Ist eine Höhenrekonstruktion mit vergleichsweise wenig Zement für die Radiofrequenz-Kyphoplastie über einen monopedikulären Zugang möglich?

2013 ◽  
Vol 151 (02) ◽  
pp. 156-162 ◽  
Author(s):  
M. Röllinghoff ◽  
A. Hagel ◽  
J. Siewe ◽  
N. Gutteck ◽  
K.-S. Delank ◽  
...  

Hintergrund: Perkutane Zementaugmentationssysteme haben sich in den letzten 10 Jahren als eine effektive Behandlungsmethode bei Kompressionsfrakturen durchgesetzt. Als Sonderform ist nun seit 2009 die Radiofrequenz-Kyphoplastie (RF) hinzugekommen, die durch applizierbare Energie die Viskosität des Zements erhöht. Ziel dieser Studie war es, herauszufinden, ob mit einer vergleichsweise geringen Zementmenge eine Wirbelkörpererhöhung für osteoporotische Wirbelkörperfrakturen bei der RF-Kyphoplastie zu erreichen ist. Material und Methode: Bei diesem minimalinvasiven Verfahren wurde das „StabiliT® Vertebral Augmentation System“ der Firma DFine verwendet. Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden von 2011 bis Januar 2012 insgesamt 35 Patienten mit 49 osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen versorgt. Als Parameter wurden die Altersstruktur mit Geschlechtsverteilung sowie klinisch der Verlauf der Schmerzintensität anhand der visuellen Analogskala (VAS0–100) ausgewertet. Radiologisch wurde die Wirbelkörpererhöhung (Vorder-, Hinterkante, mittlere Wirbelkörperhöhe und Kyphosewinkel) erfasst und mit dem applizierten Zementvolumen verglichen. Ergebnisse: Alle Patienten hatten vor der Operation eine gescheiterte konservative Behandlung mit weiterhin bestehenden Schmerzen auf Höhe des frakturierten Wirbelkörpers. Bis zur operativen Versorgung vergingen durchschnittlich 3,0 ± 1,3 Wochen. Die durchschnittliche VAS reduzierte sich signifikant von 71 ± 9,2 präoperativ auf 35 ± 6,2 postoperativ (p < 0,001) und nach 3 Monaten weiter auf 30 ± 5,7 (p < 0,001). Mit einem durchschnittlichen Zementvolumen von 2,9 ± 0,7 ml (1,8–4,1) im Thoralbereich und einem durchschnittlichen Zementvolumen von 3,0 ± 0,7 ml (2,0–5,0) im Lumbalbereich wurde eine statistisch signifikante Wirbelkörperaufrichtung erreicht. Die Vorderkante und die mittlere Wirbelkörperhöhe wurden signifikant um 2,3 mm und 3,1 mm angehoben, der Kyphosewinkel reduzierte sich ebenfalls signifikant um 2,1° nach 3 Monaten. Bei 2 Wirbelkörpern (4,1 %) zeigte sich ein minimaler Zementaustritt in die angrenzende Bandscheibe ohne klinische Konsequenz. Bei 2 Patienten entwickelten sich Anschlussfrakturen im kranialen Segment, die erneut mit einer RF-Kyphoplastie behandelt wurden. Schlussfolgerung: Mit einem durchschnittlichen Zementvolumen von 3 ml konnte mit der RF-Kyphoplastie eine schnelle und kurzfristige Besserung der Schmerzsymptomatik erreicht werden. Zusätzlich konnte mit diesem geringen Zementvolumen eine signifikante Wirbelkörperaufrichtung erzeugt werden. Es zeigte sich keine Korrelation zwischen der Wirbelkörperaufrichtung und dem klinischen Ergebnis. Mit der ermittelten Zementleckagenrate von 4,1 % gehört die Radiofrequenz-Kyphoplastie zu den sicheren und effektiven minimalinvasiven perkutanen Zementaugmentationsverfahren. Unsere Daten bestätigen die in der Literatur angegebene höhere Sicherheit für die Kyphoplastie im Vergleich zur Vertebroplastie.

2019 ◽  
Vol 03 (04) ◽  
pp. 313-335
Author(s):  
Ulas Yildiz ◽  
Philipp Schleicher ◽  
Jens Castein ◽  
Frank Kandziora

ZusammenfassungDas Therapieziel bei thorakalen oder lumbalen Wirbelkörperfrakturen besteht in der Erhaltung bzw. der Wiederherstellung des Alignments und der Stabilität der Wirbelsäule. Eine zufriedenstellende Schmerzreduktion, Mobilität und Alltagskompetenz sind Schwerpunkte in der operativen und konservativen Behandlung. Dieser Artikel soll einen Überblick über die konservativen Therapiemaßnahmen für „knochengesunde“ und osteoporotische Wirbelkörperfrakturen verschaffen.


2019 ◽  
Vol 157 (05) ◽  
pp. 574-596
Author(s):  
Ulas Yildiz ◽  
Philipp Schleicher ◽  
Jens Castein ◽  
Frank Kandziora

ZusammenfassungDas Therapieziel bei thorakalen oder lumbalen Wirbelkörperfrakturen besteht in der Erhaltung bzw. der Wiederherstellung des Alignments und der Stabilität der Wirbelsäule. Eine zufriedenstellende Schmerzreduktion, Mobilität und Alltagskompetenz sind Schwerpunkte in der operativen und konservativen Behandlung. Dieser Artikel soll einen Überblick über die konservativen Therapiemaßnahmen für „knochengesunde“ und osteoporotische Wirbelkörperfrakturen verschaffen.


Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (10) ◽  
pp. 533-537
Author(s):  
Philipp Hurni ◽  
Jonathan Spycher

Zusammenfassung. Die operative Stabilisation der isoliert lateralen Malleolarfrakturen galt lange als Gold-Standard. Stabile, laterale können jedoch zur grossen Patientenzufriedenheit konservativ behandelt werden. Dabei fällt das Risiko einer Wundheilungsstörung oder Osteosynthesematerialentfernung weg, ohne dabei in der längerfristigen Nachbehandlung Einbussen in der Bewegungsamplitude oder Alltagseinschränkung durch die konservative Therapie zu riskieren. Eine frühfunktionelle Nachbehandlung nach einer Operation wird zum aktuellen Zeitpunkt, insbesondere bei älterem Patientenkollektiv, nicht angewendet, weshalb dabei kein Benefit zur konservativen Therapieform gesehen werden kann. Anhand von Diagnosekriterien nach Anfertigung einer belasteten Röntgenaufnahme kann eine Instabilität mit grosser Zuverlässigkeit ausgeschlossen und die Indikation zur konservativen Therapie gestellt werden. Die Wahl der Ruhigstellung bei oben genannten Frakturformen wird mittels Unterschenkelgehgips oder Immobilisationsstiefel (VacoPed) unter Vollbelastung für sechs Wochen empfohlen.


2014 ◽  
Vol 74 (S 01) ◽  
Author(s):  
AS Heimes ◽  
A Fruth ◽  
S Albrich ◽  
L Selgert ◽  
R Hornung ◽  
...  

2004 ◽  
Vol 24 (02) ◽  
pp. 48-53
Author(s):  
Gerhard Bach ◽  
Klau Förster

ZusammenfassungArthrosen sind in ihrer Ätiologie höchst unterschiedlich und in der Pathogenese letztlich noch ungeklärt, verlaufen oft langsam progredient und betreffen mit zunehmendem Alter nicht allein die Knorpel-, sondern auch die Knochenstruktur mit zunehmender Gelenkdeformierung. Arthrosen sind klinisch vor allem charakterisiert durch Schmerz, gelegentliche Entzündungszustände des Gelenks und Bewegungseinschränkung. Die konservative Behandlung ist auf eine Reduktion der Entzündung und die Beseitigung des Schmerzes ausgerichtet und erfolgt als Monotherapie oder als Kombination physikalischer, physiotherapeutischer, orthopädietechnischer und medikamentöser Maßnahmen. Im höheren Lebensalter sind sowohl eine alternsbedingt veränderte Pharmakodynamik zu berücksichtigen wie auch pharmakokinetische Besonderheiten, z.B. Abbauverzögerung bei zunehmend eingeschränkter Nierenfunktion bei Arzneimitteln, die vorwiegend renal eliminiert werden. Spezifische unerwünschte Arzneimittelwirkungen können letztlich zu weiteren Funktionseinschränkungen führen. Daher nimmt das Interesse an einer die Arthrose kausal angehenden, verträglichen medikamentösen Therapie zu. Hierzu gehören D-Glucosaminsulfat und Hyaluronsäure, die nachgewiesenermaßen symptomatisch wirken, darüber hinaus aber auch »strukturmodifizierend« im Sinne einer Hemmung der Arthrose-Progredienz. Hier liegen weitere Herausforderungen der zukünftigen Arthroseforschung.


2016 ◽  
Vol 25 (03) ◽  
pp. 193-197
Author(s):  
B. Aubry-Rozier ◽  
M.-A. Krieg ◽  
O. Lamy ◽  
C. Schizas ◽  
J. Duff ◽  
...  

ZusammenfassungDie Wirbelkörperfraktur (WKF) stellt eine Herausforderung für das öffentliche Gesundheitswesen dar. Die Interventionsmethoden an der Wirbelsäule wie Vertebroplastie und Kyphoplastie sind interessante, komplementäre Beiträge zur Behandlung der frakturierenden Osteoporose. Die Erarbeitung eines Konsensus der hauptsächlich Beteiligten an diesen Techniken ist notwendig geworden. Der Vorschlag eines solchen Konsensus der verschiedenen an der Betreuung von Patienten mit WKF Beteiligten ist unumgänglich. Im Hinblick auf die bereits vorliegende Literatur halten wir die Indikation für Vertebroplastie oder Kyphoplastie bei allen Patienten mit schmerzhafter WKF aufrecht. Falls der Patient bereits vor der WKF eine Kyphose aufwies oder falls die aktuelle WKF eine wesentliche lokale Kyphose bewirkt, ist eine Kyphoplastie indiziert. Falls der Patient eine bereits ältere WKF aufweist, deren konservative Behandlung jedoch zu keiner Schmerzlinderung führte, ist eine Vertebroplastie indiziert. In jedem Fall wird eine systematische Bilanz und eine medikamentöse Therapie der Osteoporose vorgeschlagen.


Pneumologie ◽  
2005 ◽  
Vol 59 (S 1) ◽  
Author(s):  
S Lodziewski ◽  
C Lodziewski ◽  
T Bollmann ◽  
R Ewert

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