Diagnose und Therapie der Echinokokkosen

2017 ◽  
Vol 142 (15) ◽  
pp. 1111-1116 ◽  
Author(s):  
Marija Stojkovic ◽  
Hans Hoffmann ◽  
Arianeb Mehrabi ◽  
Peter Sauer ◽  
Tim Weber ◽  
...  

Was ist neu? Zystische Echinokokkose (CE) Entscheidende diagnostische und therapeutische Kenntnisse über die CE haben noch immer keinen breiten Eingang in die klinische Praxis gefunden, trotz einer Zunahme der Einwanderung von CE-Patienten aus Hochprävalenzgebieten. Die Zystenstadien-spezifische Therapie der CE konsolidiert sich, wiewohl weiter auf niedrigem Evidenzniveau basierend, da die erforderlichen klinischen Studien nach wie vor fehlen. Alveoläre Echinokokkose (AE) Auch eine Zunahme der AE-Verbreitung in Deutschland wird beobachtet. Klinische Zentren für Echinokokkose Klinische Expertenzentren haben sich in Deutschland gut etabliert, bei denen Rat eingeholt und Patienten vorgestellt werden können.

Swiss Surgery ◽  
1999 ◽  
Vol 5 (3) ◽  
pp. 126-132 ◽  
Author(s):  
Uhl ◽  
Löffler ◽  
Zimmermann ◽  
Tcholakov ◽  
Gloor ◽  
...  

Die Echinokokkose ist eine Wurmparasitose, bei der vorwiegend die Leber befallen wird. Die Therapie erfolgt in erster Linie chirurgisch. Methoden: In unserer Klinik wurden im Zeitraum von Januar 1993 bis September 1998 23 Operationen bei Leberechinokokkose durchgeführt. Ergebnisse: Die Diagnose lautete bei 20 Fällen (87%) zystische Echinokokkose und bei 3 Patienten (13%) alveoläre Echinokokkose. Der Regeleingriff der Zystendesinfektion mit Zystektomie wurde bei 85% aller zystischen Echinokokkosen vorgenommen, während atypische Leberresektionen oder Segmentresektionen nur bei 15% zur Anwendung kamen. Bei der alveolären Echinokokkose wurden in 2 Fällen radikale Leberresektionen durchgeführt, ein Patient war inoperabel. Die mittlere Krankenhausverweildauer betrug 15.4 Tage mit einer Letalität von 0% und einer postoperativen Morbidität von 57%, darunter Gallelecks in 30%. Bei 91% wurde eine perioperative antiparasitäre Chemotherapie mit Albendazol durchgeführt. Die beobachtete Rezidivrate betrug 7% bei unkomplizierter zystischer Echinokokkose. Konklusion: Die Zystendesinfektion mit Zystektomie hat sich als Regeleingriff bei der zystischen Echinokokkose bewährt. Bei der alveolären Echinokokkose sollte eine radikale Resektion im Gesunden erfolgen. Der Operationserfolg sollte vor allem bei alveolärer Echinokokkose wegen der Rezidivgefahr durch eine perioperative Albendazol-Chemotherapie gesichert werden.


2019 ◽  
Vol 28 (01) ◽  
pp. 7-13
Author(s):  
Kylie Thaler ◽  
Nicole Biber ◽  
Anna Glechner

ZusammenfassungIm Jahr 2017 veröffentlichte der Dachverband Osteologie (DVO) eine S3-Leitlinie zur Prophylaxe, Diagnose und Therapie der Osteoporose. Die Leitlinie war eine Aktualisierung der Version 2014 und basierte auf der Leitlinie der Scottish Intercollegiate Guidelines Network (SIGN) aus dem Jahr 2015. Die Update-Suche für 2014 bis 2016 wurde anhand der Methoden des AMWF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) durchgeführt.Wir haben die Evidenz der DVO-Leitlinie 2017 hinsichtlich der Empfehlungen für Bisphosphonat-Therapie überprüft. Insbesondere ging es uns darum, die Anzahl der Studien, ihre Größe und die Studiendauer zu ermitteln, weiters die definierten Endpunkte, um die Evidenzgrundlage der Empfehlungen für die klinische Praxis zu beurteilen. Wir untersuchten dies mit Hilfe des Leitfadens und des zugehörigen Methodenberichts sowie der Web-Appendices.Wir extrahierten die zitierten Studien der DVO-Leitlinie 2017 für Bisphosphonat-Therapie in eine MS Excel-Tabelle. Zusätzlich wurden Referenzen ergänzt, die in der SIGN-Leitlinie 2015 und im Rahmen der Update-Suche für die DVO-Leitlinie 2017 zitiert wurden. Neben den beiden Leitlinienberichten identifizierten wir im Web-Appendix „Anhang A“ Evidenztabellen für einige der zitierten Studien. Wir haben dann eine Studienart (randomisierte kontrollierte Studie oder systematische Übersichtsarbeit) zugeordnet und die Evidenzstufe für jedes Zitat notiert.Wir fanden insgesamt 72 Zitate bezüglich der Wirksamkeit der Biphosphonat-Therapie. Davon waren in der DVO-Leitlinie 49 Zitate enthalten, in der SIGN-Leitlinie 21 (davon 9 Duplikate) sowie 11 Zitate, die im Rahmen der Update-Suche zitiert wurden, jedoch in der Leitlinie 2017 selbst nicht enthalten waren. Weiters identifizierten wir 62 Artikel, die unerwünschte Ereignisse untersuchten. 56 wurden in der DVO-Leitlinie genannt, sieben in der SIGN-Leitlinie (davon zwei Duplikate) und ein Artikel in der Updatesuche. Da die ursprüngliche DVO-Richtlinie keine Evidenztabellen verwendet hat, standen lediglich Informationen über die Anzahl und Art der TeilnehmerInnen, die Art der Interventionen (einschließlich Dosis) und die Ergebnisse der Artikel der Update-Suche zur Verfügung. Es lagen keine Zusammenfassungen von Ergebnistabellen- oder GRADE-Evidenzprofile vor. Wir verwendeten den Ansatz der besten Evidenz und beschrieben die vorliegende Evidenz der Bisphosphonat-Therapie anhand der berichteten Evidenzgrade (SIGN oder Oxford-System) und der Evidenzhierarchie.


VASA ◽  
2006 ◽  
Vol 35 (3) ◽  
pp. 135-146 ◽  
Author(s):  
Konstantinides

Die Diagnose und Therapie der venösen Thromboembolie war bis vor wenigen Jahren durch ein hohes Maß an Komplexität und durch fehlende Effizienz gekennzeichnet. Angesichts der unspezifischen Symptome und klinischen Befunde der akuten Lungenembolie (LE) und der multiplen Einschränkungen älterer diagnostischer Verfahren wie die Lungenszintigraphie und Pulmonalisangiographie waren für die definitive Bestätigung der Diagnose komplizierte, für die klinische Praxis ungeeignete Algorithmen erforderlich. Damit konnte bei vielen Patienten eine lebensbedrohliche Lungenembolie nicht rechtzeitig erkannt werden, während anderen Patienten aufgrund eines schlecht begründeten und dokumentierten Verdachts unnötige, potenziell gefährliche und zeitaufwändige Untersuchungen zugemutet wurden. Die Entwicklung und erfolgreiche Erprobung praxisnaher, strukturierter klinischer Modelle zur Semi-Quantifizierung der Wahrscheinlichkeit (pre-test probability) der Lungenembolie, der zunehmende Einsatz des D-Dimer-Tests bei stabilen, ambulanten Patienten und insbesondere die technische Entwicklung der Spiral-Computertomographie haben in letzter Zeit unsere diagnostische Vorgehensweise bei Lungenembolie-Verdacht wesentlich vereinfacht, beschleunigt und verbessert. Darüber hinaus wurde die pathophysiologische Bedeutung der rechtsventrikulären (RV) Dysfunktion – noch vor dem Auftreten einer klinischen Instabilität und Schocksymptomatik – erkannt, und zahlreiche Studien konnten zeigen, dass laborchemische und echokardiographische Parameter eine rechtzeitige Risikostratifizierung der Lungenembolie ermöglichen. Für die hämodynamisch stabilen Patienten ohne RV Dysfunktion (nicht-massive LE) setzen sich die niedermolekularen Heparine zunehmend als Therapie der Wahl in der Akutphase durch, während instabile Patienten mit massiver LE einer sofortigen medikamentösen (mittels Thrombolyse), operativen oder kathetertechnischen Rekanalisation bedürfen. Andererseits ist die Therapie stabiler Patienten mit RV Dysfunktion (submassive LE) derzeit noch umstritten, und die möglichen klinischen Vorteile einer frühen thrombolytischen Behandlung gegenüber einer alleinigen Heparin-Antikoagulation sollen demnächst in einer großen internationalen kontrollierten Studie überprüft werden.


Praxis ◽  
2012 ◽  
Vol 101 (23) ◽  
pp. 1481-1487
Author(s):  
Rothe

Nach den internationalen Richtlinien der COPD (GOLD) und denen des Asthmas (GINA) ist für die Diagnose und Therapie beider Krankheitsbilder die Durchführung einer Spirometrie unverzichtbar. Obwohl praktisch jeder Allgemeininternist über ein EKG verfügt, ist nicht in jeder Praxis bzw. jeder Spitalambulanz ein Spirometer vorhanden bzw. können die Messwerte korrekt interpretiert werden. Die nachfolgende Arbeit will einen einfachen Zugang zur Messung und Interpretation der Spirometrie ermöglichen.


2000 ◽  
Vol 13 (1) ◽  
pp. 30-37 ◽  
Author(s):  
Friedel M. Reischies ◽  
Klaus-Peter Kühl ◽  
Michael Krebs

Zusammenfassung: Die klinische Erfassung von Gedächtnisstörungen erfolgt in der Regel über die Vorgabe von drei Merkwörtern. Derzeit existieren keine besseren Verfahren, die auch klinisch im Sinne eines «bedside testing» einzusetzen sind. Mit der Zehn-Wort-Merkliste wird ein für die klinische Praxis konzipiertes Verfahren vorgestellt, das die Mängel tradierter klinischer Untersuchungsansätze zur Erfassung von episodischen Gedächtnisleistungen überwinden hilft. Die Aufgabe, sich die Wörter zu merken, wird verbunden mit der Aufforderung, sich den vom Wort abgebildeten Begriff vorzustellen und mit einem tatsächlich vorhandenen Gegenstand (z. B. einem Tisch) hinsichtlich seiner Größe zu vergleichen. Durch dieses Vorgehen wird erreicht, daß für die Merkwörter bildliche Vorstellungen generiert und zugleich mögliche Reverberationen unterbunden werden. Eine im Rahmen einer Gedächtnisambulanz durchgeführte Studie unterstreicht die - im Vergleich mit anderen Untersuchungsverfahren - hohe diskriminative Bedeutung der Zehn-Wort-Merkliste bei der Trennung dreier Diagnosegruppen (Demenz, leichte kognitive Störung, funktionell gestörte, vorwiegend depressive Patienten) und Personen ohne psychiatrische Diagnose (Wilks'λ = 0.34). Die konkurrente Validität (rtc = 0.75) des Verfahrens is hoch. Es werden erste Ergebnisse aus Untersuchungen an gesunden Personen mit Hinweisen auf die Stabilität (rtt = 0.84, rtt = 0.86) der Zehn-Wort-Merkliste berichtet.


2014 ◽  
Vol 156 (7) ◽  
pp. 327-335 ◽  
Author(s):  
C. Favrot ◽  
A. Rostaher ◽  
N. Fischer

2014 ◽  
Vol 71 (10) ◽  
pp. 599-607 ◽  
Author(s):  
Martin Neuenschwander

Digitale Medien sind mittlerweile unentbehrlich in Schule, Beruf, Familie und Freizeit und durchdringen unseren Alltag immer stärker. Dazu vermögen sie die Menschen aller Altersstufen zu faszinieren dank vielfältiger und immer neuer Nutzungsmöglichkeiten für Kommunikation, Unterhaltung und Spiel. Von großer Relevanz sind diesbezüglich insbesondere soziale Netzwerke und Onlinespiele, an denen sich täglich Millionen beteiligen. Der Großteil der Bevölkerung nutzt diese interaktiven Medien funktional, selbstbestimmt und genussvoll. Andererseits belegen empirische Studien, dass eine Minderheit von 1 % bis 6 % ein dysfunktionales, suchtartiges Verhalten zeigt, typischerweise bei der Onlinekommunikation, beim Computerspiel oder beim Konsum von erotisch-pornografischem Bildmaterial. Das Störungsbild „Onlinesucht“ ist zwar eine Realität, figuriert bisher aber nicht als offizielle Diagnose in den Klassifikationssystemen ICD-10 und DSM-5. Die Fachdiskussion über die nosologische Einordnung des Störungsbildes ist noch im Gang. Für die klinische Praxis existieren allerdings bereits jetzt valide diagnostische Hilfestellungen. Da das zur Verfügung stehende professionelle Beratungs- und Therapieangebot nur spärlich in Anspruch genommen wird, kommt der medizinischen Grundversorgung für die Früherkennung und Triage hinsichtlich adäquater Interventionen eine wichtige Bedeutung zu. Im deutschsprachigen Raum stehen verschiedene webbasierte Plattformen für Prävention, Beratung und Therapie zur Verfügung.


2017 ◽  
Vol 74 (3) ◽  
pp. 115-121
Author(s):  
Benedetta Terziroli Beretta-Piccoli ◽  
Diego Vergani ◽  
Giorgina Mieli-Vergani

Zusammenfassung. Autoimmunhepatitis (AIH) ist eine chronisch entzündliche immunvermittelte Lebererkrankung. Sie kann alle Altersgruppen betreffen und ist durch hohe Transaminase- und Immunglobulin G (IgG)- Werte, positive Autoantikörper sowie histologisch durch Grenzzonenhepatitis gekennzeichnet. Wenn unbehandelt, führt sie zu Zirrhose und Leberversagen; wenn sie aber rechtzeitig diagnostiziert und behandelt wird, hat die Erkrankung eine ausgezeichnete, langfristige Prognose. Die Behandlung basiert auf Steroiden und Azathioprin. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Punkte für die klinische Praxis zusammen.


2017 ◽  
Vol 74 (9) ◽  
pp. 503-509
Author(s):  
Klemens Gutbrod ◽  
Dörthe Heinemann ◽  
René Müri

Zusammenfassung. Eine erworbene Hirnschädigung ist die häufigste Ursache für eine chronische Behinderung im Erwachsenenalter. Trotz neurologischer Erholung können neuropsychologische Störungen persistieren und die Lebensqualität des Patienten einschränken. Aus diesem Grund ist die kognitive Rehabilitation eine wichtige Komponente der Neurorehabilitation. Kognitive Störungen nach einer Hirnschädigung finden sich am häufigsten in den Bereichen Gedächtnis, Aufmerksamkeit, exekutive Funktionen und Neglect. Für jeden dieser Bereiche werden in dieser Überblicksarbeit die verschiedenen Therapiemöglichkeiten beschrieben. Für alle diese kognitiven Domänen existieren evidenzbasierte Studien zur spezifischen Therapiewirksamkeit, welche eine Empfehlung eines Standards für die klinische Praxis erlauben.


2011 ◽  
Vol 68 (6) ◽  
pp. 297-301
Author(s):  
Jan Krützfeldt ◽  
Emanuel R. Christ

Die Hyperthyreose gehört neben dem Diabetes mellitus und den Störungen im Calciumstoffwechsel zu den häufigsten endokrinologischen Erkrankungen in der Praxis. Zur Diagnostik stehen eine ganze Reihe von laborchemischen und bildgebenden Verfahren zur Verfügung. Allerdings bereitet die Diagnose einer Hyperthyreose aufgrund des klinischen Kontext selten Schwierigkeiten und die verschiedenen Untersuchungen können oft sehr gezielt eingesetzt werden. Die häufigsten Ursachen einer Hyperthyreose sind der Morbus Basedow und die Autonomie eines oder mehrerer Schilddrüsenknoten. Der Morbus Basedow wird meist zwischen dem 35. und 60. Lebensjahr diagnostiziert und ca. 10 - 20 % der Patienten haben bereits initial Hinweise auf eine endokrine Orbithopathie. Für die Diagnose des Morbus Basedow ist die Messung der thyreoidstimulierenden Immunglobuline (TSI) besonders bei unklaren Fällen von Bedeutung. Bei der Schilddrüsenautonomie erfolgt die Diagnose immer über eine Schilddrüsenszintigraphie. Seltenere Ursachen einer Hyperthyreose sind die Thyreoiditiden, bei denen die Hyperthyreose immer transient ist (meist < 2 Monate), und die exogene Hyperthyreose (factitia). Anhand von drei Beispielen aus der Praxis diskutieren wir hier die Diagnose und Therapie der verschiedenen Hyperthyreose-Formen.


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