Cyclooxigenaseinhibitoren bei kardiovaskulärem und renalem Risiko Eine Risikostratefizierung

2015 ◽  
Vol 34 (09) ◽  
pp. 679-684
Author(s):  
T. Herdegen

ZusammenfassungCyclooxygenaseinhibitoren (Cox-I, synonym NSAR) können die Nierenfunktion verschlechtern und kardiovaskuläre Ereignisse auslösen. Diese Risiken lassen sich reduzieren. Zu beachten sind die GFR, Oligurie und Zeichen einer Vorlasterhöhung. Bei Exsikkose und Volumenmangel sollten Cox-I nicht verordnet werden. Die renal bedingte Vorlasterhöhung trägt auch zur Dekompensation einer Herzinsuffizienz bei. Um kardiale thromboembolische Ereignisse zu vermeiden, ist die Gerinnungshemmung sicherzustellen, besonders die Therapieadhärenz von ASS oder von ADP-R-Antagonisten. Alle Cox-I haben prinzipiell ein ähnliches renales und kardiovaskuläres Risiko. Eine Priorisierung von Naproxen bei kardialem Risiko ist fraglich (unklare kardiale Sicherheit, gastrointestinale Blutungen). Präferenzielle bzw. selektive Cox-2-Inhibitoren (z. B. Diclofenac bzw. Etoricoxib) haben bei guter analgetischer und antiinflammatorischer Wirkung keine substanziellen Nachteile verglichen mit Ibuprofen. Coxibe sind bei hohem gastrointestinalem Risiko Mittel der Wahl (wegen der langen Halbwertszeit entsprechend ihrer Zulassung), bei Etoricoxib ist auf die renale Funktionseinschränkung zu achten.

2015 ◽  
Vol 34 (09) ◽  
pp. 679-684
Author(s):  
T. Herdegen

ZusammenfassungCyclooxygenaseinhibitoren (Cox-I, synonym NSAR) können die Nierenfunktion verschlechtern und kardiovaskuläre Ereignisse auslösen. Diese Risiken lassen sich reduzieren. Zu beachten sind die GFR, Oligurie und Zeichen einer Vorlasterhöhung. Bei Exsikkose und Volumenmangel sollten Cox-I nicht verordnet werden. Die renal bedingte Vorlasterhöhung trägt auch zur Dekompensation einer Herzinsuffizienz bei. Um kardiale thromboembolische Ereignisse zu vermeiden, ist die Gerinnungshemmung sicherzustellen, besonders die Therapieadhärenz von ASS oder von ADP-R-Antagonisten. Alle Cox-I haben prinzipiell ein ähnliches renales und kardiovaskuläres Risiko. Eine Priorisierung von Naproxen bei kardialem Risiko ist fraglich (unklare kardiale Sicherheit, gastrointestinale Blutungen). Präferenzielle bzw. selektive Cox-2-Inhibitoren (z. B. Diclofenac bzw. Etoricoxib) haben bei guter analgetischer und antiinflammatorischer Wirkung keine substanziellen Nachteile verglichen mit Ibuprofen. Coxibe sind bei hohem gastrointestinalem Risiko Mittel der Wahl (wegen der langen Halbwertszeit entsprechend ihrer Zulassung), bei Etoricoxib ist auf die renale Funktionseinschränkung zu achten.


2021 ◽  
Vol 46 (02) ◽  
pp. 124-125

Rheumatoide Arthritis (RA) ist ein Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Wie sich das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse erhöht, wenn RA-Patienten zusätzlich an einer koronaren Herzerkrankung (KHK) leiden, ist nicht bekannt. Eine dänische Studie hat den Zusammenhang untersucht.


Praxis ◽  
2004 ◽  
Vol 93 (20) ◽  
pp. 880-881
Author(s):  
M. Koller

Praxis ◽  
2006 ◽  
Vol 95 (8) ◽  
pp. 273-276
Author(s):  
Zellweger ◽  
Pfisterer

Die Coxibe haben sich in den letzten Jahren sehr gut als Analgetika etabliert; dies unter anderem wegen ihrer besseren gastro-intestinalen Verträglichkeit. Ihre hoch-selektive Hemmung des Cox-2-Rezeptors ist wahrscheinlich einer der Gründe, weshalb es zu thrombotischen und kardio-vaskulären Ereignissen kommen kann. Zudem führen die Coxibe wie zum Teil die älteren nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) zu einer Erhöhung des kardiovaskulären Risikoprofils. Diese Nebenwirkungen sind multifaktoriell bedingt: Wirkung auf die Thrombozytenfunktion, Gerinnung, Gefässphysiologie und Blutdruck. Mehrere Studien belegten ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko der Coxibe, aber auch der älteren NSAR. Wichtig für die Beurteilung dieser Studien sind die Tatsachen, dass es sich immer um niedrige Ereignisraten und in der Mehrzahl der Fälle um eine Häufung von nicht-fatalen Ereignissen bei Patienten mit bereits breitem Risikoprofil für eine kardio-vaskuläre Erkrankung handelte. Für die tägliche Praxis kann aus dieser Beobachtung der Schluss gezogen werden, dass gerade bei chronischen Schmerzen diese Analgetika nach sorgfältiger Nutzen- Nebenwirkungsanalyse weiterhin eine Therapieoption darstellen können.


2001 ◽  
Vol 120 (5) ◽  
pp. A78-A79
Author(s):  
N BUTTAR ◽  
K WANG ◽  
M ANDERSON ◽  
L LUTZKE ◽  
K KRISHNADATH

2001 ◽  
Vol 120 (5) ◽  
pp. A573-A573
Author(s):  
J SHODA ◽  
T ASANO ◽  
T KAWAMOTO ◽  
Y MATSUZAKI ◽  
N TANAKA ◽  
...  

2001 ◽  
Vol 120 (5) ◽  
pp. A277-A277 ◽  
Author(s):  
W REINISCH ◽  
W MIEHSLER ◽  
C DEJACO ◽  
P GLAUNINGER ◽  
H VOGELSANG
Keyword(s):  

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