alveoläre echinokokkose
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2021 ◽  
Author(s):  
Isabelle Kwiedor ◽  
Wolfgang Kratzer ◽  
Patrycja Schlingeloff ◽  
Julian Schmidberger

Zusammenfassung Ziel der Studie Die alveoläre Echinokokkose (AE) ist eine seltene Parasitose verursacht durch den Erreger Echinococcus multilocularis. In vielen Ländern wird ein Anstieg der Fallzahlen beobachtet. Ziel der Arbeit ist die Untersuchung der aktuellen Prävalenz und der Veränderung des geographische Verteilungsmusters. Methodik Die Datenerhebung erfolgte retrospektiv für den Zeitraum 1992–2018 anhand der registrierten Fälle im nationalen Erkrankungsregistern für die AE in Deutschland. Die statistische Analyse erfolgte mittels dem statistischen Auswertungssystem SAS Version 9.4 (SAS Institute, Cary, N.C., USA). Ergebnisse Das Untersuchungskollektiv von n=569 Patienten umfasste n=322 (56,59%) Frauen und n=247 (43,40%) Männer. Das mittleres Durchschnittsalter der Patienten mit alveolärer Echinokokkose bei Erstvorstellung betrug 53,90±17,54 Jahre (Median: 56,00 Jahre). Die Moran’s I Teststatistik ergab für den Zeitraum 1992–2018 eine positive räumliche Autokorrelation entsprechend einer heterogenen Verteilung der Erkrankungsfälle in Deutschland (I=0,4165; Z=10,9591, p=0,001). Für den gesamten Untersuchungszeitraum (1992–2018) konnte ein Anstieg der alters- und geschlechtsspezifischen Prävalenz ermittelt werden. Die Gesamtprävalenz im Zeitraum 1992–2018 lag bei 0,71 Erkrankungsfälle pro 100 000 Einwohner. Die Ermittlung der Prävalenz für den Zeitraum 1992–2018 ergab für Männern 0,31 Fälle, für Frauen 0,40 Fälle pro 100 000 Einwohner. Im Zeitraum von 1992–1996 waren in 11/16 (68,8%) Bundesländern (Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen) noch keine AE-Fälle registriert worden. Die Auswertung zeigt jüngst ein vermehrtes vorkommen von Fällen in den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Schlussfolgerungen Die Analyse zeigt einen Anstieg der Prävalenz sowie zunehmend vermehrt Erkrankungsfälle außerhalb der klassischen Hauptendemiegebiete Baden-Württemberg und Bayern.


2020 ◽  
Author(s):  
Julian Schmidberger ◽  
Sven Baumann ◽  
Wolfgang Kratzer ◽  
Patrycja Schlingeloff ◽  
Raskit Lachmann ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel der Studie Die alveoläre Echinokokkose (AE) ist in Österreich, der Schweiz und Deutschland (DACh) eine seltene Erkrankung, welche durch eine Infektion mit dem Parasiten Echinococcus multilocularis hervorgerufen werden kann. Ziel der Arbeit ist die Darstellung von Unterschieden im Erfassungs- und Meldesystem der alveolären Echinokokkose in Österreich, der Schweiz und Deutschland und der Beschreibung der epidemiologischen Entwicklungen und deren Trends. Methodik Im Rahmen eines Epidemiologischen Updates am 06. September 2019 in Ulm, Deutschland diskutierten Experten und Repräsentanten über Unterschiede im Melde- und Erfassungssystem sowie über die aktuelle epidemiologische Situation. Ergebnisse In Österreich besteht seit 2004 nach §1 Abs. 1 eine namentliche Meldepflicht nach dem Epidemiegesetz 1950 (EpidemieG) und der Verordnung gemäß der anzeigepflichtig übertragbarer Krankheiten für Verdachts-, Erkrankungs- und Todesfälle für eine alveoläre Echinokokkose. Nach §7 Abs. 3 Infektionsschutzgesetz (IfSG) besteht für Deutschland seit 2001 ebenfalls eine Meldepflicht, allerdings nichtnamentlich. Zusätzlich stehen in beiden Ländern nationale Register bereit, welche für die Beantwortung wissenschaftlicher Fragen genutzt werden können. In der Schweiz besteht seit 1997 keine Meldepflicht mehr für die humane alveoläre Echinokokkose. Derzeit bestehen Bestrebungen für die zeitnahe Implementierung eines nationalen Registers für die alveoläre Echinokokkose in der Schweiz. Trotz unterschiedlicher Melde- und Erfassungssysteme zeigt sich für DACh ein ähnlicher epidemiologischer Trend. Schlussfolgerungen In Österreich, der Schweiz und Deutschland zeigt sich ein leicht steigender Trend von humanen Erkrankungsfällen mit alveolärer Echinokokkose. Die direkte Vergleichbarkeit ist aufgrund unterschiedlicher Meldepflichten und deren Strukturen eingeschränkt und erlaubt häufig nicht die gemeinschaftliche Beantwortung wissenschaftlicher Fragestellungen zur Diagnostik, Behandlung und Versorgung.


2018 ◽  
Vol 46 (06) ◽  
pp. 403-409 ◽  
Author(s):  
Natalia Gawda ◽  
Deborah Joekel

ZusammenfassungDie Entwicklung des Fuchsbandwurms Echinococcus multilocularis findet typischerweise im Fuchs (Endwirt) und in Wühlmäusen (Zwischenwirte) statt. Hunde können ebenfalls als Endwirte fungieren und selten ist der Hund Fehlwirt mit einer manifestierten alveolären Echinokokkose (AE) hauptsächlich in der Leber. Dieser Fallbericht beschreibt eine klinisch manifeste AE bei einer 3-jährigen Hündin, die 5 Wochen post partum mit Inappetenz und Apathie vorgestellt wurde. Radiologisch waren weichteildichte, teilweise mineralisierte Umfangsvermehrungen zu befunden, die sich sonographisch als kavernös und flüssigkeitsgefüllt darstellten. Intra operationem zeigte sich eine multifokal generalisierte zystische Veränderung der Leber mit Metastasierung in das Omentum. Aufgrund der hochgradigen Veränderungen wurde die Hündin euthanasiert. Histopathologisch ließen sich neben der für E. multilocularis typischen Laminarschicht vereinzelnd Protoskolizes-Anschnitte darstellen. Die spezifische PCR zum Nachweis von E. multilocularis ergab einen positiven Befund. Nach bestem Wissen der Autorinnen ist bislang kein Fallbericht einer postpartal klinisch manifesten AE beim Hund beschrieben. Die Trächtigkeit könnte den progressiven Verlauf der Erkrankung begünstigt haben.


Author(s):  
Guido Beldi ◽  
Norbert Müller ◽  
Bruno Gottstein

2017 ◽  
Vol 142 (15) ◽  
pp. 1111-1116 ◽  
Author(s):  
Marija Stojkovic ◽  
Hans Hoffmann ◽  
Arianeb Mehrabi ◽  
Peter Sauer ◽  
Tim Weber ◽  
...  

Was ist neu? Zystische Echinokokkose (CE) Entscheidende diagnostische und therapeutische Kenntnisse über die CE haben noch immer keinen breiten Eingang in die klinische Praxis gefunden, trotz einer Zunahme der Einwanderung von CE-Patienten aus Hochprävalenzgebieten. Die Zystenstadien-spezifische Therapie der CE konsolidiert sich, wiewohl weiter auf niedrigem Evidenzniveau basierend, da die erforderlichen klinischen Studien nach wie vor fehlen. Alveoläre Echinokokkose (AE) Auch eine Zunahme der AE-Verbreitung in Deutschland wird beobachtet. Klinische Zentren für Echinokokkose Klinische Expertenzentren haben sich in Deutschland gut etabliert, bei denen Rat eingeholt und Patienten vorgestellt werden können.


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