Ausschluß rezeptiver Sprachstörungen mittels des ADOS (Autism Diagnostic Observation Schedule) *Die Daten wurden im Rahmen der Doktorarbeit von cand. med. U. Kurz erhoben.

Author(s):  
M. Noterdaeme ◽  
U. Kurz ◽  
K. Mildenberger ◽  
S. Sitter ◽  
H. Amorosa

Zusammenfassung: Fragestellung: In einer Pilotstudie soll die Reliabilität und Validität des Beobachtungsinstruments «Autism Diagnostic Observation Schedule» (ADOS) untersucht werden. Es wird überprüft, inwieweit eine differentialdiagnostische Abgrenzung zwischen Kindern mit einem frühkindlichen Autismus und Kindern mit einer umschriebenen rezeptiven Sprachentwicklungsstörung möglich ist. Methodik: Bei acht autistischen Jungen und acht alters- und IQ-parallelisierten Jungen mit einer umschriebenen rezeptiven Sprachentwicklungsstörung wurde das ADOS durchgeführt. Die Reliabilitätsüberprüfung wurde von acht Rater-Paaren vorgenommen. Die Übereinstimmung zwischen der diagnostischen Zuordnung anhand des ICD-10-Algorithmus des ADOS und der unabhängigen klinisch-psychiatrischen Diagnose zweier Expertinnen wurde als Maß für die Validität des Instruments benutzt. Ergebnisse: Es stellte sich heraus, daß Rater mit Erfahrung im Bereich der tiefgreifenden Entwicklungsstörungen eine gute Übereinstimmung bei der Bewertung der verschiedenen ADOS-Items erreichten. Anhand verschiedener Einzelitems konnten klare Gruppenunterschiede ermittelt werden. Der ADOS-ICD-10-Algorithmus konnte die klinische Diagnose eines frühkindlichen Autismus bei fünf der acht Kinder aus dieser Gruppe bestätigen. Kein Kind mit der klinischen Diagnose einer rezeptiven Sprachentwicklungsstörung wurde anhand des Algorithmus der Gruppe der autistischen Kinder zugewiesen. Schlußfolgerungen: In geschulter Hand ist das ADOS ein reliables Untersuchungsinstrument. Es kann die differentialdiagnostische Abklärung zwischen frühkindlichem Autismus und rezeptiver Sprachentwicklungsstörung unterstützen, z usätzliche Elternangaben sind aber notwendig, um die Diagnose zu sichern.

Author(s):  
S. Bölte ◽  
F. Poustka

Zusammenfassung: Fragestellung: Abklärung der psychometrischen Eigenschaften der Diagnostischen Beobachtungsskala für Autistische Störungen, der deutschsprachigen Fassung des Autism Diagnostic Observation Schedule (ADOS). Methodik: In einer Stichprobe von 137 Probanden mit frühkindlichem Autismus, 23 mit atypischem Autismus oder nicht näher bezeichneter tiefgreifender Entwicklungsstörung, 16 mit Asperger-Syndrom und 13 mit einer anderen psychiatrischen Störung nach ICD-10 wurden die Interrater- und Retestreliabilität, interne Konsistenz, konvergente und diagnostische Validität bestimmt. Ergebnisse: Interrater- und Retestreliabilität erwiesen sich sowohl auf Diagnosen- (kappaw = 1.00 bzw. .62) als auch auf Skalenebene (rtt = .84 bzw. .79) als gut, ebenso die interne Konsistenz der Algorithmusskala Kommunikation und soziale Interaktion der Module 1 bis 4 (rtt = .78 bis .89). Die Diagnosenkonvergenz mit dem Autismus Diagnostischen Interview-Revision (ADI-R) lag bei 79% (kappa = .23), bei moderater Korrelation der korrespondierenden Subskalen der Verfahren (rtc = .31 bis .45). Die Übereinstimmung von ADOS und klinischer Konsensusdiagnose war 77% (kappaw = .37), bei einer Sensitivität des Verfahrens von 90.4% und einer Spezifität von 48.1% für die Diskrimination von Autismus und anderen autistischen Störungen. Schlussfolgerungen: Das ADOS ist ein für die Erfassung autistischer Störungen zuverlässiges und ausreichend sensitives klinisches Diagnostikum. Damit eine psychiatrische Diagnose nach ICD-10 und DSM-IV gestellt werden kann und um hohe Spezifität der psychiatrischen Klassifikation zu gewährleisten, muss das ADOS durch Informationen zu stereotypem, repetitivem Verhalten sowie anamnestische Daten (z.B. aus dem ADI-R) ergänzt werden.


2021 ◽  
Author(s):  
Deanna Dow ◽  
Alison Holbrook ◽  
Christina Toolan ◽  
Nicole McDonald ◽  
Kyle Sterrett ◽  
...  

Interest in telehealth assessment for autism has increased due to COVID-19 and subsequent expansion of remote psychological services, though options that are easy for clinicians to adopt and available through the lifespan are limited. The Brief Observation of Symptoms of Autism (BOSA) provides a social context with standardized materials and activities that can be coded by clinicians trained in the Autism Diagnostic Observation Schedule (ADOS). The current project examined psychometric properties to determine optimal use for each BOSA version. Three hundred and seven participants with 453 BOSAs were included to determine best performing items for algorithms, validity, sensitivity, specificity, recommended cut-offs, and proposed ranges of concern. While preliminary, the BOSA provides a promising new option for telehealth-administered assessment for autism.


2021 ◽  
Vol 12 ◽  
Author(s):  
Susana Mouga ◽  
João Castelhano ◽  
Cátia Café ◽  
Daniela Sousa ◽  
Frederico Duque ◽  
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Social attention deficits represent a central impairment of patients suffering from autism spectrum disorder (ASD), but the nature of such deficits remains controversial. We compared visual attention regarding social (faces) vs. non-social stimuli (objects), in an ecological diagnostic context, in 46 children and adolescents divided in two groups: ASD (N = 23) and typical neurodevelopment (TD) (N = 23), matched for chronological age and intellectual performance. Eye-tracking measures of visual scanning, while exploring and describing scenes from three different tasks from the Autism Diagnostic Observation Schedule (ADOS), were analyzed: “Description of a Picture,” “Cartoons,” and “Telling a Story from a Book.” Our analyses revealed a three-way interaction between Group, Task, and Social vs. Object Stimuli. We found a striking main effect of group and a task dependence of attentional allocation: while the TD attended first and longer to faces, ASD participants became similar to TD when they were asked to look at pictures while telling a story. Our results suggest that social attention allocation is task dependent, raising the question whether spontaneous attention deficits can be rescued by guiding goal-directed actions.


Author(s):  
Catherine Lord ◽  
Michael Rutter ◽  
Susan Goode ◽  
Jacquelyn Heemsbergen ◽  
Heather Jordan ◽  
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