Niedrigfrequente repetitive transkranielle Magnetstimulation
ZusammenfassungDer chronische Tinnitus ist eine häufige Erkrankung, deren Pathophysiologie nicht im Detail geklärt ist. Funktionell bildgebende Untersuchungen verweisen auf neuroplastische Veränderungen mit gesteigerter neuronaler Aktivität im Bereich des auditorischen Kortex. Pilotstudien haben gezeigt, dass neuronavigierte PET und NMR-gestützte niedrigfrequente repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) zu einer signifikanten Tinnitusreduktion führt. Im Rahmen der vorliegenden Studie soll untersucht werden, ob rTMS auch unter Verwendung einer einfacher durchführbaren Spulenlokalisationsmethode in der Lage ist, Tinnitus zu reduzieren. Elf Patienten fmit chronischem Tinnitus wurden mit rTMS behandelt (110% Motorschwelle, 1Hz, 2 000 Stimuli/Tag, 10 Tage). Die Positionierung der Spule zur Stimulation des linken auditorischen Kortex erfolgte mithilfe anatomischer Landmarken. Therapieeffekte wurden mit dem Tinnitusfragebogen nach Goebel und Hiller erfasst. Nach rTMS Behandlung kam es zu einer signifikanten Verminderung des Tinnitusschweregrades. Niedrigfrequente rTMS über dem linken auditorischen Kortex stellt ein vielversprechendes innovatives Instrument zur Behandlung des chronischen Tinnitus dar.