Antikörper gegen humane Leukozytenantigene (HLA) bei männlichen Apheresespendern ohne klassische Alloimmunisierung

Author(s):  
Undine Schulz

Im Rahmen von Präventivmaßnahmen zur Vermeidung von TRALI (transfusionsassoziierte akute Lungeninsuffizienz) wurden in einer Studie 15 523 männliche und weibliche Apheresespenderinnen und -spender mit und ohne positiver Immunisierungsanamnese (IA) auf HLA-Klasse-I-, HLA-Klasse-II- und HNA-Antikörper (AK) untersucht. Unsere Ergebnisse zeigten, dass bei 3,85% der männlichen Spender ohne IA HLA-AK und bei 0,10% HNA-AK auftraten. Diese Beobachtung stellt die seit Beginn der HLA-Ära vor 50 Jahren klar bewiesene Aussage infrage, dass HLA-AK nur durch eine Alloimmunisierung infolge von Schwangerschaften, Transfusionen oder Transplantationen entstehen können. Wir diskutieren mehrere mögliche Kausalitäten dieser positiven Reaktionen:Große Aufmerksamkeit richteten wir auf den Ausschluss möglicher falsch positiver Reaktionen, da der LABScreen Multi als höchst sensitiv eingeschätzt wird. Nach Validierung eines neuen positiven Normalized-Background-Cut-offs (NBG: Normalized Background) und der Nachtestung von Rückstellproben der als positiv getesteten männlichen Spender konnten 50% der HLA-Klasse-I- und 43% der HLA-Klasse-II-AK nicht bestätigt werden. Dennoch blieben 1,5% der getesteten männlichen Spender für HLA-Klasse I und 0,5% für HLA-Klasse II positiv. Handelt es sich hier ausschließlich um HLA-spezifische oder um heterophile AK? Welche klinische Bedeutung haben diese AK bei der Prävalenz von TRALI oder für die Transplantationsimmunologie?

2013 ◽  
Vol 70 (5) ◽  
pp. 296-303
Author(s):  
Patricia Hirt-Minkowski ◽  
Felix Burkhalter ◽  
Michael Dickenmann

Der Nachweis einer Proteinurie ist ein häufiger Zufallsbefund im Urinteststreifen. Die klinische Bedeutung reicht von einer harmlosen Ursache bis zum Ausdruck einer schweren Nierenerkrankung. Deshalb ist bei Nachweis einer Proteinurie mittels Testreifenuntersuchung eine weiterführende Abklärung notwendig. Dabei empfiehlt sich ein systematisches Vorgehen mit Quantifizierung der Proteinurie mittels Albumin/Kreatinin-Quotienten im Spoturin. Zudem lassen sich mit einer systematischen Untersuchung verschiedene Formen der Proteinurie abgrenzen (glomerulär vs tubulär vs „Überlastung“). Im Kontext mit der Klinik sind eine Beurteilung des Urinsedimentes, die Bestimmung der Nierenfunktion und eine Sonographie der Nieren und ableitenden Harnwege sinnvoll. Patienten mit ungeklärter persistierender Proteinurie und Patienten mit einer ausgeprägten Proteinurie (≥ 1 g pro Tag) müssen einem Nephrologen zugewiesen werden.


2015 ◽  
Vol 72 (5) ◽  
pp. 321-326
Author(s):  
Jörg Hansen ◽  
Frank Rassouli ◽  
Martin H. Brutsche

Dyspnoe ist ein häufiges Symptom einer Leistungsintoleranz. In Ruhe ausgeführte Tests können häufig nicht ausreichend eine zugrundeliegende Ursache erklären. Der kardio-pulmonale Belastungstest (CPET) ist der Test der Wahl zur differentialdiagnostischen Abklärung von Atemnot. Der CPET ermöglicht die Identifikation der für die Beschwerden hauptverantwortlichen Ursache. Ein CPET ist vor allem dann sinnvoll, wenn eine gründliche Evaluation mittels Anamnese, Status, EKG, Spirometrie, radiologische Untersuchungen, Blutuntersuchung und arterielle Blutgasanalyse keine Antwort ergeben hat. Der Bestimmung der maximalen Sauerstoffaufnahme kommt zudem eine prognostische Bedeutung bei verschiedenen Beschwerdebildern zu.


Author(s):  
M. Holtmann ◽  
K. Becker ◽  
M. El-Faddagh ◽  
M. H. Schmidt

Zusammenfassung: Einleitung: Die Rolando-Epilepsie ist das häufigste Epilepsie-Syndrom im Kindesalter. Sie ist elektroenzephalographisch charakterisiert durch das Auftreten von fokalen epilepsietypischen Potentialen, den sog. Rolando-Spikes (benigne epilepsietypische Potentiale des Kindesalters, BEPK). BEPK treten mit einer Häufigkeit von etwa 1,5 bis 2,4% bei Kindern auf; nur ein Zehntel erleidet epileptische Anfälle. Methoden: Diese Arbeit gibt einen Überblick über genetische, epidemiologische, radiologische, neurophysiologische, metabolische und neuropsychologische Befunde bei Kindern mit BEPK. Resultate: Der epileptologische Verlauf ist günstig, eventuell auftretende Anfälle sistieren spätestens mit der Pubertät; die epilepsietypischen Potentiale sind dann nicht mehr nachweisbar. Entgegen früherer Annahmen erstreckt sich das Symptomenspektrum über seltene Anfälle hinaus auf neuropsychologische Beeinträchtigungen und Verhaltensauffälligkeiten, auch bei Kindern ohne manifeste Anfälle. Der Einfluss der Rolando-Spikes auf die Entwicklung betroffener Kinder und ihr Verhalten ist unklar. Durch zwei Modelle wird versucht, den Zusammenhang von paroxysmaler EEG-Aktivität und neuropsychologischen Auffälligkeiten zu erklären. Das erste betrachtet die beobachtbaren Defizite als vorübergehende kognitive Beeinträchtigung infolge der epileptischen Aktivität; das zweite sieht als Ursache eine genetisch bedingte zerebrale Reifungsstörung mit enger Verwandtschaft zu Teilleistungsstörungen. Schlussfolgerung: Die Behandlungsnotwendigkeit neuropsychiatrischer Symptome bei Kindern mit BEPK ohne manifeste Anfälle wird derzeit kontrovers diskutiert.


2016 ◽  
Vol 76 (10) ◽  
Author(s):  
N Schwertner-Tiepelmann ◽  
J Marschke ◽  
A Hagedorn ◽  
C Erschig ◽  
F Schwab ◽  
...  
Keyword(s):  

Phlebologie ◽  
2004 ◽  
Vol 33 (06) ◽  
pp. 186-190 ◽  
Author(s):  
T. Hofer

Zusammenfassung Ziel: Welche klinische Bedeutung hat das echte Magnakrossenrezidiv (MKR) im Kontext mit der natürlichen Progression der Varizenkrankheit in einem Kollektiv von Voroperierten (KVO)? Methode: Bei 221 Patienten mit erneuter Varizenbildung bei Zustand nach früher erfolgten Krossektomien mit oder ohne Stripping epifaszialer Varizen werden die MKR und die von ihnen ausgehenden Rezidivvarizen auf ihre klinische und hämodynamische Relevanz hin untersucht und den im Rahmen der Progression der Varikosis neu aufgetretenen Magnakrosseninsuffizienzen (nMKI) gegenübergestellt. Ergebnisse: Neben 112 nMKI bestehen 118 MKR, 46 von ihnen stehen in Verbindung mit einem noch in situ gelegenen Magnastamm (oder kalibermäßig vergleichbarem Gefäß). In 50% lässt sich in diesen Fällen photoplethysmographisch ein pathologischer T0-Wert <19 s nachweisen. 54 MKR, in Verbindung stehend mit unsystematischen Seitenastvarizen oder einer Vena saphena magna accessoria zeigen nur in 24% T0-Werte <19 s (p = 0,014). 39% der MKR erfordern eine erneute operative Revision. Dies entspricht 20% der duplexsonographisch nachgewiesenen MKR und nMKI im KVO. Schlussfolgerung: Die klinische Relevanz der MKR bleibt bescheiden im direkten Vergleich mit der Progression der Varizenkrankheit.


1968 ◽  
Vol 07 (01) ◽  
pp. 37-45
Author(s):  
A. Skupenová ◽  
Š. Hupka ◽  
V. Kováč ◽  
J. Jančina ◽  
Š. Šimko
Keyword(s):  

ZusammenfassungIn der Einführung wird ein Hinweis auf den derzeitigen Stand der Radio-isotopen-Diagnostik von Herdveränderungen des Skeletts im Hinblick auf die Anwendungsmöglichkeit verschiedener osteotroper radioaktiver Elemente gegeben. Dann wird die für 85Sr-Distributionsuntersuchungen im Skelett angepaßte profilographische Methode beschrieben und über einige mit dieser Untersuchungstechnik gewonnenen Ergebnisse berichtet. Weiter werden die Interpretationsmöglichkeiten der Profilogramme sowie die Bedingungen für Erhaltung von zuverlässigen 85Sr-Skelett-Profilogrammen diskutiert. Abschließend wird auf die Vorteile dieser Methode, auf ihre Stellung zur Röntgen-Diagnostik und ihre klinische Bedeutung hingewiesen.


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