Identifikation spezifischer Kinderwunschmotive von jungen Krebspatienten aus Sicht der Betroffenen und Professionellen
ZusammenfassungFür junge Menschen, die an Krebs erkranken, ist die Familienplanung oftmals noch nicht abgeschlossen. Die Entscheidung für oder gegen ein Kind wird individuell von verschiedenen Motiven bestimmt. Diese können sich durch die Krebserkrankung verändern bzw. neu entstehen. Zu spezifischen Kinderwunschmotiven wurden Krebspatienten (N=15) und Experten (N=9) befragt. 80% der Patienten hatten zum Diagnosezeitpunkt einen Kinderwunsch. Positive Motive nannten die Patienten selten. Die Gesundungsmotivation, eigene Hinterlassenschaft, Verbesserung der Partnerschaft und der gestiegene Familienwert sprachen aus Expertensicht für ein Kind. Negative gesundheitliche Folgen für das Kind, gesundheitliche Risiken für die Patienten wurden u.a. als negative Motive angeführt. Trotz eines starken vorhandenen Kinderwunschs überwiegen bei den Patienten ängste. Kinderwunschmotive sollten daher in die psychosoziale Betreuung junger Krebspatienten einbezogen werden.