Treatment of brain metastases
ZNS-Metastasen des malignen Melanoms unterscheiden sich in ihrer Therapie aus radio-onkologischer Sicht nicht wesentlich von der Behandlung der übrigen Hirnmetastasen. ZNS-Metastasen sind im Zusammenhang mit der Grunderkrankung einer der schlechtesten prognostischen Faktoren. Für die in der Mehrheit multipel auftretenden ZNS-Metastasen ist in der Regel die Ganzhirnbestrahlung die Therapie der Wahl. In der Behandlung der prognostisch günstigeren singulären ZNS-Metastasen ist die operative Resektion kombiniert mit einer Ganzhirnbestrahlung die bevorzugte Therapie. Das Behandlungsziel ist sowohl bei singulären, als auch bei multiplen Hirnmetastasen primär palliativ, aber gerade aus diesem Grunde erscheint es wichtig, verschiedene Behandlungsstrategien wie Operation, Ganzhirnbestrahlung, Radiochirurgie oder deren Kombination sorgfältig gegeneinander abzuwägen und gezielt einzusetzen. Beim Vergleich unterschiedlicher Behandlungsmodalitäten sollten nicht nur eine Verlängerung der Überlebenszeit oder eine Verlängerung des rezidivfreien Intervalles, sondern ebenso die Lebensqualität in den Überlegungen berücksichtigt werden. Um die Ergebnisse verschiedener Therapieformen vergleichen zu können, sind prospektiv randomisierte Studien notwendig. Eine definitive Aussage über die Einordnung der Radiochirurgie als Standardmethode in ein Gesamtkonzept kann bis zum Vorliegen guter klinischer Studien nicht abschließend beurteilt werden. Für ausgewählte Patienten in gutem Allgemeinzustand mit kontrollierter Grunderkrankung, bei operativ schwer zugänglichen Läsionen, bei rezidivierten Metastasen nach vorhergehender konventioneller Therapie, erscheint die Radiochirurgie als gute therapeutische Alternative.