Kardiovaskuläre Mortalität - Prognostischer Nutzen von ABI und TBI bei Diabetes

2008 ◽  
Vol 17 (03) ◽  
pp. 142-147
Author(s):  
T.H. Ittel

ZusammenfassungDie Therapie der Hyperphosphatämie basiert auf Phosphatbindern, adäquater Dialyse und diätetischen Maßnahmen. Neben aluminiumhaltigen Phosphatbindern, deren Einsatz mit einer erheblichen Toxizitätsproblematik belastet ist, stehen kalziumhaltige Phosphatbinder und die kalziumfreien Phosphatbinder Sevelamer und Lanthankarbonat zur Verfügung. Sevelamer scheint besonders geeignet für inzidente Dialysepatienten mit radiologisch nachweisbarem Gefäßkalk, da unter diesem Phosphatbinder weniger progrediente Gefäßverkalkungen beobachtet werden als unter Therapie mit kalziumhaltigen Phosphatbindern. Allerdings konnte bislang in kontrollierten Studien kein Nachweis erbracht werden, dass Sevelamer im Vergleich zu Kalziumacetat die kardiovaskuläre Mortalität bei prävalenten Dialysepatienten reduziert. Lanthankarbonat ist aufgrund seiner hohen Affinität zu Phosphat der effektivste aluminium- und kalziumfreie Phosphatbinder. Er ist besonders geeignet zur Reduktion einer unerwünscht positiven Kalziumbilanz unter als Phosphatbinder eingesetzten Kalziumsalzen und ist günstig für Patienten mit supprimiertem Parathormon. Daten zum Effekt auf die Progression von vaskulären Verkalkungen liegen mit Lanthankarbonat derzeit noch nicht vor.


2021 ◽  
Vol 10 (03) ◽  
pp. 240-244
Author(s):  
Detlef Bernd Gysan ◽  
Roman Pfister ◽  
Martin Bansmann ◽  
Alev Kalkan ◽  
Volker Latz ◽  
...  

ZusammenfassungDeutschlandweit werden über 20.000 Patienten in integrierten Herzinsuffizienz-Versorgungsmodellen betreut (Bundesverband Niedergelassener Kardiologen, persönliche Kommunikation, 16. Juli 2020). Durch eine damit einhergehende, leitliniengerechte Pharmakotherapie und regelmäßige Kontrolluntersuchungen lässt sich die Lebensqualität von herzinsuffizienten Patienten deutlich verbessern. Darüber hinaus lassen sich Krankenhauseinweisungen und daraus resultierend Kosten für die Krankenversicherungen minimieren. Eine enge Kooperation (in einem Netzwerk) zwischen Klinikkardiologen, niedergelassenen Kardiologen und Hausärzten ermöglicht eine optimale Herzinsuffizienz-Behandlung in allen Herzinsuffizienz-Schweregraden. Integrierte Versorgungmodelle wie CorBene oder KardioExpert tragen dazu bei, neben einer optimalen Patientenbetreuung, wissenschaftliche Auswertungen vorzunehmen und harte Endpunkte wie Re-Hospitalisierung oder kardiovaskuläre Mortalität zu reduzieren. Das hier vorgestellte KHAD-Modell (Kölner Herzen Atmen durch") ist ein integriertes Versorgungsmodell in dem die aktuellen Leitlinienempfehlungen zur poststationären Versorgung von Herzinsuffizienzpatienten in der Region Köln umgesetzt werden sollen. Fast allen Krankenkassen unterstützen das Modell. Es nehmen alle Kölner Krankenhäuser und einige der niedergelassenen Kölner Kardiologen teil, um eine optimale Herzinsuffizienz-Versorgung gewährleisten zu können. Solche Modelle für eine Herzinsuffizienz-Betreuung könnten in allen deutschen Großstädten praktiziert werden. Zum Wohle der Patienten, zur Einsparung von Potenzialen bei den Krankenkassen, für eine angemessene Honorierung der behandelnden Ärzte und zur Entlastung der Krankenhäuser – ein Gewinn für unsere Patienten und alle Beteiligten im Gesundheitssystem.


2021 ◽  
Vol 25 (09) ◽  
pp. 366-370
Author(s):  
Markus van der Giet

ZUSAMMENFASSUNGEine optimale Blutdruckeinstellung ist essenziell, um langfristig kardiorenovaskuläre Schäden zu verhindern und um die kardiovaskuläre Mortalität der Patienten zu reduzieren. Viele blutdrucksenkende Medikamente wurden in den letzten Jahrzehnten sehr erfolgreich entwickelt. Patienten müssen diese z. T. für viele Jahre einnehmen, daher erwartet man von den Medikamenten eine sehr hohe Langzeitsicherheit. Das bedeutet, dass es auch nach Jahrzehnten nicht zu unangenehmen Folgeschäden wie v. a. Krebserkrankungen kommen darf. Denn es gab immer wieder Hinweise, dass bestimmte Medikamente wie Thiaziddiuretika oder auch ACE-Hemmer (ACE: „angiotensin converting enzyme“) das Wachstum spezifischer Krebserkrankungen ggf. steigern oder auch die Entstehung von Tumoren auslösen können. Dieser Beitrag fasst den aktuellen Stand zu Langzeitsicherheit bzw. -nebenwirkungen der typischen Blutdrucksenker wie ACE-Hemmer, Sartane, Kalziumantagonisten, Beta-Blocker und Diuretika zusammen.


2005 ◽  
Vol 62 (12) ◽  
pp. 847-851
Author(s):  
Imoberdorf ◽  
Rühlin ◽  
Ballmer

Zur Zeit der Pensionierung bietet sich eine gute Gelegenheit, Fragen über Gesundheit, Wohlbefinden, Familie, wieder gewonnene Freizeit und Freiheit zu reflektieren. Gesundes Essen und Trinken sollen genussvoll und nicht mit Verboten gespickt sein. Wir empfehlen die mediterrane Ernährung als ideale Ernährungsform für alle Lebensalter, speziell auch für Senioren. Die Grundpfeiler sind frisches Obst und Gemüse, Getreideprodukte, Olivenöl, Fisch, wenig Fleisch, viele Hülsenfrüchte und dazu Kräuter und Gewürze von Knoblauch bis Basilikum. Ein Glas Wein ist dabei erlaubt. Altersabhängig sinkt der Gesamtenergiebedarf. Dies muss bei der Menge der zugeführten Nahrung besonders berücksichtigt werden. Durch eine alleinige Kalorienrestriktion können kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität markant gesenkt werden. Nicht nur die Essgewohnheiten, sondern der gesamte Lebensstil haben einen großen Einfluss auf die kardiovaskuläre Mortalität. Das Rezept für ein gesundes Älterwerden ist die Befolgung der vier «low risk»-Faktoren mediterrane Ernährung, moderater Alkoholgenuss, körperliche Aktivität und Nichtrauchen. Alle vier Faktoren zusammen reduzieren die 10-Jahres-Gesamtmortalität um 65%.


2019 ◽  
Vol 17 (01) ◽  
pp. 17-25
Author(s):  
Sus Herbosch

ZusammenfassungSeit Jahren finden sich in der Literatur genügend Argumente, dass das „böse“ Cholesterin (LDL-C) ein Märchen ist. Vielmehr gilt es als sicher, dass extrem tiefe LDL-C-Werte bei Patienten über 60 Jahren die kardiovaskuläre Mortalität erhöhen. Über die Folgen von extrem hohen „guten“ HDL-C-Werten wurde bisher kaum berichtet. Dabei kam es schon 2006 zu dem Torcetrapib-Debakel. Erst 11 Jahre später bestätigt eine Studie, dass extrem hohes HDL-C gefährlich sein kann. Diese Rolle des HDL-Cholesterins wird unter folgenden Gesichtspunkten dargestellt:▪ Lipide und Lipoproteine zeigen einen alters- und geschlechtsabhängigen Verlauf.▪ HDL-C hat einen abweichenden Verlauf und zeichnet sich durch seine Korrelation mit dem Nervensystem sowohl als Marker für Neurotoxizität (Alkohol) als auch für neuropsychische Probleme aus.▪ Beitrag des PROTEOMIS-Serumprofils.▪ Richtwerte für neuropsychische Indikatoren sowie therapeutische Maßnahmen.


1999 ◽  
Vol 56 (1) ◽  
pp. 43-48
Author(s):  
Messerli

Die Analyse der 1998 verfügbaren Daten suggeriert, daß kurzwirkende Calciumantagonisten bei Patienten mit Hypertonie nicht mehr verwendet werden sollten. Auf den Einsatz von oralem oder sublingualem Nifedipin bei hypertensiven Notfällen oder Pseudonotfällen sollte unbedingt verzichtet werden, da schwerwiegende Zwischenfälle wie Synkope, Myokardinfarkt, Hirnschlag und Tod zu erwarten sind. Dennoch scheint der Einsatz von niedrigdosierten langwirkenden Formulierungen bei Patienten mit essentieller Hypertonie sicher und wirksam. In der Hypertension Optimal Treatment (HOT) Studie reduzierte eine auf Calciumantagonisten basierende Kombinationstherapie den Blutdruck um über 20 mmHg in den meisten der fast 19000 Patienten. Die kardiovaskuläre Mortalität in dieser Untersuchung lag mit 3,8 pro 1000 Patientenjahren bedeutend tiefer als gegenüber den 6,5 pro 1000 Patientenjahren, wie in früheren Studien berichtet wurde. Bei 78% dieser Patienten wurde ein langwirkender Dihydropyridin-Calciumantagonist verwendet. Die Kontroverse über die Calciumantagonisten hat die Ärzte wieder einmal realisieren lassen, daß die Hypertonie ein Surrogat-Endpunkt ist und daß nicht alle Medikamente, die den Blutdruck senken, ebenfalls die Morbidität und Mortalität im gleichen Ausmaß reduzieren. Was aber in dieser Kontroverse dennoch völlig unnötig gewesen ist, war das unangebrachte Echo, das die Calciumantagonist-Kontroverse in den Medien genossen hat. Diese hat zu Panik und Konfusion bei Patienten und zu Frustrationen bei den Ärzten geführt. In diesem Zusammenhang sollten wir wohl die erste der Maximen der Behandlung von Sir George Pickering in Erinnerung rufen: «Never frighten your patients.»


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