Exzessive Gewichtszunahme in der Schwangerschaft und die
prognostische Bedeutung des Apolipoprotein B
Zusammenfassung Einleitung Exzessive Gewichtszunahme (EGZ) stellt einen Risikofaktor in der Schwangerschaft dar. Da die EGZ ebenso wie Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen (HES) und die intrauterine Wachstumsrestriktion (IUGR) mit veränderten Konzentrationen Apolipoprotein B- (ApoB) haltiger Lipoproteine einhergehen, wurde der Hypothese nachgegangen, ob die ApoB-Konzentration im ersten Trimester diese Ereignisse vorhersagen kann. Methoden Von 547 Schwangeren zeigten 95 eine unzureichende, 171 eine empfohlene und 281 eine EGZ. 23 Schwangere wiesen eine HES, 67 ein small for gestational age (SGA) Neugeborenes und sieben eine IUGR auf. Die ApoB-Konzentration wurden mittels ELISA in Serum der 11+0 bis 13+6 SSW bestimmt. Ergebnisse Die mittleren ApoB-Konzentrationen der Patientinnen verschiedener Gewichtszunahme-Gruppen waren nicht signifikant unterschiedlich. Frauen mit Adipositas zeigten höhere ApoB-Konzentrationen als normalgewichtige (p<0,001). Patientinnen mit präexistentem Hypertonus sowie Raucherinnen wiesen erhöhte ApoB-Konzentrationen verglichen mit normotensiven Kontrollen (p=0,0015) und Nichtraucherinnen (p=0,0118) auf. Eine prognostische Bedeutung ließ sich in Bezug auf HES und IUGR/SGA nicht nachweisen. Folgerung Die ApoB-Konzentration im ersten Trimester ist nicht für die Vorhersage einer EGZ oder Schwangerschaftskomplikation geeignet. Bei bestehenden pathologischen Zuständen wie Rauchen, Adipositas und chronischer Hypertonie sind die ApoB-Werte erhöht und könnten in diesen Gruppen zur Pathogenese von Schwangerschaftserkrankungen beitragen.