Hautbefunde bei Kindesmisshandlung aus rechtsmedizinischer Sicht

2016 ◽  
Vol 16 (02) ◽  
pp. 91-97
Author(s):  
E. Mützel ◽  
S. Adamowicz

ZusammenfassungKindesmisshandlung ist kein seltenes Phänomen. Jeder Arzt kann mit Misshandlungsopfern konfrontiert werden. Als Grenzfläche zur Außenwelt und als unser größtes Organ ist die Haut bei Kindesmisshandlungen am häufigsten betroffen und gleichzeitig ist sie auch das dem Auge zugänglichste Organ. Erkennen misshandlungsverdächtiger Hautbefunde sowie deren Abgrenzung zu unfallbedingten Verletzungen und Hauterkrankungen können in der Praxis jedoch oft schwierig sein, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist häufig erforderlich. Durch Gewaltopferambulanzen und telemedizinische Portale ist auch die klinische Rechtsmedizin in den letzten Jahren zunehmend tätig geworden. Dieser Artikel soll die häufigsten dermatologischen Manifestationen der Kindesmisshandlung aufzeigen sowie Kriterien zur Abgrenzung gegenüber unfallbedingten Hautverletzungen und differenzialdiagnostisch wichtigen Hauterkrankungen aus rechtsmedizinischer Sicht kurz diskutieren.

2005 ◽  
Vol 62 (4) ◽  
pp. 239-243
Author(s):  
Schuster ◽  
Schwendke

Der Anteil an Migrantinnen steigt in der Schweizer Bevölkerung seit den achtziger Jahren kontinuierlich an und stellt somit das öffentliche Gesundheitswesen vor neue Herausforderungen. In diesem Artikel soll neben häuslicher und sexueller Gewalt in der Ehe von Migrantinnen frauenspezifische Aspekte der Migration dargestellt werden, die in besonderem Maße mit Formen der Gewalt assoziiert sind. Für eine korrekte Diagnose, Therapie und Beratung in medizinischen Einrichtungen bildet eine gelungene Verständigung die Basis. Neben dem Überwinden von sprachlichen Barrieren gilt es insbesondere die Arzt-Patient-Interaktion zu berücksichtigen, beeinflusst vom jeweiligen sozialen Status und kulturellen Hintergrund. Anhand von zwei Fallbeispielen werden migrationsspezifische Schwierigkeiten, sowie mögliche praxisorientierte Interventionen aufgezeigt, die durch Hinweise auf bestehende Angebote in der Schweiz ergänzt werden. Durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von ÄrztInnen, SozialarbeiterInnen, EthnologInnen, MediatorInnen und Justiz kann angesichts der komplexen Problematik eine professionelle Betreuung gewährleistet werden.


2018 ◽  
Vol 75 (5) ◽  
pp. 302-314
Author(s):  
Seraina Faes ◽  
Dieter Hahnloser

Zusammenfassung. Die Chirurgie ist ein wichtiges Standbein bei der Behandlung der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Trotz Fortschritte der medikamentösen anti-inflammatorischen Therapie benötigen zwei Drittel der Patienten mit Morbus Crohn eine Operation während ihres Lebens. Operationsindikationen sind ein therapie-refraktärer Krankheitsverlauf oder das Auftreten von Komplikationen wie Perforation, Stenose und Abszesse. Bei der Colitis ulcerosa sind es etwa ein Drittel der Patienten, welche eine Operation benötigen werden. Hier sind die Operationsindikationen einerseits die therapie-refraktäre oder komplizierte Kolitis, andererseits die Karzinomentwicklung. Die Wahl des Zeitpunktes der chirurgischen Intervention ist oft schwierig zu bestimmen, kontrovers diskutiert und benötigen eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit. Die Rezidivrate des intestinalen Morbus Crohn ist hoch, und Rezidive können einerseits im neoterminalen Ileum, andererseits an anderen Darmabschnitten im Sinne der panenterischen Erkrankung auftreten. Dies im Gegensatz zur Colitis ulcerosa, bei welcher die totale Proktokolektomie sowohl in Bezug auf die inflammatorische als auch die karzinomatöse Komponente kurativ sein kann. Im folgenden Kapitel gehen wir auf die aktuelle chirurgische Behandlung des Morbus Crohn und der Colitis ulcerosa mit Augenmerk auf neue Behandlungsaspekte und die aktuelle wissenschaftliche Datenlage ein.


2013 ◽  
Vol 70 (11) ◽  
pp. 637-645 ◽  
Author(s):  
Oskar Jenni ◽  
Caroline Benz ◽  
Jon Caflisch ◽  
Michael von Rhein ◽  
Kurt Albermann

Viele Kinder zeigen in den ersten Lebensjahren Auffälligkeiten in ihrer Entwicklung. Aus diesem Grund ist hinreichendes Wissen über die Früherkennung und Abklärung von Kindern mit Entwicklungsdefiziten notwendig. Der Artikel stellt Methoden der Früherfassung von Entwicklungsauffälligkeiten im Vorschulalter dar, beschreibt die Terminologie von Entwicklungsstörungen, zeigt die notwendigen Abklärungen bei Kindern mit Entwicklungsbehinderungen auf und thematisiert die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen medizinischen, sonderpädagogischen und psychologischen Fachpersonen.


Praxis ◽  
2007 ◽  
Vol 96 (16) ◽  
pp. 637-643
Author(s):  
Bajka

Ein sinnvoller Ansatz zur Abklärung beim akuten Abdomen in der Gynäkologie, respektive bei Unterbauchschmerzen, ist die Unterteilung in Schwangerschaftstest positiv (resp. bekannte Schwangerschaft) und Schwangerschaftstest negativ (resp. postmenopausale) Situationen. Frühschwangerschaftsassoziiert sind die verschiedenen Formen der Extrauteringravidität und des Abortes. Bei Ausschluss einer Schwangerschaft kommen vor allem Schmerzen im Zusammenhang mit Adnexbefunden, Adnextorsionen, Myomen und Infektionen in Frage. Die Sonographie, zur Beurteilung der Morphologie wie auch der Durchblutung von Organen und Strukturen, ist dabei ein Diagnostikum von hohem Stellenwert, sollte aber nur im Verbund mit Anamnese, Klinik, Labor und ggf. weiteren bildgebenden Verfahren gewertet werden. Bauchschmerzen erfordern durchaus auch eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit. Nicht selten stellen sich mehrere relevante Ursachen bei Unterbauchschmerzen heraus.


2019 ◽  
Vol 51 (04) ◽  
pp. 253-269 ◽  
Author(s):  
Juliane Dürwald ◽  
Chris Köbel ◽  
Karl-Heinz Dannhauer

ZusammenfassungDas Wissen um den Mechanismus des Eruptionsvorgangs und die Ätiologie von Durchbruchstörungen ist hilfreich bei deren Differenzialdiagnostik. So erlaubt ein frühzeitiges Identifizieren von Malformationen während der Gebissentwicklung das Einleiten für den Patienten individuell abgestimmter Therapiestrategien.Ätiologie, Prävalenz, Ausprägung und Folgen, diagnostische Maßnahmen, therapeutische Ansätze und interdisziplinäre Zusammenarbeit bei Anomalien des Zahndurchbruchs der zweiten Dentition werden in diesem Artikel beschrieben.


2017 ◽  
Vol 11 (04) ◽  
pp. 15-16
Author(s):  
Christina Rohlfes

2018 ◽  
Vol 38 (03) ◽  
pp. 185-194
Author(s):  
F. Lütgendorf ◽  
K. Triantafyllias

ZusammenfassungMyalgien zählen zu den häufigsten Gründen für eine Vorstellung beim Rheumatologen oder Orthopäden. Die Ursachen einer Myalgie sind vielfältig und können ein Trauma, übermäßige körperliche Anstrengung und virale Infekte ebenso umfassen wie eine Genese auf der Basis ernsthafter, nicht entzündlicher Myopathien oder Myositiden. In dieser Übersichtsarbeit richten wir einen Fokus sowohl auf die Diagnostik von häufig auftretenden und damit auch fachübergreifend gut bekannten Krankheitsbildern als auch auf solche, die seltener im rheumatologischen Alltag vorkommen. Vom recht geläufigen chronischen Schmerzsyndrom Fibromyalgie bis hin zum seltenen Krankheitsbild des Antisynthetase-Syndroms werden hier neben den klinischen Bildern neue Daten zu laborchemischen, histologischen und radiologischen Auffälligkeiten der wichtigsten rheumatologischen Erkrankungen diskutiert, welche charakteristisch mit Myalgien einhergehen. Im Rahmen dieser Arbeit wird eines deutlich: Die Komplexität dieser Krankheitsbilder und der Umfang aktueller Forschungsergebnisse fordern die kontinuierliche Schulung der behandelnden Ärzte und eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachdisziplinen.


1995 ◽  
Vol 15 (04) ◽  
pp. 182-185
Author(s):  
P. Hellstern

ZusammenfassungBlut und Blutprodukte sind begrenzt verfügbare und teure Arzneimittel mit hohen Nebenwirkungsraten. Trotzdem werden diese häufig unkritisch eingesetzt. Um die Qualität der Präparate zu verbessern und eine rationelle Therapie mit diesen Arzneimitteln zu sichern, ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Gesetzgebern, Aufsichtsbehörden, Herstellern, Transfusionsmedizinern, Hämostaseologen und Klinikern notwendig. Die Aufgaben der Ärzteschaft bestehen in der Etablierung von Therapiestand.ards, der Entwicklung von Strategien zur Verringerung des Einsatzes von Blut und Blutprodukten, insbesondere von fremdblutsparenden Maßnahmen, der Organisation regelmäßiger überregionaler und regionaler Fortbildungen sowie der vollständigen chargenbezogenen Dokumentation. Am Beispiel der Reduktion des unkritischen Einsatzes von gefrorenem Frischplasma durch konsequente Erziehungsprogramme konnten wir zeigen, daß in diesem Zusammenhang der lokalen Transfusionskommission eine wesentliche Bedeutung zukommt.


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