Präfrontale repetitive transkranielle Magnetstimulation in der Therapie depressiver Erkrankungen
ZusammenfassungDie Möglichkeit einer nicht invasiven, fokalen Stimulation bestimmter Kortexareale zur Therapie neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen durch die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) wird derzeit von verschiedenen Arbeitsgruppen in einer Vielzahl offener und kontrollierter klinischer Studien untersucht. Mittels präfrontaler rTMS kann das fronto-limbische System, welches bei depressiven Erkrankungen reversible Funktionsänderungen zeigt, beeinflusst werden. Effekte der rTMS auf verschiedene im Rahmen einer Depression beteiligte Neurotransmittersysteme wurden nachgewiesen, wie beispielsweise eine verstärkte Dopaminausschüttung in mesostriatalen und mesolimbischen Regionen, sowie Effekte auf die serotonerge Neurotransmission. Obwohl meist nur kleine Patientenkollektive untersucht wurden, zeigte die Mehrzahl kontrollierter Studien signifikante antidepressive, der Plazebobehandlung überlegene Effekte für die präfrontale rTMS. Größere Multicenter-Studien zum Beweis der antidepressiven Wirksamkeit sollten durchgeführt und spezifische Indikationen näher untersucht werden.