Stehen kognitive Funktionen im Zusammenhang mit Angst, Depression und Posttraumatischer Belastungsstörung bei Brustkrebspatientinnen nach onkologischer Behandlung?
Die in mehreren Studien gefundenen kognitiven Störungen bei Tumorpatienten nach Chemotherapie werden zumeist mit der Zytostatikaneurotoxizität assoziiert. In der vorliegenden Arbeit wird der Zusammenhang von Angst, Depression und Posttraumatischer Belastungsstörung mit der kognitiven Leistungsfähigkeit bei Frauen mit Mammakarzinom untersucht. Insgesamt wurden 76 Brustkrebspatientinnen fünf Jahre nach Abschluss der onkologischen Behandlung mit neuropsychologischen Testverfahren sowie mit der Hospital Anxiety and Depression Scale – Deutsche Version (HADS-D) und der Posttraumatic Stress Disorder Checklist – Civilian Version (PCL-C) untersucht: 23 nach Standard- und 24 nach Hochdosistherapie sowie 29 nach Brustoperation und Strahlentherapie als Vergleichsgruppe. Signifikante Zusammenhänge sind vor allem zwischen kognitiven Funktionen und Intrusionssymptomen einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) festzustellen. Bei Patientinnen nach Standardtherapie weisen Intrusionen der PTBS einen moderaten Zusammenhang mit der globalen kognitiven Beeinträchtigung auf. Die Ergebnisse der Studie deuten auf multidimensionale Einfluss- und moderierende Faktoren bei der Entwicklung kognitiver Defizite bei Brustkrebspatientinnen nach onkologischer Therapie hin.