Welche Stenosen sollten mit einem Bypass versorgt werden?
ZUSAMMENFASSUNGDiabetische Patienten bedürfen aufgrund einer differenten Pathophysiologie der koronaren Herzkrankheit, aber auch einer anderen Risikostruktur einer speziellen Indikationsstellung für eine perkutane transluminale Koronarangioplastie (PTCA) oder eine Koronarchirurgie. Anders als bei Patienten mit normalem Metabolismus nehmen sklerotische Gefäße in diesem Patientenkollektiv mit zunehmender Plaquebildung im Durchmesser nicht zu (negatives Remodeling). Zusätzlich kommt es beim Diabetiker häufiger zu Koronarereignissen im Bereich geringer Sklerosen als beim metabolisch gesunden Patienten. Die Leitlinien empfehlen für Menschen mit koronarer Herzkrankheit und Diabetes mellius die Koronarchirurgie, insbesondere dann, wenn eine komplexe Koronarsituation besteht. Dem steht eine dominante Versorgung durch die PTCA in der klinischen Praxis entgegen. Randomisierte Studien und Metaanalyse ergeben einen etwa 30 %igen Überlebensvorteil für die Koronarchirurgie beim Diabetiker. Multiple und insbesondere periphere Anschlüsse auch an kleinen Gefäßen sind die technischen Vorteile der Chirurgie. Zusätzlich protegieren arterielle Transplantate durch eine NO-Protektion das abhängige Gefäßbett.