psychotherapeutische praxis
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2021 ◽  
Vol 0 (0) ◽  
Author(s):  
Ingrid Erhardt

Zusammenfassung In dem vorliegenden Beitrag untersucht die Autorin die Frage, ob und inwiefern psychoanalytische Therapie mit einer kultur- und religionssensiblen aber auch neutralen therapeutischen Haltung für Menschen mit einer depressiven und spirituellen Krise hilfreich sein kann. In die psychoanalytische und psychotherapeutische Praxis kommen zunehmend mehr Menschen unterschiedlicher Herkunft, die nicht nur ihren jeweiligen kulturellen Hintergrund, sondern auch verschiedene Religionen mitbringen. Darunter sind auch zunehmend mehr Muslime und Musliminnen mit ihrer eigenen kulturellen und religiösen Erfahrungswelt und Überzeugungen von Heilung und seelischem Wachstum, was eine Herausforderung für eine/n westlich sozialisierte Psychoanalytiker/-in darstellen kann. In diesem Beitrag wird postuliert, dass eine existenzielle Erfahrung (z. B. Trennung) bei einem religiösen Menschen nicht nur eine spirituelle Krise auslösen kann, sondern auch mit einer depressiven Krise einhergeht. Dies wird anhand einer psychoanalytischen Behandlung eines muslimischen Mannes in einer Kasuistik dargestellt. Eine Abweichung von einem kulturell bzw. religiös klar definierten Wertekanon löst Versagenserleben und damit Scham- und Schuldgefühle aus, die depressives Erleben verstärken und aufrechterhalten. Die Bearbeitung der Selbstwert- und Schuldkonflikte steht daher im Mittelpunkt der psychotherapeutischen Arbeit, wobei eine kultur- und religionssensible therapeutische Haltung unerlässlich ist.


Author(s):  
Georg Bornemann ◽  
Holger Steinberg

ZusammenfassungDie Arbeit betrachtet das Leben und Wirken des deutsch-jüdischen Nervenarztes Ernst Jolowicz, der 1882 geboren wurde. Aus Posen stammend, sammelte der Mediziner im Deutschen Kaiserreich erste Berufserfahrung, ehe er im Ersten Weltkrieg als Neurologe in einem Lazarett an der Westfront diente. Nach dem Krieg eröffnete er in Leipzig eine private psychotherapeutische Praxis, publizierte zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten und engagierte sich in der 'Allgemeinen Ärztlichen Gesellschaft für Psychotherapie'. In seinen Schriften präsentiert sich Jolowicz als undogmatischer Anhänger suggestiver Techniken, entwickelt jedoch überdies Methoden für eine patientenzentrierte, psychagogische Psychotherapie. Zudem verfasst er etliche kultur-und gesellschaftswissenschaftliche Aufsätze und zeigt sich als vielseitig interessierter Publizist. Kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigriert er nach Paris und setzt sich in einem Straßburger Radiosender für den antifaschistischen Widerstand ein. Nachdem Frankreich besetzt wird, flieht er 1941 in die Vereinigten Staaten und fasst dort erneut beruflich Fuß, ehe er 1958 nach einer Herzerkrankung in New York City stirbt.


2021 ◽  
Author(s):  
Rolf Schumacher

Psychotherapie ist jene Disziplin, die sich explizit mit den Bedingungen der Veränderbarkeit des Menschen befasst. Der Psychologische Psychotherapeut Rolf Schumacher gewährt neue Einblicke in die psychotherapeutische Praxis und fasst sie als professionelle Form sozialer, intersubjektiver Praxis — mit drei dokumentierten vollständigen Therapieverläufen als Fallbeispiele. Das Ziel dabei ist, ein integratives und eigenständiges Paradigma für die Psychotherapie auf erkenntnistheoretischer Grundlage zu begründen, das eine »praxeologische Theorie psychotherapeutischer Profession« und ein praxisorientiertes psychotherapeutisches Veränderungsmodell fördert. Dieser Ansatz ermöglicht auch eine Psychotherapiewissenschaft als (kritische) Disziplin der Humanwissenschaften, die natur-, sozial- und geisteswissenschaftliche Erkenntnisse integrieren kann.


Author(s):  
Anna-Luisa Kranhold ◽  
Babett Voigt ◽  
Dieter Wolke ◽  
Karen Krause ◽  
Sören Friedrich ◽  
...  

Zusammenfassung. Fragestellung: Bullying hat kurz- und langfristige negative Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit. Daher ist zu erwarten, dass Kinder/Jugendliche aus klinischen Einrichtungen besonders häufig von Bullying-Opfererfahrungen betroffen sind. Diese Studie beschreibt erstmalig die Prävalenz der Bullying-Rollen und -Modi bei Kindern/Jugendlichen im ambulanten psychotherapeutischen Setting in Deutschland. Methodik: 298 PatientInnen einer universitären Ambulanz für Kinder- und Jugendpsychotherapie (6–20 Jahre, 50.7 % weiblich) wurden mithilfe eines Fragebogens zu ihren Bullying-Erfahrungen innerhalb der letzten 6 Monate befragt. Ergebnisse: 24.5 % der PatientInnen berichteten von Erfahrungen aus der Opferperspektive, unabhängig ihrer TäterInnenerfahrungen. 19.1 % berichten von Opfererfahrungen, 5.4 % von gleichzeitigen Opfer-/TäterInnenerfahrungen, 2.0 % von TäterInnenerfahrungen. Es zeigte sich, dass über ein Drittel der Betroffenen mit gleichzeitiger Opfer-/TäterInnenerfahrung polyviktimisiert wurde, 86.2 % erfuhren ausschließlich traditionelle Viktimisierung und 1.4 % ausschließlich Cyber-Bullying. Der explorative Vergleich mit unselektierten Schulstichproben deutet auf signifikant mehr Opfererfahrungen und weniger TäterInnenerfahrungen hin. Es gibt keine Hinweise auf signifikante Unterschiede bezüglich gleichzeitig auftretender Opfer- und TäterInnenerfahrungen. Der explorative Vergleich mit einer stationären Vergleichsstichprobe deutet auf signifikant weniger jugendliche PatientInnen mit Opfererfahrungen oder gleichzeitig auftretender Opfer- und TäterInnenerfahrungen hin. Schlussfolgerungen: Bullying kommt im psychotherapeutischen Kontext eine besondere Bedeutung zu. Die Befunde haben wichtige Implikationen für die psychotherapeutische Praxis und Ausbildung.


Author(s):  
Elisa Weber

Emotionale Perspektivenübernahme beschreibt den kognitiven Prozess, die Gefühle einer anderen Person zu verstehen beziehungsweise zu erfassen. Sie manifestiert sich in intrapersonellen Reaktionen im Beobachter, zum Beispiel im Erleben eigener Emotionen, sowie in zwischenmenschlichen Verhaltensweisen wie dem Zusprechen von Mut oder Trost. In Partnerschaften ist emotionale Perspektivenübernahme mit emotionaler Koregulation im Paaralltag verbunden und kann die Beziehungsqualität steigern. Emotionale Perspektivenübernahme bei älteren Paaren unterliegt kognitiven und motivationalen Prozessen, ist durch Wahrnehmungsverzerrungen sowie Ziele beeinflussbar, und kann sich je nach Situation und Art der Emotion in unterschiedlichen Verhaltensreaktionen manifestieren. In diesem Beitrag wird der aktuelle Forschungsstand zu emotionaler Perspektivenübernahme bei älteren Paaren skizziert und diskutiert, um Anreize für zukünftige Forschung und die psychotherapeutische Praxis zu schaffen.


2020 ◽  
Vol 70 (09/10) ◽  
pp. 367-370
Author(s):  
Wolfgang Lutz ◽  
Henning Schöttke ◽  
Anne-Katharina Deisenhofer

In den letzten Jahren gibt es einen Wandel im Bereich theoretischer Neuentwicklungen in der Psychotherapie als auch in der Psychotherapieforschung zu verzeichnen. Neben der Untersuchung und Integration einer Vielzahl von gut bewährten störungsspezifischen Therapiekonzepten in die psychotherapeutische Praxis und Ausbildung von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten 1 , hat sich ein transdiagnostisches Vorgehen sowie eine schulen- oder zumindest theorieübergreifende Ausrichtung bezüglich Kompetenzen und Wirkfaktoren herausgebildet. Zentral ist der Gedanke, dass ein positives Studienergebnis eines (theoretisch gut begründeten) Behandlungskonzeptes oder -programmes nicht automatisch die Richtigkeit der theoretischen Annahmen in Bezug auf Psychopathologie oder psychologischen Veränderungen zeigen kann.


2020 ◽  
Vol 10 (2) ◽  
pp. 81-83
Author(s):  
Markus Erismann

Im vorliegenden Artikel setze ich mich mit den wissenschaftstheoretischen Kommentaren von Greiner (2019) und Burda (2019) auseinander. Greiner unterscheidet mit Bezug auf Wallner «Wissen» und «Erkenntnis». Dies entspricht meiner Auffassung von Reflexion auf die psychotherapeutische Praxis. Durch diese Reflexion wird «Erkenntnis» gewonnen. Hinsichtlich Burdas Konzept der Selbst-Differenz, das mehr auf Auflösung statt auf Bildung von Identität bedacht ist, stellt sich die Frage, wie dieses Konzept auf die psychotherapeutische Praxis anwendbar ist.


2020 ◽  
Author(s):  
Dieter Adler

Verwaltungsarbeit und Rechtsvorschriften sind für psychotherapeutisch Tätige häufig ein Gräuel. Gerade Anfängerinnen und Anfänger verzweifeln deshalb schon bei der Gründung der Praxis. Aber auch erfahrene Praktizierende leiden unter den Vorgaben der alltäglichen Verwaltungsarbeit. Dieter Adler bietet in diesem Buch Hilfestellungen, um die Gründung und Führung einer psychotherapeutischen Praxis zu optimieren. Adler blickt auf über 25 Jahre Praxiserfahrung zurück und zeigt, wie sich typische Fehler vermeiden lassen und der Verwaltungsaufwand so gering wie möglich bleibt. Dadurch steigt die Arbeitszufriedenheit und es bleibt mehr Zeit und Kraft für das Wesentliche – die Arbeit mit den Patientinnen und Patienten.


2019 ◽  
Vol 20 (03) ◽  
pp. 69-73
Author(s):  
Bärbel Wardetzki

Das Konzept des weiblichen Narzissmus 1 hat ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass auch Frauen eine narzisstische Struktur haben, die oft nicht erkannt wird, weil sie sich auf andere Weise äußert als die männliche. Das Modell des weiblichen Narzissmus beschreibt die seelische Situation von Frauen mit einer starken Selbstunsicherheit, diese aber vor sich selbst und anderen verbergen und immer wieder in intimen Beziehungen scheitern. Was bedeutet das Konzept für die psychotherapeutische Praxis?


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