Neuronale Kontrolle des Blutdrucks
ZusammenfassungDie neuronale Kontrolle des Blutdrucks wird über das vegetative Nervensystem vermittelt. In diesem Beitrag werden physiologische und pathophysiologische Mechanismen rekapituliert. Aufgabe der Blutdruckregulation ist die Erhaltung eines adäquaten Herzzeitvolumens und eines ausreichenden Perfusionsdrucks für die Organe. Beim Glaukom ist der okuläre Perfusionsdruck als Differenz zwischen systemischem Blutdruck und intraokulärem Druck entscheidend für die Versorgung des Sehnervs. So sind Patienten mit Normaldruckglaukom und niedrig eingestelltem Blutdruck gefährdet, eine Progression ihres Glaukoms zu erleiden. Auch beim primären Offenwinkelglaukom spielt der systemische Blutdruck eine Rolle. Eine 24-Stunden-Blutdruckmessung mit besonderem Augenmerk auf das nächtliche Dipping des Blutdrucks ist für alle Glaukompatienten empfehlenswert. Internisten und Ophthalmologen sollten sich der gegenseitigen Beeinflussung beider Krankheitsbilder bewusst sein und diese in die Auswahl der individuellen Therapiestrategien und -ziele einbeziehen.