Sinus pilonidalis – was ist die beste chirurgische Therapie?
Zusammenfassung Einleitung Der Sinus pilonidalis ist eine meist chronische punktuelle Infektion der behaarten Haut im Bereich von Hautfalten mit der häufigsten Lokalisation im Bereich der Rima ani. Die Erkrankung hat oft erhebliche Auswirkung auf die Lebensqualität der Betroffenen, die Behandlung kann komplex sein und muss dem Patientenbedarf angepasst werden. Methoden Im Folgenden wird eine Übersicht über die Entstehung sowie die Behandlungsalternativen und deren Besonderheiten gegeben. Dabei werden jeweils die Aspekte frühe postoperative Ergebnisse, Wundheilungsstörung und Langzeitergebnisse dargestellt. Ergebnisse Der Pathomechanismus der Pilonidalsinus-Erkrankung ist weiterhin nicht abschließend geklärt, es muss auch weiterhin davon ausgegangen werden, dass die Haare in der Rima ani wesentlich zu Entstehung beitragen. Neuere Erkenntnisse weisen jedoch darauf hin, dass die großen Haarbüschel, die immer wieder in der Wundhöhle gefunden werden, am ehesten von der behaarten Kopfhaut stammen. Es lassen sich im Wesentlichen 3 Gruppen der Behandlungsoptionen unterscheiden: Die Standardbehandlung der Exzision und die folgende offene Wundbehandlung hat eine geringe Rezidivrate, weist jedoch erheblichen Aufwand im Rahmen der Wundbehandlung auf und führt dadurch zu langer Krankheitsdauer. Relativ neu in den Fokus geraten sind die lokal destruierenden Behandlungsverfahren, welche die Haut im Wesentlichen erhalten. Wichtige Vertreter sind das sog. Pit Picking, Fistuloskopie und andere Behandlungsformen wie Phenolinjektion oder Laserbehandlung. Bei diesen Behandlungsmöglichkeiten steht die abschließende Bewertung der Ergebnisse noch aus. Die 3. Behandlungsgruppe umfasst die Exzision und plastisch-rekonstruktive Verfahren. Diese Verfahren sind technisch aufwendig, gehen häufig mit stationärer Behandlung einher und führen langfristig jedoch zu relativ guten Ergebnissen. Schlussfolgerung Die Pilonidalsinus-Behandlung erfordert eine am Patienten orientierte Therapieplanung. Dabei müssen dem Patienten die unterschiedlichen Behandlungsoptionen vermittelt werden und eine Behandlungsempfehlung muss ausgesprochen werden. Hier dient die Exzision und offene Wundbehandlung weiterhin als Standardverfahren, anhand dessen die Vor- bzw. Nachteile der anderen Behandlungsoptionen vermittelt werden können.