Creutzfeldt-Jakob Erkrankung versus Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis – eine Kasuistik

Author(s):  
Jacqueline Höppner-Buchmann ◽  
Desiree Seidel ◽  
Frank Block ◽  
Lutz Briedigkeit ◽  
Marc Tietke ◽  
...  

ZusammenfassungDie klinische Differenzierung zwischen Autoimmun- und neurodegenerativen Erkrankungen kann im Einzelfall eine diagnostische Herausforderung bedeuten. Die Differentialdiagnostik rasch progredienter neurologischer und kognitiver Symptome schließt entzündliche oder neoplastische Enzephalopathien, zerebrale Tumore oder Vaskulitiden, aber auch seltene neurodegenerative Erkrankungen wie z. B. die Creutzfeldt-Jakob Erkrankung ein. Vor dem Hintergrund des Einsatzes von immunsuppressiven Maßnahmen ist die Detektion eines Autoimmunprozesses in Kombination mit einer Creutzfeldt-Jakob Erkrankung von erheblicher therapeutischer Bedeutung. Die folgende Kasuistik stellt einen differentialdiagnostisch interessanten und seltenen Fall vor, bei dem sowohl eine Autoimmun- als auch Prionerkrankung diskutiert wurde.

Praxis ◽  
2005 ◽  
Vol 94 (32) ◽  
pp. 1215-1218
Author(s):  
Hug

In einem gesunden vielzelligen Organismus aktivieren gefährliche oder nicht mehr benötigte Zellen ein endogenes Selbstmordprogramm. Der daraus resultierende programmierte Zelltod oder Apoptose unterscheidet sich von der pathophysiologischen Form des Zelltodes, der Nekrose, vor allem in der Erhaltung der Zellmembranen. Phagozytierende Zellen beseitigen die Zellreste, sodass bei Apoptose keine Entzündungen auftreten. Störungen der Apoptose sind an der Ursache von vielen Krankheiten beteiligt, wie z.B. Krebs, neurodegenerative Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen und Entzündungen. Proteine, die in Apoptose-Prozessen involviert sind, dienen daher als viel versprechende Angriffspunkte für Medikamente. Für einen raschen Erfolg muss das akkumulierte Wissen über die komplizierten Regelkreise der Apoptose in geeigneten «Wissens-Management-Systemen» gesammelt und evaluiert werden.


2005 ◽  
Vol 05 (02) ◽  
pp. 73-78
Author(s):  
Madlen Töpfer ◽  
Andreas Merkenschlager ◽  
Matthias Bernhard

ZusammenfassungBei einer Häufigkeit von 5-10% im Kindesalter stellt ein über einen längeren Zeitraum persistierender Zehenspitzengang immer wieder Anlass zur Vorstellung beim Pädiater dar. Mit über 90% ist die häufigste Ursache der idiopathische oder habituelle Zehenspitzengang. Seltener sind das angeborene Syndrom der kurzen Achillessehne, Zehenspitzengang bei Spastik (meist bei infantiler Zerebralparese), neuromuskuläre und neurodegenerative Erkrankungen.Diagnostisch stehen Anamnese und klinische Untersuchung im Vordergrund. Seitendifferenzen ohne ausreichende klinische Erklärung sollten immer Anlass zur bildgebenden ZNS-Diagnostik geben. Die Elektromyographie ist nur bei begründetem klinischem Verdacht auf eine neuromuskuläre Erkrankung sinnvoll. Auch beim idiopathischen Zehenspitzengang kann es zu einer zunehmenden Verkürzung der Achillessehne kommen. Der therapeutische Schwerpunkt liegt entsprechend auf der Vermeidung einer fortschreitenden Achillessehnenverkürzung und deren Sekundärfolgen, insbesondere Haltungsschäden im Bereich der Hüfte und der Wirbelsäule. An erster Stelle stehen Physiotherapie und Dehnungsübungen. Orthesen beeinflussen die Langzeitprognose nur gering positiv, sodass die Achillessehnen-Verlängerungsoperation beim Auftreten von Sekundärfolgen frühzeitig in Erwägung gezogen werden sollte. Neben der Spastik bietet Botulinumtoxin (Botox®) möglicherweise künftig eine auch Erfolg versprechende Therapieoption beim idiopathischen Zehenspitzengang.


2010 ◽  
Vol 29 (11) ◽  
pp. 758-760
Author(s):  
F Jessen

ZusammenfassungDie zerebrale Bildgebung hat in der ätiologischen Diagnostik von Demenzerkrankungen die Funktion z. B. chirurgisch behandelbare Ursachen einer Demenz aufzudecken. Zusätzlich trägt sie zur Differenzialdiagnose von primären Demenzerkrankungen bei. Neurodegenerative Erkrankungen sind durch typische Atrophiemuster gekennzeichnet. Vaskuläre Läsionen können sensitiv mit der MRT erfasst werden. Zahlreiche neue MRT-Verfahren befinden sich in der klinischen Entwicklung. Als nuklearmedizinisches Verfahren ist insbesondere die 18F-Fluordesoxyglukose (FDG)-PET wertvoll. Die zukünftige klinische Relevanz von Amyloid-PET wird mit großer Wahrscheinlichkeit sehr hoch sein.


2021 ◽  
Vol 36 (02) ◽  
pp. 91-91

Alle vier Jahre erscheint der Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, der dazu beiträgt, die Ernährungssituation der deutschen Bevölkerung langfristig zu betrachten, Ergebnisse aus Forschungsvorhaben zu präsentieren, zu bewerten und Handlungsempfehlungen abzuleiten. In diesem Beitrag stellen wir das Kapitel zur Prävention vor, insbesondere im Hinblick auf neurodegenerative Erkrankungen.


2021 ◽  
Vol 70 (06) ◽  
pp. 340-348
Author(s):  
Udo Böhm

ZusammenfassungNeurodegenerative Erkrankungen sind in westlichen Gesellschaften auf dem Vormarsch. Sie entwickeln sich langsam und werden durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren verursacht, wobei der Lebensstil und die Versorgung mit essenziellen Mikronährstoffen eine tragende Rolle spielen. Die wichtigsten der heute diskutierten Risikofaktoren und Trigger für die Entstehung und das Fortschreiten neurodegenerativer Erkrankungen werden vorgestellt sowie ihre Auswirkungen auf den gesamten Stoffwechsel und die Resilienz des Organismus. Der Beitrag konzentriert sich aufgrund der Vielfalt neurodegenerativer Erkrankungen auf das Gesamtkonzept aus Ursachenergründung und ganzheitlichen präventiven oder therapeutischen Maßnahmen. In der Praxis können direkt umsetzbare Möglichkeiten zur Stärkung der körpereigenen Ressourcen sowie zur Prävention und Therapie von neurodegenerativen Erkrankungen unter ganzheitlichen Gesichtspunkten mit Schwerpunkt auf Lebensstil-, Umwelt- und funktionelle Ernährungsmedizin angewendet werden.


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