Zusammenfassung
Ziel der Studie war, die Zink(Zn)- und Eisen(Fe)-Konzentrationen sowie Beziehungen zu Stoffwechselparametern bei festliegenden Kühen zu analysieren. Material und Methoden: Festliegende und klinisch gesunde Fleckviehkühe wurden in fünf Gruppen eingeteilt: a) Kontrollgruppe (KG, n = 21), b) Gebärparese(GP)-Kühe gesamt (n = 174), c) GP-Kühe ohne Zusatzkrankheiten (n = 145), d) GP-Kühe mit Mastitis (n = 10), e) GP-Kühe mit Retentio secundinarum oder postpartaler Endometritis (n = 19). Die Blutserumanalyse umfasste folgende Parameter: Selen (Se), Zn, Fe, Mangan (Mn), Kupfer (Cu), Kalzium (Ca), anorganisches Phosphat (Pi), Magnesium (Mg), Kalium (K), Tumornekrosefaktor α (TNFα), Haptoglobin (Hp), Antioxidanzien (Trolox Equivalent Antioxidative Capacity, TEAC), Protein, Albumin, freie Fettsäuren (FFS), Beta-Hydroxybutyrat (BHB), Bilirubin, Harnstoff, Kreatinin, Glukose, Cholesterol, Gamma-Glutamyltransferase (GGT) und alkalische Phosphatase (AP). Ergebnisse: Die Konzentrationen von Zn, Fe, Ca, Pi und TEAC waren bei allen festliegenden Kühen niedriger, die von Hp höher als in der KG (p 0,05). In Gruppe c) lagen Ca- und Pi-Konzentration niedriger als in den Gruppen d) und e) (p 0,05). In Gruppe e) wurde eine signifikant geringere Zn-Konzentration bestimmt als in Gruppe c) (p 0,05). Zn korrelierte negativ mit K (KG), positiv mit TEAC, Cu, Mn und Fe (Gruppe b und c) und Mn (Gruppe e) (p 0,05). Fe korrelierte gesichert positiv mit Ca (Gruppe c), mit Pi (Gruppe c), mit K (Gruppe b und c), mit Mg (Gruppen b–d) sowie mit Zn, Cu und Se (Gruppe b und c) (p 0,05). TNFα war in den Gruppen b) und c) erhöht und korrelierte negativ mit Fe (p 0,05). Die Aktivität der AP war in den Gruppen b) und e) niedriger als in der KG (p 0,05). Schlussfolgerung: Die Resultate und Literaturberichte befürworten die Hypothese, dass Zn und Fe unmittelbar den Knochenstoffwechsel beeinflussen und in die Pathogenese der GP involviert sein können. Die Hp- und TEAC-Konzentrationen unterstützen diese Interpretation. Die Kontrolle des Zn- und des Fe-Status der Kühe und die Supplementation von Zn sollten in die Prävention und erweiterte Therapie der GP eingeschlossen werden.