Chronischer Schmerz ist weder eine psychische noch eine funktionelle Störung, sondern in der ICD-11 (endlich) eine eigenständige Diagnose

2021 ◽  
Author(s):  
Paul Nilges ◽  
Winfried Rief ◽  
Rolf-Detlef Treede ◽  
Michael Zenz
2015 ◽  
Vol 53 (08) ◽  
Author(s):  
L Courth ◽  
M Ostaff ◽  
D Mailänder-Sanchez ◽  
N Malek ◽  
E Stange ◽  
...  

2017 ◽  
Vol 36 (05) ◽  
pp. 355-360
Author(s):  
E. Geissner

ZusammenfassungChronischer Schmerz ist in der Psychologie seit rund 50 Jahren Gegenstand vertiefter wissenschaftlicher Beschäftigung: Grundlagenwissenschaftlich gilt als Startpunkt die Arbeit zur Gate-Control-Theorie im Jahr 1965 (3), anwendungsorientiert die Monografie Pain and Behavioral Medicine, 1983 (6). Auch wenn Schmerz durch psychologische Maßnahmen nicht vollends verschwindet, so sind doch wirksame Möglichkeiten bekannt, diesen substanziell in den Hintergrund zu rücken, das Leiden zu reduzieren, einen gut adaptierten Lebensvollzug wiederherzustellen. Der Resilienz-(R-)begriff entstammt der Entwicklungspsychologie und liefert für die vorliegende Thematik wertvolle Beiträge. Heutige R-Forscher betonen die Förderung von R. Dies geschieht durch wiederholte Auseinandersetzung mit Herausforderungen – hier Schmerz –, im Rahmen derer neue Fähigkeiten erworben und Belastungen gemeistert werden. Ein Assimilationsmodus (AS) ist von einem Akkommodationsmodus (AK) zu unterscheiden. AS beinhaltet die Kompensation eines verlorenen Standards durch Übungen, Techniken, Training, systematische Praxis, während AK gedanklich-emotionales Umbewerten, Akzeptanz und Relativieren früherer Standards zum Ziel hat. Gut kompatibel mit R ist der Ressourcenansatz der klinischen Psychologie. Hier werden Aktiva, Positiva und Stärken der Person fokussiert und der Defizitansatz der herkömmlichen Psychotherapie ergänzt. Mit dem Ressourcenansatz einher geht Psychotherapie bei Schmerz, wohingegen Bewältigung (Coping) eher assimilativ auf Training und Pain-Management orientiert ist. Schmerzbewältigungstrainings (ambulant, stationär) mit einer Reihe von verhaltens-, kognitiven, emotions- und körper-/bewegungsorientierten Verfahren werden abschließend erläutert.


2020 ◽  
Vol 0 (0) ◽  
Author(s):  
Horst Rettke ◽  
Rahel Naef ◽  
Michael Rufer ◽  
Simon Peng-Keller

ZusammenfassungChronischer Schmerz ist ein komplexes Phänomen, das alle Lebensdimensionen betrifft: die psychische, soziale und spirituelle nicht weniger als die physische. Diesem Umstand muss in der Behandlung dieser Patientengruppe Rechnung getragen werden. Wir untersuchten, an welche Voraussetzungen dafür im Deutschschweizer Raum bereits angeknüpft werden kann. An fünf Studienzentren wurden insgesamt 34 Fachpersonen in interprofessionell gemischten Fokusgruppen dazu interviewt, welche spirituellen Anliegen und Bedürfnisse von Patient/-innen mit chronischen Schmerzen sie wahrnehmen und wie diese im Behandlungsprozess berücksichtigt werden können. Eine thematische Analyse zeigte drei Kernthemen: die Relevanz spiritueller Aspekte in der multimodalen Schmerztherapie, handlungsleitende Überzeugungen und die Kompetenz zu Spiritual Care. Die Befragten waren der spirituellen Thematik gegenüber generell aufgeschlossen. Aus ihrer Sicht stellt die Integration spiritueller Anliegen und Bedürfnisse im Behandlungsprozess einen Mehrwert für die Behandlungsqualität in dieser Patientengruppe dar. Dies konsequent umzusetzen, stellt sie jedoch vor teilweise ungelöste Herausforderungen. Hier braucht es Befähigung und institutionelle Unterstützung, um Spiritual Care den entsprechenden Raum zu geben.


Der Schmerz ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Horst Rettke ◽  
Rahel Naef ◽  
Michael Rufer ◽  
Simon Peng-Keller
Keyword(s):  

Zusammenfassung Hintergrund Chronischer Schmerz betrifft alle menschlichen Lebensdimensionen und wirft auch spirituelle Fragen auf, die im Rahmen eines multimodalen Behandlungsmodells berücksichtigt werden sollten. Ziel der Arbeit Wir untersuchten die Perspektive von Patienten mit chronischen Schmerzen zu spirituellen Themen und deren möglicher Integration in den Behandlungsprozess. Material und Methoden Es wurden fünf Fokusgruppen- und zwei Kleingruppeninterviews an fünf Studienzentren durchgeführt. Daran nahmen 42 Patienten mit chronischen Schmerzen teil, die aktuell in ambulanter oder stationärer Schmerzbehandlung waren. Die Interviews wurden transkribiert und einer thematischen Analyse unterzogen. Ergebnisse Drei Themen traten hervor: 1. Chronischer Schmerz durchdringt die gesamte menschliche Existenz. 2. Spirituelle Ressourcen stellen eine Möglichkeit im Umgang mit chronischen Schmerzen dar. 3. Patienten ist es ein Anliegen, mit Fachpersonen in einen Dialog treten zu können, der auch für spirituelle Themen offen ist. Diese haben aus Sicht der Teilnehmenden große Relevanz. Sie verknüpften sie vielfach, aber nicht ausschließlich mit religiösen Überzeugungen. Häufig wurde geschildert, in der Schmerzerfahrung nicht ernst genommen zu werden. Diskussion Strategien für einen effektiven Umgang mit chronischem Schmerz zu finden, stellt einen Wendepunkt im Leben dar. In diesem Prozess unterstützt ein offener Dialog mit Fachpersonen, der auch spirituellen Themen Rechnung trägt.


ergopraxis ◽  
2021 ◽  
Vol 14 (09) ◽  
pp. 8-9
Keyword(s):  

Falls auch Sie ergotag und physio kongress vermisst haben, dann besuchen Sie uns doch gerne auf der TheraPro Kompakt - virtuell und kostenlos. Am 1.+2. Oktober 2021 sind wir zu den Themenschwerpunkten “Chronischer Schmerz” und “Digitalisierung in der Therapie” vertreten - mit großartigen Vorträgen und hohem Praxisbezug.


2000 ◽  
pp. 209-222 ◽  
Author(s):  
Brigitte Kröner-Herwig
Keyword(s):  

Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document