Generalisierte Alopezie beim erwachsenen Pferd
Zusammenfassung Gegenstand: In dem Fallbericht wird auf anagenes bzw. telogenes Effluvium eingegangen, das beim Pferd eine ungewöhnliche, sporadisch auftretende Hauterkrankung darstellt. Der plötzlich einsetzende Haarausfall kann wenige Tage (anagenes Effluvium) oder mehrere Monate (telogenes Effluvium) nach Einwirkung einer auslösenden Noxe (z. B. erheblicher Stress, Gravidität, Laktation, Intoxikation, Operationen in Vollnarkose oder hoch fieberhafte Erkrankungen) entstehen. Die Alopezie betrifft meist nur das Deckhaar, Mähne und Schweif bleiben unberührt. Material und Methode: Vorgestellt werden zwei erwachsene Warmblutpferde mit unterschiedlicher Anamnese. Voraus gingen eine „urtikariaähnliche Hauterkrankung” (Fall 1) sowie „Stress” im Turniersport bzw. beim Absetzen der Fohlen (Fall 2). Diagnostisch verwertbar sind Anamnese, klinisches Bild sowie mikrobiologische, histopathologische und mikroskopische Untersuchungen der Haare. Ergebnisse, Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Beide Pferde verloren bis auf Mähne und Schweif vollständig ihr Deckhaar. Ohne zielgerichtete Therapie heilte die Erkrankung nach einigen Monaten vollständig ab. Der zweite Patient zeigte die Alopezie insgesamt viermal (dreimal nach Absetzen der Fohlen und einmal während der Turniersaison).