Radiologische Manifestationen von Lungenerkrankungen bei COVID-19
Zusammenfassung Klinisches/methodisches Problem Seit dem Auftreten des neuartigen Coronavirus Ende 2019 und der damit verbundenen Erkrankung – Coronavirus Disease 2019 (COVID-19) – kam es zum Ausrufen einer Pandemie durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der Referenzstandard für die Diagnose ist der Virusnachweis mittels „reverse transcription polymerase chain reaction“ (RT-PCR). Bei hoher Spezifizität ist die Sensitivität der RT-PCR jedoch stark abhängig von der Symptomdauer, der Viruslast, der Qualität der Probe sowie des verwendeten Tests. Radiologische Standardverfahren Im Rahmen von COVID-19 werden primär Thoraxröntgen und Thorax-Computertomographie(CT) zur Erkennung von Lungenmanifestationen bzw. deren Ausdehnung und von Komplikationen eingesetzt. Leistungsfähigkeit Die Sensitivität und Spezifizität des Thoraxröntgens bei COVID-19 ist gering. Die Thorax-CT weist eine hohe Sensitivität von ungefähr 90 % bei jedoch geringer Spezifizität auf (zwischen 25 und 33 %). Empfehlung für die Praxis Die Indikation für die Durchführung von Bildgebung im Rahmen von COVID-19 sollte immer mit Bedacht gestellt werden, um das Übertragungsrisiko für medizinisches Personal und andere Patienten zu minimieren. Die Bildgebung ist vor allem hilfreich zur Evaluierung des Ausmaßes der Lungenbeteiligung der Erkrankung, zur Abgrenzung von Komplikationen und Differenzialdiagnosen. Typischerweise zeigen sich bilaterale, subpleurale Milchglasverdichtungen mit oder ohne Konsolidierungsareale. Im Verlauf können auch Veränderungen einer organisierenden Pneumonie beobachtet werden. Bei Untersuchungen nach Genesung einer COVID-19-Pneumonie ist auf fibrotische Lungenveränderungen zu achten.