Monozentrische, retrospektive, vergleichende Studie zur Sicherheit und Effektivität der Wundheilungsmodulation mit Bevacizumab nach kombinierter Kataraktoperation mit CyPass-Stent-Implantation

2019 ◽  
Vol 237 (10) ◽  
pp. 1210-1219
Author(s):  
Helmut Höh ◽  
Ulrike Holland ◽  
Ahmed Medra

Zusammenfassung Hintergrund Aufgrund des bekannten positiven Effekts der Wundheilungsmodulation mit Bevacizumab (Avastin®) bei Trabekulektomie wurde in einer retrospektiven Studie die Sicherheit und Wirksamkeit der Wundmodulation mit Avastin nach kombinierter Kataraktoperation mit CyPass-Stent-Implantation untersucht. Methode Retrospektiv wurden die prä-, intra- und postoperativen Daten nach 3 und 6 Monaten bei 484 Augen mit kombinierter Operation erhoben (n = 187 ohne Avastin, n = 297 mit Avastin). Sicherheitskriterien waren intraoperative Komplikationen und postoperative spaltlampenmikroskopische Befunde. Wirksamkeitskriterien waren Augeninnendruck (IOD) und Anzahl drucksenkender Medikamente. Ergebnisse Bezüglich der Alters- und Geschlechtsverteilung, der frühpostoperativen Fibrinreaktion, der Augeninnendruck- und Medikationssenkung unterscheiden sich die beiden Gruppen (mit und ohne Avastin) nicht statistisch signifikant. In der Avastin-Gruppe zeigten sich 3 Monate postoperativ statistisch signifikant weniger Irisgewebsreaktionen als in der Vergleichsgruppe (Chi-Quadrat-Test: p = 0,02, n = 47/128); nach 6 Monaten noch ein leichter Trend (Chi-Quadrat-Test: p = 0,15, n = 45/125). Weitere Trends zugunsten der Avastin-Gruppe wurden für die Versagerquote mit 2 gegenüber 6% nach 3 Monaten (Chi-Quadrat-Test: p = 0,103, n = 50/130) bzw. 4 und 10% nach 6 Monaten (Chi-Quadrat-Test: p = 0,106, n = 50/130) und für den Anteil der Augen ohne ergänzende drucksenkende Medikation mit 86 gegenüber 74% bzw. 68 vs. 56% (Chi-Quadrat-Test: 3 Monate: p = 0,053; 6 Monate: p = 0,12; n = 50/130) ermittelt. Für den Anteil der Augen, der postoperativ ohne ergänzende drucksenkende Medikation die Druckschwelle von ≤ 21 mmHg erreicht, zeigte sich 3 Monate postoperativ mit 85 gegenüber 74% (Chi-Quadrat-Test: p = 0,099, n = 50/130) und nach 6 Monaten mit 65 gegenüber 54% ebenfalls ein starker Trend zugunsten der Avastin-Gruppe (Chi-Quadrat-Test: p = 0,11, n = 50/130). Schlussfolgerung Die Eingabe von Avastin in die Vorderkammer ist sicher, reduziert die Gewebsreaktionen der Iris und verbessert bis zu 6 Monate postoperativ die Effektivität in klinisch begrenztem Umfang.

Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document