Gefahr oder Spass? Verletzungen durch Feuerwerkskörper – Studie am Universitären Notfallzentrum Inselspital Bern (2013–2019)

Praxis ◽  
2021 ◽  
Vol 110 (6) ◽  
pp. 336-347
Author(s):  
Lara Brockhus ◽  
Nadja Hämmerli ◽  
Konstantinos Boviatsis ◽  
Aristomenis Exadaktylos ◽  
Christoph Tappeiner ◽  
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Zusammenfassung. Feuerwerkskörper werden häufig zum Feiern von nationalen, kulturellen oder religiösen Anlässen verwendet. Trotz strenger gesetzlicher Regelungen geschehen immer wieder Unfälle im Zusammenhang mit Feuerwerk. Besonders die unvorsichtige Handhabung von Sprengkörpern stellt ein grosses Verletzungsrisiko dar. Methode: Dies ist eine retrospektive Studie basierend auf Daten des UNZ Inselspital Bern im Zeitraum 1. Januar 2013 bis 31. Dezember 2019. Es wurden unter anderem folgende Parameter analysiert: Geschlecht, Alter, Verletzungsmuster und Therapie. Resultate: Es konnten 59 Patientinnen und Patienten in die Studie eingeschlossen werden. Davon waren 81,4 % männlich, das Durchschnittsalter betrug 31 Jahre (Range 16–73; SD = 11,3). Ein Grossteil der Fälle (83,6 %) betraf den Kopf mit Beeinträchtigung der Ohren/des Gehörs sowie Verletzungen der Augen und des Gesichts. Die meisten Verletzungen waren Monotraumata, nur 6,8 % der Verletzungen betrafen mehrere Körperregionen. Insgesamt mussten neun Patienten aufgrund schwerwiegender Verletzungen hospitalisiert werden. Hiervon betraf eine Verletzung die Augen, die restlichen acht Verletzungen betrafen die Hände. Ausschliesslich bei diesen acht Patienten war eine operative Versorgung der Verletzungen nötig. Schlussfolgerung: Feuerwerkskörper sind mit einem beträchtlichen Verletzungsrisiko verbunden, vor allem bei unsicherer Handhabung. Unsere Studie zeigte, dass schwere Verletzungen vor allem die Hände betreffen. Zur Vermeidung solcher Verletzungen wäre eine systematische Datenerhebung von Verletzungen mit Feuerwerkskörpern nötig, da viele Verletzte in kleineren, peripheren Krankenhäusern oder gar nicht vorstellig werden. Anhand dieser Daten liessen sich umfassendere und detaillierte Präventionsstrategien entwickeln, die Verletzungen durch Feuerwerkskörper vorbeugen könnten.

2019 ◽  
Author(s):  
Margit Pohle ◽  
Ahmed Magheli ◽  
Wolfgang Diederichs ◽  
Thorsten Ecke ◽  
Tom Fischer ◽  
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Zusammenfassung Einleitung Mit der vom Berliner Tumorzentrum e. V. entwickelten und koordinierten Onkonet-Datenbank (http://www.prostata-ca.net) wurden seit Januar 2005 deutschlandweit prä-, peri- und postoperative Parameter zur radikalen Prostatektomie dokumentiert. Durch die besonders anwenderfreundliche Nutzbarkeit sollte Onkonet die operative Versorgung des Prostatakarzinoms in Deutschland abbilden und ihre Qualität durch ein integriertes Benchmarking-Tool verbessern. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, alle bis heute dokumentierten Daten aus Onkonet zu analysieren. Im Fokus waren hierbei die Vollständigkeit und Plausibilität der Daten, um die Möglichkeiten und Grenzen weiterer Auswertungen zu prüfen und gegebenenfalls zu definieren. Patienten und Methoden In die retrospektive Studie wurden alle in Onkonet dokumentierten Verläufe von Prostatakarzinompatienten eingeschlossen, die sich bis Juni 2018 in den am Projekt beteiligten Kliniken einer radikalen Prostatektomie unterzogen hatten. Die Vollständigkeit der Dokumentation aller Patientenverläufe wurde mit Hilfe von Excel 2013 analysiert. Die statistische Auswertung erfolgte deskriptiv. Ergebnisse In Onkonet wurden insgesamt 21 474 Patienten angelegt, bei 56 % (12 591) davon waren das Geburts-, OP, Aufnahme- und Entlassungsdatum, der initiale PSA-Wert, Gleason Score der Stanzbiopsie, klinisches T-Stadium, pathologisches T-Stadium, pathologischer Gleason-Score sowie die OP-Technik vollständig dokumentiert. Die Vollständigkeit der präoperativen Parameter lag im Mittel bei 26,8 %, die zum stationären Aufenthalt bei 64,5 % und die zur Pathologie bei 58,1 %. Hierbei waren das pT-Stadium bei 80,1 %, das N-Stadium bei 78,8 %, das M-Stadium bei 74,8 %, der pathologische Gleason-Score bei 78,7 % und Informationen zum R1-Status bei 78,7 % der Patienten dokumentiert. Die Dokumentationsvollständigkeit der Nachsorgeparameter lag bei 8,1 %, wobei bei 27,2 % ein PSA-Wert, bei 23,0 % Informationen zur Kontinenz und bei 13,9 % Informationen zur Potenz vorlag. Schlussfolgerung Mit 21 474 erfassten Patientenverläufen und über 200 dokumentierbaren Parametern stellt Onkonet eines der umfangreichsten klinischen Register zur Dokumentation von Prostatakarzinom-Patientenverläufen dar. Die Datenanalyse zeigte, dass die Grenzen einer solchen Datenbank insbesondere in der hohen Anzahl von Parametern sowie der hohen Fehleranfälligkeit aufgrund der manuellen Eingabe liegen.


Pflege ◽  
2017 ◽  
Vol 30 (1) ◽  
pp. 19-27
Author(s):  
Elisabeth Lanz-Suter ◽  
Claudia Mischke

Zusammenfassung. Hintergrund: Personen mit Hüftfrakturen warten in Schweizer Spitälern aus vielerlei Gründen auf die Operation, obwohl Leitlinien die rasche operative Versorgung empfehlen. Studien zeigen, dass lange Wartezeiten physische und psychische Probleme zur Folge haben können. Pflegende sind unmittelbar mit den Wartenden konfrontiert und fühlen sich bei der Betreuung während dieser Zeit oft unsicher und hilflos, auch weil ihnen das Wissen zum Warteerleben aus der Sicht der Betroffenen fehlt. Ziel: Die Erfahrungen von Hüftfrakturpatient(inn)en beim Warten auf die Operation wurden untersucht, um daraus Implikationen für die pflegerische Betreuung abzuleiten. Methode: Es wurde ein qualitatives Vorgehen mit leitfadengestützten Interviews gewählt, die Daten mit offenem Codierverfahren nach Saldaña analysiert. Ergebnisse: Aufgrund von Rekrutierungsproblemen wurden nachträglich auch Personen mit Beckenfrakturen eingeschlossen. Die zwölf Befragten – 33 bis 89 Jahre alt – warteten im Schnitt 68 Stunden auf die Operation. Sie empfanden diese Phase als Stillstand und verlorene Zeit. Vertrauen ins Behandlungsteam und Verständnis für die Situation, gefördert durch adäquate Information und umsichtige Pflege, erleichterten die Wartezeit. Belastungen wie Schmerzen, Immobilität oder Sorgen erschwerten sie. Sich zu beschäftigen bereitete den Befragten Mühe und sie schätzten Ablenkung durch Angehörige. Schlussfolgerung: Eine anteilnehmende, aufmerksame Pflege, die sensibel auf die Bedürfnisse Wartender reagiert und so einheitlich wie verlässlich informiert, stärkt das Gefühl, sicher aufgehoben zu sein.


2020 ◽  
Vol 11 (06) ◽  
pp. 325-325
Author(s):  
Susanne Krome

Die bildgestützte Hochpräzisionsbestrahlung (SBRT) ermöglicht eine Dosiserhöhung ohne vermehrte Nebenwirkungen. Bei lokalisierten Prostatakarzinomen erfolgte die SBRT überwiegend bei Patienten mit einem geringen und intermediären Risiko. Die retrospektive Studie belegt nun eine langfristig hohe Effektivität unabhängig von der Risikokonstellation.


2009 ◽  
Vol 22 (01) ◽  
Author(s):  
T Meister ◽  
HS Heinzow ◽  
R Hoehr ◽  
H Ullerich ◽  
A Lügering ◽  
...  

2014 ◽  
Vol 52 (08) ◽  
Author(s):  
A Schmidt ◽  
M Damm ◽  
C Gubler ◽  
K Caca ◽  
P Bauerfeind
Keyword(s):  

Author(s):  
A Abu-Ghazaleh ◽  
M Hagouan ◽  
P Richrath ◽  
P Stambera ◽  
B Munder ◽  
...  
Keyword(s):  

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