ZusammenfassungZiel: Die vorliegende Qualitätssicherungsstudie soll die Häufigkeit von Wundinfekten nach operativen Eingriffen wegen floridem Ulcus cruris venosum an der Abteilung Dermatologie der Universität Göttingen erfassen. Außerdem wird die präoperative Besiedlung der stationär vorbehandelten Ulzera mit pathogenen Mikroorganismen dargestellt. Methoden: 59 Patienten mit Ulcus cruris venosum wurden 95 operativen Eingriffen unterzogen (46-mal einseitig, 13-mal beidseitig; insgesamt 75 Operationen am oberflächlichen Venensystem und 20 paratibiale Fasziotomien). Allen Patienten wurde eine am präoperativen Antibiogramm orientierte perioperative antibiotische Prophylaxe (PAP) als Einmalgabe verabreicht. Ergebnisse: Präoperativ wurde auf den Ulzera am häufigsten eine Besiedlung durch Staphylococcus aureus, gefolgt von Proteus mirabilis, nachgewiesen. In 3 Fällen (5,1%) wurden Methicillin-resistente Staphylokokken gefunden. Cefazolin und Ciprofloxacin waren die häufigsten zur PAP verabreichten Antibiotika. Insgesamt beobachteten wir bei 5 von 59 Patienten (8,5%) postoperative Wundinfekte, in 3 Fällen waren die präoperativ nachgewiesenen pathogenen Keime Ursache der Wundinfektion. Schlussfolgerung: Der Prozentsatz postoperativer Wundinfekte nach Sanierung venöser Ulzera unter dem Schutz einer am präoperativen Antibiogramm orientierten PAP ist mit 8,5% vertretbar.