Endoskopische Mukosaresektion (EMR) mit nachfolgender Radiofrequenzablation (RFA) bei neoplastischem Barrett-Ösophagus bzw. Barrett-Frühkarzinom ist der alleinigen radikalen endoskopischen Resektion auch ökonomisch überlegen

2016 ◽  
Vol 54 (05) ◽  
pp. 416-420
Author(s):  
M. Wilke ◽  
M. Rathmayer ◽  
M. Schenker ◽  
W. Schepp
Praxis ◽  
2002 ◽  
Vol 91 (20) ◽  
pp. 881-885 ◽  
Author(s):  
Gossner ◽  
May ◽  
Ell

Die grosse Bedeutung einer präzisen Diagnostik des Barrett-Ösophagus resultiert aus der Tatsache, dass die Barrett-Schleimhaut als Komplikation der Refluxkrankheit eine präkanzeröse Kondition darstellt. Eine endoskopische Überwachung ist sowohl für den Long-Segment- wie auch den Short-Segment-Barrett-Ösophagus erforderlich. Neben der Videoendoskopie mit Quadrantenbiopsien können zusätzliche diagnostische Verfahren wie die Chromoendoskopie mit Methylenblau, die Vergrösserungsendoskopie sowie die Fluoreszenzdiagnostik bei der Detektion und Überwachung hilfreich sein. Eine differenzierte Überwachungsstrategie entsprechend den Empfehlungen des American College of Gastroenterology und der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen ist deshalb sowohl aus medizinischer Notwendigkeit wie auch aus Kostengründen anzustreben. Die endoskopische Therapie von Adenofrühkarzinomen und high-grade-Neoplasien bei Barrett-Ösophagus umfasst im Wesentlichen drei verschiedene Methoden: die endoskopische Mukosaresektion (EMR), die athermische, semiselektive photodynamische Therapie (PDT) und thermische Verfahren wie KTP- oder Nd:YAG-Lasertherapie oder Argonplasmakoagulation. Alle zeichnen sich durch eine niedrige Komplikations- und Mortalitätsrate aus, was sie im Vergleich zur Ösophagusresektion sehr attraktiv werden lässt. Alle lokalisierbaren und lokalisierten Läsionen sollten einer endoskopischen Mukosaresektion zugeführt werden, weil das Resektat histologisch aufgearbeitet werden kann und somit eine genaue Klassifizierung hinsichtlich des Gradings, der Tumorentfernung im Gesunden und einer Submukosainfiltration möglich ist. Dies spielt vor allem bei operablen Patienten eine grosse Rolle. Die PDT ist die Therapieform der Wahl bei allen nicht genau lokalisierbaren und sehr grossflächigen Läsionen, weil in einer Sitzung über ein grösseres Areal behandelt werden kann. Die thermischen Verfahren haben im Wesentlichen ihren Platz in der Therapieoptimierung von EMR und PDT. Die kurz- bis mittelfristigen Ergebnisse unserer Studien zur endoskopischen Lokaltherapie sind aufgrund der guten kompletten lokalen Remission bei gleichzeitig niedriger Komplikations- und Mortalitätsrate vielversprechend.


2017 ◽  
Vol 38 (08) ◽  
pp. 501-506
Author(s):  
Michael Wilke ◽  
Markus Rathmayer ◽  
Mike Schenker ◽  
Wolfgang Schepp

Zusammenfassung Einleitung Neoplastische Veränderungen (gering- bzw. hochgradige intraepitheliale Neoplasie [L- bzw. HGIEN] oder Frühkarzinom) bei Barrett-Ösophagus werden mit unterschiedlichen Verfahren behandelt. In der vorliegenden Untersuchung werden klinisch-ökonomische Aspekte der alleinigen schrittweisen radikalen endoskopische Resektion (SRER) einer Kombinationsbehandlung mit EMR (Endoskopische Mukosaresektion) und RFA (Radiofrequenzablation) gegenübergestellt. Material und Methoden Es wurden die klinischen Behandlungsdaten einer randomisierten kontrollierten Studie 1 verwendet, um darauf aufbauend ein ökonomisches Modell der Behandlungskosten zu entwickeln, wie sie entsprechend der Vergütung nach dem deutschen Krankenhausentgeltsystem (G-DRG) entstehen. In die Berechnung sind sowohl die initialen Therapiekosten (vergütet über G-DRG) als auch die Kosten zur Behandlung von Folgekomplikationen eingeflossen. Ergebnisse Medizinisch wie ökonomisch weist die Behandlung mittels EMR + RFA Vorteile gegenüber der SRER auf 1. Die erfolgreiche vollständige Resektion bzw. Destruktion von neoplastischem intestinal metaplastischen Gewebe ist bei beiden Verfahren vergleichbar. Behandlungswürdige Akut- (24 % bei SRER vs. 13 % EMR + RFA) und Spätkomplikationen (88 % bei SRER vs. 13 % EMR + RFA) sind bei der SRER deutlich häufiger als bei der EMR + RFA. Diskussion Während SRER als alleinige Therapie zunächst kostengünstiger erscheint, verschieben die ungleich höheren Komplikationsraten mit Folgeeingriffen das Kostenniveau deutlich über das von EMR + RFA. Insgesamt belaufen sich die Behandlungskosten in der SRER Gruppe auf € 13 272,11 und in der EMR + RFA Gruppe auf € 11 389,33. Die EMR + RFA-Gruppe erzielt somit einen Kostenvorteil von € 1882,78. Die vorliegende Studie zeigt, dass eine Kombinationstherapie des neoplastischen Barrett Ösophagus mittels EMR + RFA auch in ökonomischer Hinsicht sinnvoll erscheint.


Praxis ◽  
2002 ◽  
Vol 91 (21) ◽  
pp. 939-941
Author(s):  
Zeller
Keyword(s):  

Anhand eines Fallbeispieles wird die Prognose, die Therapieoptionen und ein mögliches endoskopisches Nachkontroll-Schema bei Barrett-Ösophagus besprochen. Grundlage für die Diskussion bilden Fragen, welche von einem betroffenen Patienten anlässlich einer Erstkonsultation gestellt wurden.


Praxis ◽  
2005 ◽  
Vol 94 (21) ◽  
pp. 861-868 ◽  
Author(s):  
Schmassmann ◽  
Gebbers

Der Barrett-Ösophagus wird üblicherweise durch den endoskopischen und histologischen Nachweis eines metaplastischen, intestinalisierten Zylinderepithels im distalen Ösophagus diagnostiziert. Die Prävalenz des Barrett-Ösophagus (Long-Segment) beträgt <2% in der Gesamtpopulation und 3–5% bei chronischen Refluxpatienten. Jährlich entsteht bei etwa 0.5% der Patienten mit Barrett-Ösophagus ein Adenokarzinom (Barrett-Mukosa –> Dysplasie –> Karzinom-Sequenz). Gemäss zahlreichen Studien hat die jährliche Inzidenz des ösophagealen Adenokarzinoms in den letzten 40 Jahren stark zugenommen; sie ist aber immer noch gering und beträgt bei Männern etwa 4 und bei Frauen etwa 0.5/100000. Das Malignitätsrisiko der Barrett-Mukosa vergrössert sich durch den Nachweis von Dysplasien. Überwachungs- und Therapieempfehlungen orientieren sich am Nachweis und Ausmass dieser Dysplasien. Langzeitstudien über Kosten-Nutzen-Effizienz dieser Empfehlungen liegen allerdings nicht vor.


2020 ◽  
Vol 58 (08) ◽  
pp. 767-772
Author(s):  
Oliver Anliker ◽  
Wolfram Sieweke ◽  
Antonia Töpfer ◽  
Ines Wülker ◽  
Matthias Breidert

Zusammenfassung Einleitung Das Pylorusdrüsenadenom (PGA) ist eine unterdiagnostizierte, seltene Entität, die meist im Magen zu finden ist. Ähnlich wie kolorektale Adenome haben PGAs ein hohes Risiko für eine maligne Entartung zum Adenokarzinom von bis zu 12–47 %. Endoskopische Resektionen im Duodenum bergen ein erhebliches Risiko für Komplikationen. Die endoskopische Mukosaresektion (EMR) ist die derzeitige Standardtechnik zur Behandlung von duodenalen nichtampullären Adenomen. Die vollständigen Resektionsraten sind mit etwa 90 % beträchtlich hoch. Komplikationen wie Blutungen wurden bis zu 25 % verzeichnet. Die endoskopische Submukosadissektion (ESD) wird für die Resektion von Duodenalläsionen nicht empfohlen, da die Perforationsrate bis zu 35 % betragen kann. Die Anwendung der endoskopischen Vollwandresektion (EFTR) im Duodenum ist auf eine Fallstudie mit 20 Patienten beschränkt. Fall Ein 67-jähriger Patient mit attenuierter Polyposis coli (FAP) wurde zum Screening vorgestellt. Die Gastroskopie zeigte eine 20 mm große, nichtampulläre Läsion im proximalen Duodenum (Pars I). Die Ränder der Duodenalläsionen wurden mit einer Hochfrequenzsonde (HF) markiert. Eine integrierte Ballondilatation (20 mm) des oberen Ösophagussphinkters und des Pylorus erleichterte das Vorschieben des Device (FTRD®, Fa. Ovesco Endoscopy AG, Tübingen). Nachdem die Läsion mit einem Greifer in die Kappe gezogen worden war, erfolgte die Applikation der Bärenklaue, und die Läsion wurde anschließend mit der integrierten Schlinge reseziert. Eine einmalige Antibiotikaprophylaxe mit 2 g Ceftriaxon i. v. wurde während der Intervention verabreicht. Die Second-Look-Endoskopie erfolgte 24 Stunden nach der Resektion. Das Resektat zeigte eine PGA von 18 mm Größe im proximalen Duodenum (immunhistochemisch positiv für Mucin-1, Mucin-5, Mib 1). Zusammenfassung Hier präsentieren wir den ersten Fall einer duodenalen EFTR bei einem Patienten mit attenuierter FAP mit Erstbeschreibung eines Pylorusdrüsenadenoms. Derzeit gibt es keine spezifischen Richtlinien für die Entfernung und Überwachung. Die ASGE empfiehlt bei Pylorusdrüsenadenomen eine Resektions- und Überwachungsendoskopie im Abstand von 3–5 Jahren.


2008 ◽  
Vol 46 (09) ◽  
Author(s):  
A Leodolter ◽  
M Nocon ◽  
M Vieth ◽  
T Lind ◽  
D Jaspersen ◽  
...  
Keyword(s):  

2012 ◽  
Vol 50 (05) ◽  
Author(s):  
L Wagner ◽  
C Schrutka-Kölbl ◽  
E Brownstone ◽  
T Pulgram ◽  
T Pachofszky ◽  
...  
Keyword(s):  

2012 ◽  
Vol 50 (08) ◽  
Author(s):  
S Benitz ◽  
S Heeg ◽  
A Queisser ◽  
H Schmieg ◽  
H Kunert ◽  
...  
Keyword(s):  

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