Der Einfluss verschiedener Unfalltypen auf den Prozess der Traumaverarbeitung und die psychosoziale Anpassung

2010 ◽  
Vol 56 (2) ◽  
pp. 163-178 ◽  
Author(s):  
Marco Wrenger ◽  
Corinna Lange ◽  
Martin Langer ◽  
Gereon Heuft ◽  
Markus Burgmer
Author(s):  
Elke Wriedt ◽  
Anja Wiberg ◽  
Vehbi Sakar ◽  
Michele Noterdaeme

Einleitung: Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über psychiatrische Störungen, komorbide somatische Erkrankungen, psychosoziale Belastungsfaktoren sowie psychosoziale Anpassung von Kindern und Jugendlichen mit Intelligenzminderung, die durch den Mobilen kinder- und jugendpsychiatrischen Dienst des Heckscher Klinikums behandelt wurden. Methodik: Die Befunde von 257 psychiatrisch auffälligen Kindern und Jugendlichen mit Intelligenzminderung wurden ausgewertet. Ergebnisse: In den betreuten ambulanten und teilstationären Einrichtungen waren ca. 14 %, im Wohnheimbereich über 40 % der Kinder und Jugendlichen mit intellektueller Behinderung psychiatrisch auffällig. Der Schwerpunkt der gestellten Diagnosen lag bei den Anpassungsstörungen, hyperkinetischen Störungen, Störungen des Sozialverhaltens, emotionalen Störungen sowie tiefgreifenden Entwicklungsstörungen. Die untersuchten Patienten, insbesondere mit schwerer Intelligenzminderung, wiesen ein großes Spektrum an zusätzlichen körperlichen Erkrankungen und Behinderungen auf und waren in ihrer psychosozialen Anpassung schwer beeinträchtigt. Schlussfolgerungen: Anhand der vorliegenden Zahlen lässt sich der große Bedarf nach psychiatrischer Versorgung in den Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung belegen. Die Entwicklung integrativer, multidimensionaler und multiprofessioneller Behandlungsmodelle, die die besonderen Bedürfnisse der jungen Menschen mit Intelligenzminderung bzw. Mehrfachbehinderung berücksichtigen, ist dringend erforderlich.


Author(s):  
Michele A. Noterdaeme ◽  
Elke Wriedt

Fragestellung: Neuere Untersuchungen belegen eine höhere Prävalenz für autistische Störungen als die ersten epidemiologischen Untersuchungen erwarten ließen. In dieser Untersuchung wird überprüft, wie häufig eine Intelligenzminderung sowie komorbide psychiatrische Störungen in einer klinischen Stichprobe von Patienten mit tief greifenden Entwicklungsstörungen anzutreffen sind. Methodik: Die Stichprobe besteht aus 601 Patienten mit einer tief greifenden Entwicklungsstörung. Für alle Patienten wurde das Intelligenzniveau bestimmt. Auf Achse I wurden bis zu zwei weitere Diagnosen kodiert sowie behandlungsrelevante Symptome erfasst (Ess- und Schlafstörungen, autoaggressives Verhalten), auf den Achsen V und VI die psychosozialen Belastungsfaktoren und das Gesamtniveau der psychosozialen Anpassung. Ergebnisse: Bei 26 % der Patienten lag das Intelligenzniveau im Normbereich (N = 158). 54 % aller Patienten (N = 325) hatten eine, 19 % (N = 110) zwei weitere psychiatrische Diagnosen. Die häufigsten Diagnosen waren externalisierende Störungen (N = 221). Internalisierende (N = 96) und sonstige Störungen (N = 114) kamen nur halb so oft vor. Autoaggressives Verhalten lag vor allem bei schweren Intelligenzminderungen vor. Es gab einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Auftreten von (auto-)aggressivem Verhalten und dem Ausmaß der psychosozialen Anpassung. Schlussfolgerungen: Patienten mit tief greifenden Entwicklungsstörungen zeigen eine Vielzahl komorbider Symptome. Das Vorliegen externalisierender Störungen beeinträchtigt die psychosoziale Anpassung.


2018 ◽  
Vol 27 (2) ◽  
pp. 81-90 ◽  
Author(s):  
Katharina Ackermann ◽  
Gerhard Büttner ◽  
Anka Bernhard ◽  
Anne Martinelli ◽  
Christine M. Freitag ◽  
...  

Zusammenfassung. Kinder und Jugendliche mit aggressiven Verhaltensweisen zeigen gehäuft Probleme in der sozialen Interaktion. Das Eingehen und Aufrechterhalten von Freundschaften gilt im Jugendalter als Entwicklungsaufgabe, deren Gelingen oder Misslingen sich auf die psychosoziale Anpassung auswirken kann. Bezüglich Freundschaftsqualitäten und aggressiven Verhaltensweisen weist die Literatur jedoch heterogene Befunde auf. Die vorliegende Übersichtsarbeit stellt Zusammenhänge zwischen Freundschaftsqualitäten und unterschiedlichen Kategorien aggressiven Verhaltens dar, die diese Unterschiede erklären können. Dabei wird deutlich, dass offen, relational, reaktiv und proaktiv aggressives Handeln mit vermehrt konfliktreichen Freundschaften im Zusammenhang steht. Ein Teil der Studien weist zusätzlich auf intime und unterstützende Freundschaften im Zusammenhang mit relationaler und proaktiver Aggression hin. Die Ergebnisse werden hinsichtlich ihrer Relevanz für die Forschung und den klinischen Alltag diskutiert.


Author(s):  
Ina Schreyer ◽  
Petra Hampel

Zusammenfassung: Erste Studien konnten zeigen, dass die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) nicht nur mit einer ungünstigen Entwicklung des erkrankten Kindes verbunden ist, sondern auch Auswirkungen auf die psychosoziale Situation der Bezugspersonen hat. Die vorliegende Untersuchung ging der Frage nach, ob sich die Lebensqualität der Kinder mit ADHS sowie deren Bezugspersonen von der Lebensqualität nach Alter, Intelligenz und Schulform parallelisierter gesunder Kinder und deren Bezugspersonen in Abhängigkeit vom Alter (8-9 vs. 10-11 Jahre) unterscheidet. Weiterhin wurde das Erziehungsverhalten der Bezugspersonen untersucht. Insgesamt beurteilten 58 Mütter die Lebensqualität ihrer Kinder. Ferner schätzten sie ihre eigene Lebensqualität und ihr Erziehungsverhalten ein. Es ergaben sich keine Alterseffekte. Die durch die Mütter eingeschätzte Lebensqualität der Kinder mit ADHS war geringer gegenüber gesunden Kindern. Ebenso war das psychische und körperliche Wohlbefinden der Mütter mit einem an ADHS erkrankten Kind gegenüber den Müttern gesunder Kinder beeinträchtigt. Schließlich ergab sich ein negativeres Erziehungsverhalten der Mütter von Kindern mit ADHS gegenüber den Müttern gesunder Kinder. Die Befunde unterstreichen die Notwendigkeit familienorientierter Interventionsmaßnahmen bei der Behandlung von ADHS, die auch die psychosoziale Anpassung der Bezugspersonen berücksichtigt.


2012 ◽  
Vol 61 (6) ◽  
pp. 447-462 ◽  
Author(s):  
Thomas Krattenmacher ◽  
Franziska Kühne ◽  
Daniel Führer ◽  
Johanna Ernst ◽  
Elmar Brähler ◽  
...  

1967 ◽  
Vol 1 (4) ◽  
pp. 187-194
Author(s):  
H. Feldmann

Author(s):  
Th. Jans ◽  
Ch. Wewetzer ◽  
B. Müller ◽  
A. Neudörfl ◽  
U. Bücherl ◽  
...  

Zusammenfassung Fragestellung: In der vorliegenden Untersuchung wurde der Langzeitverlauf der Zwangsstörung mit Beginn im Kindes- und Jugendalter untersucht, wobei an dieser Stelle insbesondere Ergebnisse zur psychosozialen Adaptation im Erwachsenenalter berichtet werden sollen. Methodik: 55 von 116 Patienten mit einer nach den Kriterien des DSM-IV diagnostizierten Zwangsstörung im Kindes- oder Jugendalter wurden mit strukturierten Interviewverfahren persönlich nachuntersucht. Das mittlere Alter bei Beginn der Zwangsstörung betrug 12,5 Jahre, die mittlere Katamnesezeit 11,2 Jahre. Ergebnis: Trotz einer deutlichen Belastung mit psychischen Störungen zum Katamnesezeitpunkt führten 76% der Patienten ihr eigenes Leben, ohne übermäßig von ihren Eltern abhängig zu sein. 84% der Patienten hatten keine beeinträchtigenden schulischen oder beruflichen Schwierigkeiten. Die sozialen Kontakte von 73% der Patienten wurden als befriedigend beurteilt, jedoch hatten nur 54% zum Untersuchungszeitpunkt eine Partnerschaft. Schlussfolgerungen: In Übereinstimmung mit anderen Studien wurde ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Verlauf der Zwangssymptomatik und der psychosozialen Adaptation im Erwachsenenalter gefunden. Beeinträchtigungen scheinen eher im sozialen Bereich und auf psychosexuellem Gebiet vorzuliegen als im beruflichen Bereich. Die verhältnismäßig gute psychosoziale Anpassung weist darauf hin, dass die meisten Patienten trotz ihrer psychischen Schwierigkeiten Möglichkeiten gefunden haben, ihr Leben zu meistern.


Author(s):  
Eva Schmitt-Rodermund ◽  
Rainer K. Silbereisen

Zusammenfassung. Frühere, querschnittliche Untersuchungen über das Problemverhalten jugendlicher Immigranten legen den Schluss nahe, dass diese sich mit der im Aufnahmeland verbrachten Zeit in Richtung auf schlechtere psychosoziale Anpassung verändern. Dieser Befund schien ebenfalls für jugendliche Aussiedler zu gelten. In der vorliegenden, längsschnittlichen Untersuchung wurde die intraindividuelle Veränderung der psychosozialen Anpassung jugendlicher Aussiedler an 220 Jugendlichen aus 3 Herkunftsländern untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass für die Gruppe insgesamt eine Verbesserung in Befindlichkeit und Schulproblemen eintritt. Jugendliche aber, die einem besonderen Risiko ausgesetzt sind, zeigen problematische Verhaltensweisen. Die Diskussion zeigt Ursachen für die unterschiedlichen Befunde auf und beleuchtet, wie der Risikogruppe Hilfestellung gegeben werden sollte.


2006 ◽  
Vol 54 (4) ◽  
pp. 293-301 ◽  
Author(s):  
Vera Schilling ◽  
Franz Petermann ◽  
Petra Hampel

Erste Studien belegen, dass die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) nicht nur mit einer ungünstigen Entwicklung des erkrankten Kindes oder Jugendlichen verbunden ist, sondern auch Auswirkungen auf die psychosoziale Situation aller Familienmitglieder hat. Die Pilotstudie ging der Frage nach, ob sich die Lebensqualität der Eltern von Kindern mit ADHS von der Lebensqualität der Eltern gesunder Kinder unterscheidet. Außerdem war von Interesse, inwieweit das Ausmaß des hyperkinetischen Verhaltens des erkrankten Kindes mit der psychosozialen Anpassung der gesunden Geschwister und der Lebensqualität der Eltern verbunden ist. Insgesamt 48 Elternteile beurteilten das Ausmaß hyperkinetischen Verhaltens der gesunden Geschwister sowie ihre eigene Lebensqualität. Die Eltern mit einem an ADHS erkrankten Kind schätzten zusätzlich das Ausmaß hyperkinetischen Verhaltens des erkrankten Kindes sowie die psychischen Auffälligkeiten der gesunden Geschwister ein. Die Ergebnisse legen nahe, dass das psychische Wohlbefinden der Eltern mit einem an ADHS erkrankten Kind gegenüber Eltern gesunder Kinder beeinträchtigt ist. Des Weiteren hing das Ausmaß des hyperkinetischen Verhaltens des erkrankten Kindes positiv mit den internalisierenden und Aufmerksamkeitsproblemen der gesunden Geschwister zusammen. Das Ausmaß des hyperkinetischen Verhaltens des erkrankten Kindes war außerdem mit einem beeinträchtigten psychischen Wohlbefinden des Elternteils assoziiert. Die Befunde unterstreichen die Forderung nach familienorientierten Interventionsmaßnahmen in der Behandlung von ADHS, die die psychosoziale Anpassung aller Familienmitglieder berücksichtigen.


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