahmen obliegen zumeist dem Hausarzt. Dessen individuelle Perspektiven und Ansätze zu Identifizierung und Unterstützung pflegender Angehöriger wurden bisher kaum untersucht. Ziel der Arbeit Die Studie untersucht daher subjektive Sichtweisen von Hausärzten im Hinblick auf Identifikation und Betreuung pflegender Angehöriger in der hausärztlichen Praxis. Mithilfe der Ergebnisse sollen Erleichterungsbedarfe und Bedingungen für eine Implementierung eines Instruments zur Identifikation in der Praxis identifiziert werden. Material und Methoden Zur Beantwortung der Fragestellung wurden 12 leitfadengestützte Experteninterviews mit niedergelassenen Hausärzten aus Sachsen-Anhalt durchgeführt. Für die Auswertung der Interviews wurde das Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring angewendet. Ergebnisse Die Auseinandersetzung mit subjektiven Sichtweisen bestätigt die grundlegende zentrale Stellung von Hausärzten bezüglich der Betreuung pflegender Angehöriger. Sie zeigt aber auch Ansatzpunkte mit Potenzial zu Verbesserung bzw. Erleichterung der Versorgung pflegender Angehöriger: Zeitliche Probleme und mangelnde Kommunikation erschweren die Betreuung. Ambulante Pflegedienste und regionale (Beratungs‑)Angebote sind vorhanden; eine systematische Zusammenarbeit und Koordination fehlt. Diskussion Ein Screeninginstrument für pflegende Angehörige (Identifikation, Messen der empfundenen Belastung) stellt eine sinnvolle Intervention dar. Die besonderen Anforderungen und Eigenschaften von Interventionen in der allgemeinmedizinischen Praxis müssen systematisch erforscht werden und die Häusliche Pflege-Skala entsprechend angepasst und implementiert werden. Die Zusammenarbeit aller Akteure nimmt zukünftig eine zentrale Stellung ein.


Pflege ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Rachel Jenkins ◽  
Anke Jähnke ◽  
Iren Bischofberger

Zusammenfassung. Hintergrund: Immer mehr ältere Menschen leben mit Multimorbidität, reduzierter Autonomie und Lebensqualität, komplexen Therapieregimes und erhöhten Komplikations- und Hospitalisationsraten. Bei funktionalen Einschränkungen oder zur Unterstützung des Therapiemanagements ist die professionelle häusliche Pflege unerlässlich. In der stationären Versorgung verbessern Advanced Practice Nurses (APN) aufgrund ihrer erweiterten Kompetenzen die Versorgungsqualität. Für mehrfach erkrankte Klient_innen zuhause ist die Rolle der APN hingegen neu. Ziel: Ausgehend von international etablierten APN-Kernkompetenzen sollte die APN-Rolle in einem häuslichen Pflegedienst für Menschen mit Multimorbidität entwickelt werden. Methoden: Das Praxisprojekt orientierte sich am PDCA-Zyklus. Merkmale von zugewiesenen Klient_innen sowie Fallsituationen wurden analysiert und so der Mehrwert der APN für die Klient_innen, deren Angehörige, die Pflegeteams und die interprofessionelle Zusammenarbeit herausgearbeitet. Ergebnisse: Im Projektzeitraum wurden 40 Klient_innen durch die APN begleitet. Durch ihre Interventionen stabilisierten sich vielschichtige Lebens- und Krankheitssituationen, und sie vermittelten den Beteiligten Sicherheit im Gesundheitsmanagement. Diskussion: Leadership in der Praxisentwicklung und interprofessionelle Zusammenarbeit waren zentrale Erfolgsfaktoren. Die APN nahm eine wichtige Koordinationsrolle innerhalb der zahlreichen Akteure wahr. Grenzen und Transfer: Diese Rolle muss für die häusliche Pflege konsolidiert und ihre Wirksamkeit auf die Versorgungsqualität empirisch erforscht werden.


Author(s):  
Stefanie Engler

Zunehmende intergenerationelle Wohnentfernungen und berufliche Mobilität verändern die Formen häuslicher Pflege und Sorge. Klassische familiäre Pflegesettings sind im Umbruch, neue Angehörigenprofile entstehen. »Distance Caregivers« erleben als entfernt lebende, sorgende Angehörige hilfeund pflegebedürftiger Personen neue und spezifische Herausforderungen. Technische Hilfsmittel und Assistenzsysteme versprechen Unterstützung. Als mögliche Lösungen sind sie mit zahlreichen Hoffnungen und Erwartungen verknüpft. Forschungsergebnisse in diesem Kontext fehlen bislang, vor allem im deutschsprachigen Raum. Der vorliegende Beitrag analysiert auf Grundlage einer qualitativen Interviewstudie mit 17 Angehörigen und 22 Expert*innen Chancen und Grenzen technischer Unterstützung. Die Daten werden daraufhin betrachtet, inwiefern Technik sich zwischen Autonomieermöglichung und Kontrollfunktion bewegt. Die Studie weist darauf hin, dass Technik als Co-Lösung der Einbindung in beratende, diskutierende, begleitende und edukative Prozesse bedarf, um ihren Nutzen bei räumlicher Distanz umfänglich entfalten zu können.


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