scholarly journals Gesundheitsaufklärung über digitale audiovisuelle Medien: Strategien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Author(s):  
Uta Schwarz
Author(s):  
Michaela Goecke

Zusammenfassung. Abstract: Hintergrund: Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist als Fachbehörde unter anderem für die Umsetzung nationaler Programme zur Suchtprävention zuständig. Die jährlichen Arbeitsprogramme werden mit dem Bundesministerium für Gesundheit abgestimmt und sehen aktuell vor dem Hintergrund der Public-Health-Relevanz Schwerpunkte in der Prävention der legalen Substanzen Tabak und Alkohol vor. Vorrangige Zielgruppen sind Jugendliche und junge Erwachsene, da sich bei ihnen riskante Konsummuster entwickeln und festigen können. Die Präventionsprogramme der BZgA umfassen schulische Angebote, Webportale, Social Media und Printmedien wie Informationsbroschüren. Aktuelle Situation: Die Corona-Pandemie hat Einfluss genommen auf die Suchtprävention der BZgA. Zu nennen ist die thematische Verzahnung im Kontext von Corona und ein veränderter inhaltlicher Beratungsbedarf – telefonisch und online. Auch die durch die Corona-Pandemie bedingten Kontaktbeschränkungen während des „Lockdowns“ sowie die neuen Rahmenbedingungen für ein persönliches Miteinander haben die Suchtprävention verändert. Interaktive Präventionsangebote in Schulen wurden ebenso wie die Unterstützung von Mitmachaktionen in Sportvereinen oder die Durchführung von Peer-Programmen ausgesetzt. Dafür rückte die Nutzung digitaler Möglichkeiten sowohl bei der Umsetzung von suchtpräventiven Angeboten als auch in der Kooperation und Vernetzung mit den Ländern in einen neuen Fokus. Die Corona-Krise kann perspektivisch auch eine Chance für mehr Digitalisierung in der Suchtprävention werden.


Author(s):  
Alf Trojan ◽  
Zarah Nelskamp ◽  
Petra Kolip

Zusammenfassung Hintergrund Interventionen in der Gesundheitsförderung und Prävention sind bisher nicht im wünschenswerten Umfang evidenzbasiert angelegt. Ein vergleichsweise unbeachteter Erklärungsfaktor könnte darin liegen, dass in der Aus- und Fortbildung von Akteuren der Gesundheitsförderung und Prävention Evidenzbasierung noch zu wenig berücksichtigt wird. Fragestellung Inwieweit findet sich das Thema Evidenzbasierung in Grundlagendokumenten wie Kompetenzrahmen, Modulhandbüchern einschlägiger Studiengänge sowie den Fortbildungsangeboten zentraler Fortbildungsträger für Akteure der Prävention und Gesundheitsförderung? Methoden und Material Selektive Internetrecherche und Dokumentenanalyse von 2 fachspezifischen Qualifikationsrahmen, 31 Studiengängen und 3 großen Trägern von Fortbildungsangeboten im Hinblick auf die explizite Erwähnung von Evidenzthemen. Ergebnisse Deutliche Berücksichtigung von Evidenz in beiden Qualifikationsrahmen und in 17 von 31 Studiengängen; keine explizite Nennung in den Qualifizierungsangeboten der 3 untersuchten Träger in den letzten 5 Jahren. Diskussion Limitationen des methodischen Vorgehens sind, dass nicht das gesamte Feld analysiert wurde, dass nur nach expliziter Berücksichtigung von Evidenzthemen gesucht wurde und dass Planungspapiere ein unsicherer Indikator für die tatsächliche Praxis der Aus‑, Weiter- und Fortbildung sind. Gleichwohl zeigt die explorative Studie Handlungsbedarf auf. Es wird angeregt, auf Universitäten, Hochschulen und die Träger der Fortbildungsangebote zuzugehen mit dem Ziel, Evidenzthemen, z. B. auf Basis des Memorandums der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) „Evidenzbasierte Prävention und Gesundheitsförderung“, stärker in ihren Angeboten zu verankern.


Author(s):  
J. Hansen ◽  
R. Hanewinkel ◽  
M. Goecke ◽  
M. Morgenstern

Zusammenfassung Hintergrund Für Kinder und Jugendliche ist die Nutzung digitaler Medien ein zentraler Bestandteil der Freizeitgestaltung. Bei etwa 8 % der 12- bis 17-Jährigen ist von einer computerspiel- oder internetbezogenen Störung auszugehen. Ziel der Arbeit Ziel war die Überprüfung der Wirksamkeit eines schulbasierten „Peer-to-peer“-Programms zur Prävention der exzessiven Mediennutzung im Kindes- und Jugendalter („Net-Piloten“). Das primärpräventive Programm wird Schulen mit Sekundarstufe I von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Zusammenarbeit mit den Landesstellen für Suchtfragen kostenfrei zugänglich gemacht. Material und Methode Die Wirksamkeit von „Net-Piloten“ wurde in einer kontrollierten Studie (1:1-Matching) überprüft. Die Datenerhebung erfolgte über einen Online-Fragebogen im 1. Schulhalbjahr 2019/2020, an der insgesamt 834 Kinder und Jugendliche teilnahmen (mittleres Alter: 12 Jahre). Die Interventionsgruppe nahm an einem von Peers durchgeführten Workshop zur Sensibilisierung für die Risiken von exzessiver Mediennutzung und zur Förderung der Selbstreflexion teil. Ergebnisse Schüler*innen der Interventionsbedingung verfügten über ein höheres Wissen über negative Konsequenzen exzessiver Mediennutzung und wiesen geringere Nutzungszeiten (Computerspieldauer F (1,832) = 6,45, p = 0,011) auf als die Vergleichsgruppe. Der Anteil an Schüler*innen mit problematischer Mediennutzung war nach „Net-Piloten“-Teilnahme geringer im Vergleich zur Kontrolle (F (1,832) = 14,76, p < 0,001). Diskussion Die Befunde stehen im Einklang mit früheren Studien zur Effektivität von schulbasierten Programmen zur Vermeidung der problematischen Mediennutzung. Sie deuten darauf hin, dass schulbasierte Programme einer exzessiv-dysfunktionalen Mediennutzung vorbeugen können.


Author(s):  
Joachim Böhringer ◽  
Peter Bühler ◽  
Patrick Schlaich
Keyword(s):  

2004 ◽  
Vol 9 (05) ◽  
pp. 60-61
Author(s):  
Ulrich Glatzer

Werbung wirkt. Man fragt sich zwar oft, wieso einige Strategen ausgerechnet dieses oder jenes Motiv verwenden, Fakt ist jedoch: Werbung verlieh schon so manchem Produkt Flügel. Eine erfolgreiche Motivationskampagne zur Blutspende hat auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hinter sich. So erfolgreich, dass die neue Kampagne inzwischen Kritik hervorruft: Es sei Verschwendung von Regierungsmitteln, für Blutspenden zu werben.


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