Morbus Parkinson: Ist die Stimulation des Nucleus subthalamicus der der Pars interna des Globus pallidus überlegen?

2016 ◽  
Vol 04 (03) ◽  
pp. 207-208
2007 ◽  
Vol 64 (1) ◽  
pp. 21-27
Author(s):  
Kaelin-Lang ◽  
Stibal

In den letzten Jahren haben chirurgische Eingriffe bei M. Parkinson eine Renaissance erlebt. Hauptgrund ist die so genannte «tiefe Hirnstimulation», die fast überall die früher üblichen stereotaktischen Läsionen verdrängt hat. Anstatt Gewebe irreversibel zu zerstören, wird bei der «tiefen Hirnstimulation» eine spezifische Region der Basalganglien mit einer Elektrode elektrisch stimuliert. Insbesondere die bilaterale Stimulation des Nucleus subthalamicus hat sich als chirurgische Therapie der Wahl bei M. Parkinson etabliert. Aber auch die «tiefe Hirnstimulation» des Globus pallidus oder des Thalamus ist bei einzelnen Patienten weiterhin indiziert. Die tiefe Hirnstimulation ist eine sehr effiziente Methode zur symptomatischen Behandlung der motorischen Komplikationen des M. Parkinson, die unter medikamentöser Therapie nicht mehr befriedigend eingestellt werden können. Insbesondere Dyskinesien, Bradykinesie, Tremor und Rigor können gut behandelt werden und die medikamentöse Therapie oft reduziert werden. Wie weit die Besserung dieser motorischen Symptome langfristig die Lebensqualität verbessert ist aber noch ungenügend belegt. Bei Patienten mit schweren kognitiven und psychiatrischen Symptomen oder mit schweren axialen Symptomen wie Schluckstörungen ist ein Eingriff gut abzuwägen, da sich diese Symptome postoperativ verschlechtern können.


2003 ◽  
Vol 22 (10) ◽  
pp. 498-503
Author(s):  
G. Deuschl ◽  
J. Volkmann ◽  
J. Herzog

ZusammenfassungDie tiefe Hirnstimulation stellt mittlerweile ein etabliertes therapeutisches Verfahren für Patienten in einem fortgeschrittenen Stadium der Parkinson-Krankheit dar. Der chirurgische Eingriff kommt insbesondere für solche Patienten in Frage, die unter den Langzeitkomplikationen der dopaminergen Therapie leiden und mit konservativen Therapieregimen nicht mehr zufriedenstellend behandelt werden können. Als Zielpunkte der Stimulation stehen heutzutage der Nucleus subthalamicus (STN) und der Globus pallidus internus (GPi) zur Verfügung. Sowohl die STN- als auch die GPi-Stimulation führen zu einer deutlichen Verbesserung der Off-Phasen-Symptome sowie der Dyskinesien; die STN-Stimulation wird jedoch aufgrund einer deutlicheren Reduktion der dopaminergen Medikation und des niedrigeren Energieverbrauches als überlegen angesehen. Allerdings steht eine kontrollierte randomisierte Studie zum Vergleich zwischen STN- und GPi-Stimulation noch aus. Die Stimulation im Nucleus ventralis intermedius (Vim) des Thalamus wird heute beim Morbus Parkinson nur noch selten eingesetzt und kommt nur bei älteren Patienten mit einem im Vordergrund stehenden Ruhetremor und gering ausgeprägten akinetisch-rigiden Symptomen in Betracht.


2006 ◽  
Vol 25 (10) ◽  
pp. 816-824
Author(s):  
B. Haslinger

ZusammenfassungDie operative Behandlung des Morbus Parkinson (MP) mittels Hochfrequenz-Tiefenhirnstimulation (DBS) im Bereich des Nucleus subthalamicus (STN) hat sich im Verlauf der letzten Jahre beinahe als Routineverfahren zur Behandlung fortgeschrittener Erkrankungsstadien etabliert. Die DBS zielt dabei vor allem auf die Behandlung von Patienten mit schweren motorischen Komplikationen wie Wirkungsfluktuationen und Dyskinesien ab. Zur Erzielung eines guten operativen Ergebnisses ist die sorgfältige Selektion geeigneter Patienten eine unabdingbare Voraussetzung. Hierbei ist vor allem auf ein gutes Ansprechen der Symptome auf L-Dopa sowie auf eine geringe psychiatrische und internistische Komorbidität zu achten. Langzeitstudien zur STN DBS konnten mittlerweile signifikante und anhaltende Besserungen der motorischen Fähigkeiten im medikamentösen Off über 3 bis 5 Jahre nachweisen. Der Wirkungsmechanismus der DBS wird aber weiterhin schlecht verstanden. Diverse elektrophysiologische Daten sprechen gegen die nahe liegende Hypothese einer rein läsionellen Inaktivierung des überaktiven STN. Vielmehr sprechen neuere Daten eher für eine aktive Stimulation neuronaler Elemente durch die STN DBS. Unter Umständen könnte die DBS hierdurch in der Art eines Störsenders eine rhythmische prokinetische Aktivität in beim MP pathologisch oszillierende Netzwerke einspeisen.


2007 ◽  
Vol 38 (01) ◽  
Author(s):  
L Wojtecki ◽  
L Timmermann ◽  
S Elben ◽  
S Jörgens ◽  
M Südmeyer ◽  
...  

2004 ◽  
pp. 246-257
Author(s):  
N. Allert ◽  
J. Voges ◽  
A. Koulousakis ◽  
H.-J. Freund ◽  
V. Sturm

2004 ◽  
pp. 229-245
Author(s):  
T. J. Loher ◽  
J.-M. Burgunder ◽  
J. K. Krauss

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