Salvage-Lymphadenektomie des lymphogenen Prostatakarzinomrezidivs
ZusammenfassungDas lymphogene Prostatakarzinomrezidiv kann seit der Einführung funktioneller Bildgebung wie der PSMA PET/CT oft frühzeitig diagnostiziert werden. Aktuelle Studien zur lokalen Behandlung der Lymphknotenmetastasen legen einen positiven Einfluss auf die Prognose bei ausgewählten Patienten nahe. Dennoch ist die Mehrzahl der Studien retrospektiv und aus Mangel an höhergradiger Evidenz gilt die Salvage-Lymphadenektomie (LA) als nicht-leitlinienkonform.Ziel dieser Arbeit ist die kritische Zusammenfassung der aktuellen Datenlage zur Salvage-LA des lymphogenen Prostatakarzinomrezidivs mit dem Fokus auf die bildgebenden Verfahren, die Ausdehnung der LA und den onkologischen Verlauf.Die europäischen Leitlinien empfehlen die Durchführung der Cholin- oder PSMA PET/CT-Bildgebung bei einem Verdacht auf ein Prostatakarzinomrezidiv. Die PSMA-PET/CT ist der Cholin-PET/CT in Sensitivität und Spezifität überlegen und sollte dabei favorisiert werden.Wird eine Salvage-LA dennoch durchgeführt, ist die gängige Praxis eine bilaterale LA – auch bei einem im PSMA-PET/CT nachgewiesenen einseitigen Lymphknotenbefall. Allerdings kann ebenfalls die unilaterale LA in Erwägung gezogen werden. Eine aktuell eingeleitete randomisierte prospektive Studie (ProSTone) soll diese Fragestellung beantworten.Ein neuer vielversprechender chirurgischer Ansatz scheint die PSMA-radioguided surgery zu sein. Sie erleichtert das intraoperative Auffinden von Lymphknotenmetastasen. Langzeitdaten sind aber noch abzuwarten.Insgesamt erreicht die Salvage-LA bei sorgfältig ausgewählten Patienten eine respektable biochemische Ansprechrate. Dennoch sind für die Zukunft prospektive Studien notwendig, um den Stellenwert genauer definieren zu können.