Rezidivierende laryngeale Stenose nach chirurgischer Therapie einer diphtheroid-nekrotisierenden Entzündung des Kehlkopfes beim Kalb – therapeutisches Vorgehen

2006 ◽  
Vol 34 (04) ◽  
pp. 219-223
Author(s):  
J. Rehage ◽  
A. Starke ◽  
M. Heppelmann

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Hochgradige diphtheroid-nekrotisierende Laryngitiden bedürfen beim Kalb aufgrund ausgeprägter Atemnot fast immer einer chirurgischen Therapie. Diagnostisches Vorgehen, Operation und postoperative Versorgung bei einem Kalb werden beschrieben. Material und Methoden: Die klinische Verdachtsdiagnose (diphtheroid-nekrotisierende Laryngitis) wurde durch die Laryngotracheoskopie bestätigt. Im Anschluss erfolgte eine Laryngotomie mit Resektion des nekrotischen Gewebes. Ergebnisse: Nach zunächst komplikationslosem postoperativem Verlauf verschloss vier Wochen nach dem Eingriff eine hypertrophierte Schleimhautfalte die Stimmritze nahezu vollständig. Sie wurde in einer zweiten Operation erfolgreich entfernt. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Eine postoperative Gewebshyperplasie im Bereich des Kehlkopfes kann ein ähnliches klinisches Bild wie eine diphtheroid-nektrotisierende Laryngitis hervorrufen. Eine weitere Operation kann durchaus Erfolg versprechend sein.

2005 ◽  
Vol 33 (05) ◽  
pp. 319-323
Author(s):  
K. Köhler ◽  
J. Hollerrieder ◽  
W. Scheidemann

Zusammenfassung Gegenstand: In dem Fallbericht wird auf anagenes bzw. telogenes Effluvium eingegangen, das beim Pferd eine ungewöhnliche, sporadisch auftretende Hauterkrankung darstellt. Der plötzlich einsetzende Haarausfall kann wenige Tage (anagenes Effluvium) oder mehrere Monate (telogenes Effluvium) nach Einwirkung einer auslösenden Noxe (z. B. erheblicher Stress, Gravidität, Laktation, Intoxikation, Operationen in Vollnarkose oder hoch fieberhafte Erkrankungen) entstehen. Die Alopezie betrifft meist nur das Deckhaar, Mähne und Schweif bleiben unberührt. Material und Methode: Vorgestellt werden zwei erwachsene Warmblutpferde mit unterschiedlicher Anamnese. Voraus gingen eine „urtikariaähnliche Hauterkrankung” (Fall 1) sowie „Stress” im Turniersport bzw. beim Absetzen der Fohlen (Fall 2). Diagnostisch verwertbar sind Anamnese, klinisches Bild sowie mikrobiologische, histopathologische und mikroskopische Untersuchungen der Haare. Ergebnisse, Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Beide Pferde verloren bis auf Mähne und Schweif vollständig ihr Deckhaar. Ohne zielgerichtete Therapie heilte die Erkrankung nach einigen Monaten vollständig ab. Der zweite Patient zeigte die Alopezie insgesamt viermal (dreimal nach Absetzen der Fohlen und einmal während der Turniersaison).


2008 ◽  
Vol 36 (06) ◽  
pp. 399-404
Author(s):  
M. Kessler

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Der Fallbericht erörtert diagnostisches Vorgehen und Therapie bei einem Hund mit einer immunbedingten Neutropenie. Material und Methode: Beschreibung der Krankengeschichte eines 4,5 Jahre alten Rüden, der 14 Tage nach einer Auffrischungsimpfung mit Symptomen einer Septikämie und hochgradiger Neutropenie vorgestellt wurde. Ergebnisse: Nach Ausschluss anderer Erkrankungen und anhand des Nachweises von Antikörpern auf den neutrophilen Granulozyten wurde eine immunbedingte Neutropenie diagnostiziert und erfolgreich mit Kortikosteroiden behandelt. Schlussfolgerungen und Klinische Relevanz: Immunbedingte Neutropenien sind beim Hund selten und können unterschiedliche Ursachen aufweisen. Das Auftreten der immunbedingten Neutropenie nach einer Auffrischungsimpfung könnte im vorliegenden Fall auf eine impfassoziierte Ätiologie hindeuten.


2012 ◽  
Vol 40 (06) ◽  
pp. 425-431
Author(s):  
A. Krämer ◽  
R. S. Müller ◽  
J. Hein

ZusammenfassungZielder Studie war die Auswertung von Angaben zu Umgebung, klinischem Bild und Therapie von Haustier-Kaninchen mit Dermatophytose und die Ermittlung des von ihnen ausgehenden Zoonoserisikos. Material und Methoden: Bei positivem Dermatophytenbefund im Labor wurde ein Fragebogen an den Tierarzt verschickt, der einen Fragenteil für ihn selbst sowie einen für den Besitzer enthielt. Zur Auswertung gelangten 11 von Tierarzt und Besitzer beantwortete Fragebögen sowie acht nur vom Tierarzt ausgefüllte Fragebögen. Erfragt wurden Daten zur Umgebung der Tiere (Herkunft, Haltung, Fütterung, Gruppengröße, Neuzugänge, Veränderungen), zu klinischen Symptomen, Diagnose, Therapie und Zoonosefällen. Ergebnisse: Am häufigsten ließ sich Trichophyton (T.) mentagrophytes (m.) isolieren (15/19). Die Hälfte betroffener Tiere war jünger als 5 Monate und es waren doppelt so viele weibliche wie männliche Kaninchen vertreten. In vier von 11 Fällen gab es in den Wochen vor dem Dermatophytoseausbruch einen Neuzugang und in sieben von 11 Fällen befanden sich die betroffenen Tiere nicht länger als 3 Monate im Haushalt. Die vorherrschende Gruppengröße war zwei Tiere und in der Hälfte der Fälle war auch das Partnerkaninchen betroffen. Die Tiere zeigten meist alopezische Hautveränderungen mit Schuppen und/oder Krusten, die besonders häufig am Kopf (16/19) und dort in der Hälfte der Fälle an den Ohren auftraten. In drei von 11 Fällen (27,3%) wiesen Kinder in der Familie Hautveränderungen auf (Hände, Gesicht, Schulter). Schlussfolgerung: Als Haustier gehaltene Kaninchen mit Dermatophytose stellen ein nicht zu unterschätzendes Zoonoserisiko für ihre Besitzer, vor allem für Kinder dar. Risikofaktoren scheinen dabei die Ankunft eines neuen Tieres und ein junges Alter der Kaninchen zu sein. Klinische Relevanz: Bei Kaninchen mit alopezischen Hautveränderungen mit Schuppen und/oder Krusten, vor allem am Kopf, sollte eine Dermatophyteninfektion ausgeschlossen werden. Eine ausreichende Aufklärung der Besitzer über das Zoonoserisiko ist unerlässlich, besonders wenn sich Kinder im Haushalt befinden.


2006 ◽  
Vol 34 (06) ◽  
pp. 377-380
Author(s):  
J. Dumelin ◽  
T. Sydler ◽  
U. Braun

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Beschreibung der klinischen, sonographischen und röntgenologischen Befunde bei einem Rind mit malignem Lymphom im Kopf-/Halsbereich. Material und Methoden: Fallbericht eines zwei Jahre alten Braunviehrindes, das wegen Dyspnoe und Schwellung im Bereich der Larynx-/Pharynxregion an die Klinik überwiesen wurde. Ergebnisse: Das Rind zeigte eine inspiratorische Dyspnoe mit schnarchenden und röchelnden Stenosegeräuschen. An der linken Kopfseite befand sich eine knotige Umfangsver- mehrung, die sich von der linken Backenregion über den Pharynx-/Larynxbereich bis in den proximalen Halsbereich erstreckte. Auf dem Röntgenbild waren retropharyngeal und ventral des Larynx multiple Weichteilmassen zu sehen. Endoskopisch zeigte sich eine Einengung des gesamten Pharynx durch die Schwellung. Sonographisch stellte sich die Umfangsvermehrung als inhomogene Struktur mit fokalen echogenen Veränderungen dar. Aufgrund der histologischen Untersuchung eines Bioptatswurde die Diagnose eines malignen Lymphoms (Lymphosarkoms) gestellt. Diese Diagnose ließ sich bei der anschließenden postmortalen Untersuchung bestätigten. Der Tumor erstreckte sich von der Zungengrundregion bis in den Bereich der ersten beiden Halswirbel und war ca. 30 cm lang und 25 cm breit. Schlussfolgerung: Bei einem Rind mit Schwellung im Kopf-/Halsbereich muss stets auch an eine tumoröse Erkrankung gedacht werden. Klinische Relevanz: Die korrekte Diagnose bei einem Rind mit Schwellung im Kopf-/Halsbereich ist für die Prognose und das weitere Vorgehen von großer Bedeutung.


2013 ◽  
Vol 70 (5) ◽  
pp. 296-303
Author(s):  
Patricia Hirt-Minkowski ◽  
Felix Burkhalter ◽  
Michael Dickenmann

Der Nachweis einer Proteinurie ist ein häufiger Zufallsbefund im Urinteststreifen. Die klinische Bedeutung reicht von einer harmlosen Ursache bis zum Ausdruck einer schweren Nierenerkrankung. Deshalb ist bei Nachweis einer Proteinurie mittels Testreifenuntersuchung eine weiterführende Abklärung notwendig. Dabei empfiehlt sich ein systematisches Vorgehen mit Quantifizierung der Proteinurie mittels Albumin/Kreatinin-Quotienten im Spoturin. Zudem lassen sich mit einer systematischen Untersuchung verschiedene Formen der Proteinurie abgrenzen (glomerulär vs tubulär vs „Überlastung“). Im Kontext mit der Klinik sind eine Beurteilung des Urinsedimentes, die Bestimmung der Nierenfunktion und eine Sonographie der Nieren und ableitenden Harnwege sinnvoll. Patienten mit ungeklärter persistierender Proteinurie und Patienten mit einer ausgeprägten Proteinurie (≥ 1 g pro Tag) müssen einem Nephrologen zugewiesen werden.


2006 ◽  
Vol 19 (1) ◽  
pp. 7-15 ◽  
Author(s):  
Thomas Gunzelmann ◽  
Silke Schmidt ◽  
Cornelia Albani ◽  
Elmar Brähler

Zusammenfassung: Lebensqualität und Wohlbefinden haben hohe klinische Relevanz in der Bewertung therapeutischer Maßnahmen bei älteren Menschen, so dass geeignete diagnostische Verfahren notwendig sind. In der vorliegenden Arbeit wird die psychometrische Qualität des EUROHIS-QOL und des WHO-5 in einer Stichprobe von N = 744 60-Jährigen und Älteren (51 % weiblich) geprüft. Beide Verfahren weisen eine hohe Reliabilität (Cronbach's α) von .86 bzw. .92 auf. Während die eindimensionale faktorielle Struktur des WHO-5 bestätigt werden konnte, wurde für den EUROHIS-QOL eine zweidimensionale Struktur ermittelt (personale und externale Faktoren der Lebensqualität). Als Referenzdaten für Ältere werden Häufigkeiten der Antwortkategorien, Mittelwerte und Prozentrangwerte dargestellt. Es wurden keine bedeutsamen Alters- oder Geschlechtseffekte gefunden.


Pflege ◽  
2013 ◽  
Vol 26 (4) ◽  
pp. 255-269
Author(s):  
Doris Eberhardt ◽  
Almuth Berg ◽  
Steffen Fleischer ◽  
Gero Langer

Die Entstehung einer chirurgischen Wundinfektion soll unter anderem durch eine sachgerechte postoperative Versorgung der Wunde verhindert werden. Gerade die Dauer der Wundabdeckung wird derzeit jedoch unterschiedlich gehandhabt und empfohlen. Ziel der systematischen Übersichtsarbeit war es deshalb, die Bedeutung des Zeitpunkts der Entfernung des Wundverbands bei primär heilenden chirurgischen Wunden für die Entstehung einer Wundinfektion zu bewerten. Die Literaturrecherche erfolgte im August 2011 in den Datenbanken MEDLINE, EMBASE, CINAHL, Cochrane – CENTRAL sowie in weiteren Quellen durch Handsuche. Es wurden alle randomisierten kontrollierten Studien eingeschlossen, in denen die generelle Abdeckung und Nichtabdeckung der Wunde sowie unterschiedliche Zeitpunkte der Entfernung des Wundverbands miteinander verglichen wurden. Die Erstellung der systematischen Übersichtsarbeit und Meta-Analyse erfolgte nach den Empfehlungen der Cochrane Collaboration. Acht Studien mit insgesamt 2097 Teilnehmenden wurden in die Meta-Analyse eingeschlossen, wobei alle Studien ein unklares oder hohes Bias-Risiko aufwiesen. Die Meta-Analyse erbrachte keinen Hinweis darauf, dass durch eine frühzeitige Entfernung des Wundverbands im Gegensatz zur späten Entfernung die Entstehung von Wundinfektionen beziehungsweise -komplikationen bei primär heilenden chirurgischen Wunden begünstigt wird: Risikodifferenz (RD) – 0,01; 95 %-Konfidenzintervall (CI) – 0,03; 0,01. Aufgrund der methodischen Limitationen der Studien sind jedoch weitere aussagekräftige Primärstudien zur Sicherung der Ergebnisse notwendig.


2011 ◽  
Vol 59 (4) ◽  
pp. 267-274 ◽  
Author(s):  
Anja Hilbert

Zusammenfassung.Die Klassifikation von Essstörungen steht im Zentrum aktuellen Forschungsinteresses. Gerade relativ rezente diagnostische Kategorien wie die Binge-Eating- oder Essanfallsstörung (Binge Eating Disorder, BED) und diagnostische Hauptmerkmale wie Essanfälle bedürfen im Zuge der Überarbeitungen des DSM einer Überprüfung. In dem vorliegenden Artikel werden zunächst die für das DSM-V vorgeschlagenen Veränderungen der diagnostischen Kriterien der BED und anderer Essstörungen beschrieben. An­schließend wird das Essanfallsmerkmal der Größe der verzehrten Nahrungsmenge in einer Forschungsübersicht hinsichtlich seiner klinischen Relevanz für die BED betrachtet. Dabei zeigt sich, dass sowohl objektive als auch subjektive Essanfälle psychopathologisch relevant sind. Jedoch sind objektive Essanfälle aufgrund ihrer Assoziation mit einem geringeren Behandlungserfolg, einer größeren residualen Symptomatik und vermehrten Rückfalltendenzen das vergleichsweise stringentere Erfolgskriterium in der Therapieerfolgsforschung der BED. Vor diesem Hintergrund erscheint es für die BED zentral, neben objektiven Essanfällen zusätzlich auch subjektive Essanfälle zu erfassen. Für das DSM-V wird empfohlen, ein Schema zu entwerfen, um das Auftreten und die Häufigkeit dieser Formen von Essanfällen für die BED sowie für andere klinische und subklinische Formen von Essanfällen systematisch zu erheben. Eine sorgfältige Erfassung der Essanfallsgröße in Studien zur Psychopathologie, zum Verlauf und zur Behandlung, wird es erlauben, die klinische Relevanz dieses Merkmals über das Essstörungsspektrum hinweg weiter zu klären.


Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (9) ◽  
pp. 609-614
Author(s):  
Elias Villiger ◽  
Tanja Grandinetti ◽  
Giorgio Tamborrini
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Informationen zu Gesundheitsthemen im Internet werden rege genutzt. Ein angemessenes Prüfen dieser Daten auf ihre Qualität, Vertrauenswürdigkeit und klinische Relevanz stellt aber selbst für viele Fachkräfte eine Herausforderung dar. Das hier vorgestellte Projekt bietet von Fachpersonen zusammengestellte und geprüfte Inhalte im Bereich des Bewegungsapparates an. Insgesamt sind 222 Begriffe definiert, beschrieben und mit klinisch relevanten Details versehen, um interessierten Fachpersonen einen schnellen und umfassenden Zugang zu hochwertigen, themenspezifischen Informationen zu gewährleisten. Ausserdem sind die Begriffe mit insgesamt 2150 Links auf geprüfte weiterführende Webseiten ergänzt. Alle Inhalte sind auf Deutsch und Englisch verfügbar und können entweder über eine Webseite oder per App abgerufen werden.


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