Cyclooxigenaseinhibitoren bei kardiovaskulärem und renalem Risiko Eine Risikostratefizierung
ZusammenfassungCyclooxygenaseinhibitoren (Cox-I, synonym NSAR) können die Nierenfunktion verschlechtern und kardiovaskuläre Ereignisse auslösen. Diese Risiken lassen sich reduzieren. Zu beachten sind die GFR, Oligurie und Zeichen einer Vorlasterhöhung. Bei Exsikkose und Volumenmangel sollten Cox-I nicht verordnet werden. Die renal bedingte Vorlasterhöhung trägt auch zur Dekompensation einer Herzinsuffizienz bei. Um kardiale thromboembolische Ereignisse zu vermeiden, ist die Gerinnungshemmung sicherzustellen, besonders die Therapieadhärenz von ASS oder von ADP-R-Antagonisten. Alle Cox-I haben prinzipiell ein ähnliches renales und kardiovaskuläres Risiko. Eine Priorisierung von Naproxen bei kardialem Risiko ist fraglich (unklare kardiale Sicherheit, gastrointestinale Blutungen). Präferenzielle bzw. selektive Cox-2-Inhibitoren (z. B. Diclofenac bzw. Etoricoxib) haben bei guter analgetischer und antiinflammatorischer Wirkung keine substanziellen Nachteile verglichen mit Ibuprofen. Coxibe sind bei hohem gastrointestinalem Risiko Mittel der Wahl (wegen der langen Halbwertszeit entsprechend ihrer Zulassung), bei Etoricoxib ist auf die renale Funktionseinschränkung zu achten.