Bedeutung und Ergebnisse der Theory of Mind-Forschung für den Autismus und andere psychiatrische Erkrankungen

Author(s):  
Nicole Bruning ◽  
Kerstin Konrad ◽  
Beate Herpertz-Dahlmann

Zusammenfassung: Erkrankungen des autistischen Spektrums sind im Wesentlichen durch folgende Symptomtriade gekennzeichnet: Störung der sozialen Interaktion, Störung der Kommunikation, sowie stereotype Verhaltensmuster und Interessen. Einer der prominentesten Ansätze zur Erklärung dieser Auffälligkeiten stellt die «Theory of Mind» dar ( Baron-Cohen et al., 1985 ). Die vorliegende Übersichtsarbeit diskutiert den aktuellen Forschungsstand hierzu und stellt wesentliche Ergebnisse der letzten 10 Jahre zusammenfassend dar. Gleichzeitig werden diese kritisch hinsichtlich ihrer Bedeutsamkeit für die Erklärung anderer psychiatrischer Erkrankungen und ihrer methodischen Qualität betrachtet. Trotz der vielfältigen Forschungsbemühungen zu diesem Thema stellen die unterschiedlichen Störungskonzepte noch kein einheitliches Rahmenmodell zur Entstehung der Erkrankungen des autistischen Spektrums dar. Zukünftige Forschung sollte sich zum Ziel setzen, den Erklärungswert der einzelnen theoretischen Modelle genauer zu überprüfen und Gemeinsamkeiten der verschiedenen Konzepte herauszustellen, um so gezieltere Informationen über potentielle Verursachungsfaktoren von Autismus zu bekommen.

2019 ◽  
Vol 42 ◽  
Author(s):  
Marco Del Giudice

Abstract The argument against innatism at the heart of Cognitive Gadgets is provocative but premature, and is vitiated by dichotomous thinking, interpretive double standards, and evidence cherry-picking. I illustrate my criticism by addressing the heritability of imitation and mindreading, the relevance of twin studies, and the meaning of cross-cultural differences in theory of mind development. Reaching an integrative understanding of genetic inheritance, plasticity, and learning is a formidable task that demands a more nuanced evolutionary approach.


2016 ◽  
Vol 27 (4) ◽  
pp. 257-264 ◽  
Author(s):  
Johannes H. Scheidemann ◽  
Franz Petermann ◽  
Marc Schipper

Abstract. We investigated theory of mind (ToM) deficits in Alzheimer‘s disease (AD) and its possible connection to autobiographical memory (ABM). Patients and matched controls were evaluated and compared using a video-based ToM test, an autobiographical fluency task, and a neuropsychological test battery. We found that ToM deficits were positively associated with semantic ABM in the clinical group, whereas a positive relationship appeared between ToM and episodic ABM in controls. We hypothesize that this reflects the course of the disease as well as that semantic ABM is used for ToM processing, being still accessible in AD. Furthermore, we assume that it is also less efficient, which in turn leads to a specific deficit profile of social cognition.


Author(s):  
Katharina Bühren ◽  
Kristian Holtkamp ◽  
Beate Herpertz-Dahlmann ◽  
Kerstin Konrad

Zusammenfassung: Anorexia und Bulimia nervosa sind häufige psychiatrische Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters, die insbesondere Mädchen betreffen. Im Akutzustand der Starvation treten bei Essstörungen eine Vielzahl von hormonellen, neuropsychologischen und hirnmorphologischen Veränderungen auf, von denen einige nur teilweise reversibel sind. Komorbide psychiatrische Erkrankungen verkomplizieren das Krankheitsbild und erschweren adäquate therapeutische Interventionen. Der folgende Artikel setzt sich ausführlich mit den neuropsychologischen Defiziten bei Essstörungen, möglichen Einflussfaktoren auf die kognitive Leistungsfähigkeit und daraus resultierenden Implikationen für den klinischen Alltag auseinander.


Author(s):  
Susanne Kristen ◽  
Claudia Thoermer ◽  
Tanja Hofer ◽  
Gisa Aschersleben ◽  
Beate Sodian
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Die von Wellman und Liu (2004) für den englischsprachigen Raum entwickelte “Theory of Mind“-Skala wurde in einer Übersetzung ( Hofer & Aschersleben, 2004 ) an einer Stichprobe von 107 3- bis 5-jährigen Kindern validiert. Sowohl die Annahme einer einheitlichen konzeptuellen Progression als auch die Skalenpassung konnten repliziert werden. Abweichend von Wellman und Liu (2004) fand sich ein Effekt der Aufgabenfolge mit einer besseren Skalenpassung und insgesamt besserer Performanz bei nach Schwierigkeit ansteigender Präsentation. Insgesamt sprechen die Befunde dafür, dass die deutsche Version der “Theory of Mind“-Skala die Entwicklung der begrifflichen Erschließung des mentalen Bereichs im Vorschulalter adäquat abbildet und eine zuverlässige Methode darstellt, den individuellen Stand der “Theory of Mind“-Entwicklung zu messen.


Author(s):  
Athanasios Chasiotis ◽  
Florian Kießling

Zusammenfassung. Eine Reihe neuerer Untersuchungen zur Beziehung zwischen der Entwicklung der kindlichen “theory of mind“ (TOM) und inhibitorischer Fähigkeiten weisen auf einen engen Zusammenhang beider Konstrukte hin, der selbst nach Kontrolle signifikanter Einflussvariablen wie verbale Intelligenz, Geburtsrang und sozioökonomischer Status bestehen bleibt. In der vorliegenden Arbeit wird an zwei Stichproben explorativ untersucht, ob sich dieser für das Kindesalter bekannte Zusammenhang auch im Erwachsenenalter zeigt. Zur Erfassung der TOM im Erwachsenenalter wurden Geschichten verwendet, die das mentalistische Verständnis komplexer sozialer Situationen erfordern. Als Maß für die inhibitorischen Fähigkeiten im Erwachsenenalter wurde die Leistung im für Erwachsene modifizierten Selbstregulations- und Konzentrationstest (SRKT-K, Kuhl und Kraska, 1992 ) erhoben. Während die aus der Kindheit bekannten Kontextvariablen im Erwachsenenalter über beide Stichproben hinweg keine konsistente Rolle spielten, ließ sich der bereits im Kindesalter spezifische Zusammenhang zwischen mentalistischer Kompetenz und inhibitorischen Fähigkeiten auch im Erwachsenenalter nachweisen.


2018 ◽  
Vol 226 (2) ◽  
pp. 85-86 ◽  
Author(s):  
Daniel M. Bernstein
Keyword(s):  

PsycCRITIQUES ◽  
2009 ◽  
Vol 54 (15) ◽  
Author(s):  
Eric P. Charles
Keyword(s):  

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