Pawlowsch-Instrumentelle Transfereffekte bei Alkoholabhängigkeit
Hintergrund: Alkoholabhängigkeit ist eine Verkettung ungünstiger Entscheidungen in Bezug auf Alkoholkonsum. Dieses Entscheidungsmuster scheint sich u. a wegen pawlowsch-instrumentellen Transfereffekten (PIT-Effekten) immer wieder zu reproduzieren. Ziel dieser Literaturzusammenschau ist, wichtige Befunde zum Zusammenhang zwischen PIT-Effekten und Suchterkrankungen zusammenzutragen und offene Fragen im Hinblick auf PIT bei Alkoholabhängigkeit aufzuzeigen. Methoden: Die Literaturzusammenschau nutzte keine systematische Literaturrecherche, sondern basierte auf den Recherchen im Rahmen der Forschergruppe 1617 (Learning and Habitization in Alcohol Dependence, LeAD) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Ergebnisse: PIT-Effekte könnten im Zusammenhang mit Alkoholabhängigkeit möglicherweise zu einem Teufelskreis führen. Dieser besteht aus der Verstärkung von PIT-Effekten durch Alkoholkonsum und verstärktem Alkoholkonsum aufgrund von verstärkten PIT-Effekten. Diskussion: PIT-Effekte bei Alkoholabhängigkeit sind bisher vorwiegend aus Tierstudien bekannt. Das PIT-Paradigma kann uns allerdings auch in der humanen Suchtforschung Aufschluss darüber geben, wie bestimmte Reizmuster Alkoholabhängige zum wiederholten Alkoholkonsum motivieren. Demnach können PIT-Experimente womöglich auch helfen Alkoholrückfälle vorherzusagen.