intramedulläre implantate
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2021 ◽  
Author(s):  
Markus Rupp ◽  
Nike Walter ◽  
Abdullah Ismat ◽  
Volker Alt

Zusammenfassung Hintergrund Die Beschichtung von intramedullären Stäben mit antibiotikahaltigem PMMA(Polymethylmethacrylat)-Knochenzement sorgt für eine hohe lokale Antibiotikakonzentration und für Stabilität bei noch nicht konsolidierten Frakturen. Allerdings kann sich bei Entfernung des Implantats Knochenzement ablösen und im Markraum von Röhrenknochen verbleiben. Fallbeschreibung Eine 56-jährige Patientin litt nach einer periprothetischen Kniegelenkinfektion an einer schmerzhaften Reinfektion mit Staphylococcus epidermidis. Es bestand eine Indikation zu einem Ausbau der Prothese. Operation Die einliegende Rotations-Scharnier-Prothese wurde nach Weichteildebridement und Synovektomie entfernt. Für eine temporäre Arthrodese wurden als intramedulläre Implantate Humerusnägel verwendet, die mit antibiotikahaltigem PMMA-Zement beschichtet waren. Um ein Ablösen des Knochenzements bei der Implantatentfernung und einen Verbleib von Zementresten im Knochen zu verhindern, wurden die Humerusnägel mit Cerclagedraht armiert. Das so beschichtete Implantat wurde dann „pressfit“ in den Markraum implantiert.


OP-Journal ◽  
2017 ◽  
Vol 33 (02) ◽  
pp. 166-172
Author(s):  
Patrick Haubruck ◽  
Gerhard Schmidmaier

ZusammenfassungPerioperative implantatassoziierte Infektionen stellen eine schwerwiegende Komplikation für betroffene Patienten dar, welche die Therapie prolongiert und große sozioökonomische Auswirkung haben kann. Trotz moderner Therapieoptionen und aufwendigen Bestrebungen, neue Therapien zu etablieren, verbleibt eine Inzidenz zwischen 1% nach Niedrigenergietraumata und bspw. 30% nach komplexen offenen Tibiafrakturen. Insbesondere offene Frakturen stellen ein hohes perioperatives Infektionsrisiko dar. Bis zu 60% dieser Frakturen sind bereits initial bakteriell kontaminiert. Die Therapie implantatassoziierter Infektionen ist häufig schwierig, daher sind effektive Präventionsmaßnahmen sinnvoll. Eine vielversprechende Option stellen hierbei mit Antibiotika beschichtete Implantate dar. In den letzten Jahren konnte erfolgreich eine Poly-D,L-Lactid- und Gentamycinbeschichtung für intramedulläre Implantate entwickelt und in die Klinik eingeführt werden. Erste In-vivo-Studien zeigten eine protektive Wirkung der Beschichtung auf Implantatbesiedelung. Weiterhin zeigten Studien ein vorteilhaftes Freisetzungsprofil des Gentamycins mit hoher initialer Freisetzung und effektiven lokalen Konzentrationen des Wirkstoffs. Die Ergebnisse der tierexperimentellen, In-vitro- und ersten klinischen Studien führten zur Entwicklung der ersten zugelassenen Implantate, die eine Beschichtung mit Antibiotika aufwiesen: Der „Unreamed Tibia Nail“ (UTN) PROtect™ (DepuySynthes, Johnson/Johnson Company, Inc New Jersey, USA), der im August 2005 die CE-Zulassung erhielt, und dessen Nachfolger, der Expert Tibia Nail (ETN) PROtect™, welches das aktuell einzige zur Verfügung stehende mit Antibiotikum beschichtete Implantat in der Frakturversorgung ist. Klinische Studien bestätigten die Effizienz der beschichteten Implantate zur Prävention von implantatassoziierten Infektionen vor allem bei Hochrisikopatienten. Die Verwendung des ETN PROtect sowohl bei frischen Frakturen als auch in Revisionsfällen kann das Auftreten von implantatassoziierten Infektionen und Osteomyelitis verhindern ohne gentamycinassoziierte Nebenwirkungen hervorzurufen. Antimikrobiell beschichtete Implantate stellen daher eine vielversprechende Option dar, implantatassoziierte Infektionen zu verhindern und damit die Komplikationsrate insgesamt zu reduzieren.


2012 ◽  
Vol 150 (03) ◽  
pp. 302-308 ◽  
Author(s):  
C. Dumpies ◽  
T. Conrad ◽  
I. Marintschev ◽  
G. Hofmann

Hintergrund: In dieser Arbeit stellen wir unsere ersten Erfahrungen in der Anwendung einer neuen, winkelstabilen Plattenosteosynthese vor: Locking Attachment Plate (LAP, Fa. Synthes, Oberdorf, Schweiz). Wir prüften, ob die LAP eine sinnvolle Ergänzung in der bisherigen technischen Versorgung periprothetischer Frakturen darstellt. Die LAP wird bei periprothetischen Frakturen mit stabil einliegender Endoprothese bzw. Frakturen um intramedulläre Implantate angewandt. Die Plattenosteosynthese wird z. B. auf eine 4,5-mm Locking Compression Plate (LCP) installiert. Über ihre 4 diagonal angebrachten Arme können Verriegelungs- oder Kortikalisschrauben winkelstabil, bikortikal um den Prothesenschaft in den Knochen eingebracht werden. Die LAP soll den lateralen Schraubenausbruch verhindern, den Prothesenschaft stabilisieren und somit die frühzeitige postoperative Mobilisierung der Patienten ermöglichen. Patienten und Methoden: Wir implantierten die LAP mittels operativer Frakturbehandlung in ORIF-Technik bei 17 Patienten mit periprothetischen Frakturen an Femur, Tibia und Humerus. Der Nachbeobachtungszeitraum betrug mindestens 13 Monate. Ergebnisse: Es entgingen 2 Patienten der Verlaufsbeobachtung, da sie wenige Wochen postoperativ aufgrund ihrer Begleitmorbiditäten starben. Insgesamt kam es in 2 von 17 Fällen zum Infektgeschehen (11,8 %). Es wurden 15 Patienten nachuntersucht. Davon erlangten 11 Patienten ihren ursprünglichen Bewegungsumfang (ROM) und 9 Patienten ihre Ausgangsmobilität wieder. Alle Patienten mit periprothetischen Humerusfrakturen verzeichneten muskuläre Defizite. In 5 von 15 Fällen (33,3 %) konnte zumindest radiologisch keine Frakturheilung festgestellt werden. Dennoch lag bei 14 von 15 Patienten das Implantat stabil ein, ohne Zeichen einer Implantat- oder Prothesenlockerung. Es trat kein Fall von Materialversagen auf. Schlussfolgerung: Periprothetische Frakturen sind eine immer häufiger werdende Komplikation beim alten, oft multimorbiden Patienten. Eine rasche therapeutische Intervention und die frühzeitige postoperative Mobilisierung tragen entscheidend zum Behandlungserfolg bei. Die ersten Ergebnisse in der Anwendung der LAP als neues Implantat zur Versorgung periprothetischer Frakturen an Femur, Tibia und Humerus sind vielversprechend. Es bedarf weiterer Studien, um zu zeigen, ob unsere insgesamt guten Ergebnisse in größeren Patientenkollektiven reproduzierbar sind und die LAP einen festen Stellenwert im technischen Repertoire zur Therapie periprothetischer Frakturen einnehmen kann.


2009 ◽  
Vol 18 (02) ◽  
pp. 96-101
Author(s):  
M. Rupprecht ◽  
M. Hoffmann ◽  
J. M. Rueger ◽  
A. H. Ruecker

ZusammenfassungDie subtrochantäre Fraktur des Femurs ist bis heute eine Herausforderung für den behandelnden orthopädischen Chirurgen. Sie hat einen Anteil von zehn bis 15 Prozent an allen hüftgelenksnahen Frakturen. Als subtrochantäre Femurfrakturen werden Frakturen bezeichnet, die den Bereich direkt unterhalb des Trochanter minor und bis fünf Zentimeter distal des Trochanter minor betreffen. Diese Region ist biomechanisch sehr hohen Druck- und Zugkräften ausgesetzt (9). Diese erhöhte biomechanische Belastung führt zu der Ausbildung einer größeren Kortikalisdicke mit der damit einhergehenden delikateren Durchblutungssituation. Das Implantat, das zur Behandlung der subtrochantären Femurfrakturen eingesetzt wird, muss sowohl den erhöht auftretenden Druck- und Zugkräften als auch der besonderen Durchblutungssituation gerecht werden und zusätzlich eine sofortige Vollbelastung ermöglichen. Bei der Heilung dieser Frakturen besteht ein Wettlauf zwischen Implantat und medialer Kortikalisheilung. Bei der Versorgung subtrochantärer Frakturen werden heutzutage sowohl intramedulläre als auch extramedulläre Implantate eingesetzt. Intramedulläre Implantate haben bei diesen instabilen Frakturen jedoch einige biomechanische Vorteile. Der minimal invasive Einsatz langer intramedullärer Nägel ist jedoch je nach Frakturtyp technisch anspruchsvoll und macht eine adäquate Reposition der Fraktur unerlässlich.


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