psychiatrische störungen
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(FIVE YEARS 5)

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4
(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
Author(s):  
Annemarie Unger ◽  
Rebecca Jahn ◽  
Anna Höflich ◽  
Maria Gruber

Zusammenfassung Ziel Identifikation von intrinsischen Motivatoren, die bei der Berufswahl Psychiatrie eine Rolle spielen. Methodik 14 leitfadengestützte Tiefeninterviews wurden mithilfe von Codierungsrahmen systematisch ausgewertet. Ergebnisse Positive Aspekte waren der zwischenmenschliche Fokus und der ganzheitliche Ansatz. Negative Dimensionen waren das schlechte Image unter Kolleg*innen, Vorurteile und Stigma. Die Entstigmatisierung der Psychiatrie und die Gleichstellung psychiatrischer mit somatischen Aspekten in Fallberichten wurden als Möglichkeiten vorgeschlagen, das Interesse am Fach Psychiatrie zu erhöhen. Schlussfolgerung Um die Beliebtheit der Psychiatrie bei Mediziner*innen zu steigern, bedarf es Maßnahmen zur Bekämpfung von mit Psychiatrie verbundenem Stigma im Gesundheitswesen. Im Rahmen der medizinischen Lehre müssen psychiatrische Störungen, welche durch ihre hohe Prävalenz alle medizinischen Disziplinen betreffen, entsprechende Gewichtung erhalten.


2020 ◽  
Vol 88 (05) ◽  
pp. 293

Eine gestörte emotionale Verarbeitung ist ein häufiges Merkmal vieler psychiatrischer Störungen. In dieser Metaanalyse von Neuroimaging-Studien untersuchten die Autoren Funktionsstörungen in neuronalen Schaltkreisen, die an der emotionalen Verarbeitung beteiligt sind. Die Ergebnisse dauten darauf hin, dass ein häufiges Muster einer aberranten Gehirnaktivierung während der emotionalen Verarbeitung zur Pathophysiologie einiger psychiatrischer Störungen beitragen kann. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Ergebnisse der Bildgebung möglicherweise nicht spezifisch für bestimmte psychiatrische Störungen sind.


2019 ◽  
Vol 231 (04) ◽  
pp. 183-190 ◽  
Author(s):  
Hedwig Hövels-Gürich

ZusammenfassungKinder mit angeborenem Herzfehler (AHF) haben ein signifikantes Risiko für psychomotorische und kognitive Entwicklungsstörungen mit negativen Auswirkungen auf die psychosoziale Situation, akademische Leistung und Lebensqualität. Wichtigste Risikofaktoren sind angeborene Merkmale wie genetische Anomalien, Art und Schweregrad des AHF und sozioökonomische Faktoren. Pränatal können durch Hypoperfusion oder Hypoxie Reifungs- und Entwicklungsstörungen des Gehirns entstehen mit der Folge postnataler Läsionen der vermehrt vulnerablen Hirnsubstanz und neurologischer Entwicklungsstörungen. Die Hochrisiko-Gruppe umfasst vor allem Säuglinge, bei denen eine Operation am offenen Herzen erforderlich ist. Es bestehen spezifische phänotypische Merkmale der Entwicklung in verschiedenen Lebensaltern: in der frühen Kindheit motorische Defizite und sprachliche Artikulationsprobleme; bei Schulkindern eine Beeinträchtigung von Sprache, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, visuell-räumlichen Fähigkeiten, exekutiven Funktionen und motorischen Fähigkeiten, oft in Verbindung mit akademischen Defiziten sowie emotionalen oder sozialen Problemen; im Jugendalter exekutive, psychosoziale sowie psychiatrische Störungen und eine eingeschränkte Lebensqualität; im Erwachsenenalter neurokognitive, psychosoziale sowie Probleme des Selbstmanagements und der beruflichen Perspektive. Körperliche und soziale Funktionsfähigkeit, psychomotorische Entwicklung und psychisches Befinden erweisen sich als Schlüsselfaktoren für die Lebensqualität. Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie fordert für die Hochrisikogruppe der im Säuglingsalter operierten Kinder mit AHF ausführliche serielle neuropsychologische Untersuchungen im Alter von 2 und 5 Jahren, vor Pubertät und vor Beginn des Erwachsenenalters, um frühzeitig Teilleistungsstörungen erkennen und behandeln zu können.


Author(s):  
Martin Reinhardt ◽  
Katja Wunsch ◽  
Steffen Weirich ◽  
Frank Häßler ◽  
Johannes Buchmann

Zusammenfassung. Fragestellung: Die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) ist ein modernes Therapieverfahren für schwere psychiatrische Erkrankungen. Die EKT findet jedoch nur selten Anwendung bei Kindern und Jugendlichen. Dieser Fallbericht handelt von der Anwendung der EKT bei einer 15-jährigen Patientin mit einer schweren depressiven Episode mit psychotischen Symptomen. Methodik: Nach erfolgloser kombinierter verhaltenstherapeutischer und medikamentöser Behandlung erhielt die Patientin insgesamt 11 EKT-Behandlungen mit rechts unilateraler Elektrodenplatzierung. Vor, während und nach dem Behandlungszeitraum wurde mittels Eigen- (BDI-II) und Fremdurteil (HDRS21) das Ausmaß der Depressivität bestimmt. Ergebnisse: Klinisch konnte ein schneller und deutlicher Rückgang der depressiven Symptomatik festgestellt werden. Schlussfolgerungen: Der Einsatz einer EKT sollte im Rahmen eines Gesamtbehandlungskonzepts für schwere psychiatrische Störungen bei Kindern und Jugendlichen frühzeitig erwogen werden.


2018 ◽  
Vol 47 (10) ◽  
pp. 444-449
Author(s):  
Christina Lang ◽  
Bernhard G. Landwehrmeyer

ZusammenfassungDie Huntington-Krankheit ist durch fortschreitende Beschwerden mit motorischen Beeinträchtigungen und kognitivem Abbau sowie Verhaltensauffälligkeiten gekennzeichnet. Die Ursache liegt in einer Verlängerung einer Triplett-Repeat-Sequenz in einem spezifischen Gen, Huntingtin-Gen genannt. Bei einer deutlich erhöhten Anzahl an Triplett-Repeats, kann die Erkrankung bereits im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter beginnen. Eindrücklichstes motorisches Symptom ist die Chorea, die sich in Form von unwillkürlichen, plötzlichen, kurzen Bewegungen darstellt. Bereits vor dem Auftreten von motorischen Symptomen können Patienten kognitive Einschränkungen entwickeln. Die kognitiven Einschränkungen betreffen primär Exekutivfunktionen wie beispielsweise Problemlösen. Als dritter großer Symptombereich können in jedem Stadium der Erkrankung psychiatrische Störungen hinzukommen. Häufig leiden Patienten unter Depressionen, später kommen vermehrt Irritabilität oder Perseverationen vor. Das Genprodukt Huntingtin ist ubiquitär in allen Körperzellen vorhanden – man vermutet verschiedene Funktionen, die insbesondere in Neuronen wichtig zu sein scheinen. Aufgrund des autosomaldominanten Vererbungsmodus hat die prädiktive Diagnostik bei dieser Erkrankung einen wichtigen Stellenwert. Trotz der Entdeckung der genetischen Ursache vor nun 25 Jahren ist die Behandlung der Huntington-Krankheit gegenwärtig noch auf die Therapie der Symptome und den Erhalt von Funktionen beschränkt. Für die Huntington-Krankheit gibt es noch keine Behandlung, die eine weitere Krankheitsprogression bremsen oder den Krankheitsbeginn verzögern könnte. Allerdings gibt es Hoffnung – klinische Studien mit Therapieformen, die auf die genetische Ursache abzielen, sind bereits auf dem Weg.


Author(s):  
Cornelius Groß ◽  
Susanna Hahn ◽  
Maik Spreer ◽  
Silke Behrendt ◽  
Jürgen Dinger ◽  
...  

Zusammenfassung. Zielsetzung: Suchtkranke Personen und insbesondere Methamphetamin (MA) -abhängige schwangere Frauen, Mütter und Väter brauchen spezifische Hilfsangebote für sich und ihre Kinder. Am Universitätsklinikum Dresden wurde 2016 dazu das interdisziplinäre Programm „Mama denk‘ an mich“ (MAMADAM) ins Leben gerufen, dessen suchttherapeutischer Teil hier vorgestellt wird. Methode: Die Therapieaufgaben der Ärzte, Psychologen und Sozialarbeiter werden dargestellt. Spezifisch gehören dazu die MA-spezifische Gruppenpsychotherapie für schwangere Frauen und Mütter, Vorgehen beim Abstinenznachweis und bei positivem Drogentest sowie die Zusammenarbeit mit den Jugendämtern. Ergebnisse: Bislang wurden insgesamt 13 Schwangere, 49 Mütter und19 Väter vorstellig. Die Hauptsuchtmittel waren MA (65 %), Alkohol (18 %) und Cannabis (15 %). Komorbide psychiatrische Störungen lagen bei 78 % der Fälle vor, bei 56 % beinhaltete dies auch nicht suchtbezogene Störungen. 71 % waren zu Therapiebeginn überwiegend fremdmotiviert, 71 % bezogen Arbeitslosengeld II und 38 % waren vorbestraft. Die Haltequote für Patienten, die ins Therapieprogramm eingeschlossen wurden, lag bei 77 % bei einer Therapiedauer von 22 Wochen (Median). 20 Patienten wurden in stationäre Entgiftungs-/Reha-Behandlung vermittelt. Diskussion: Die behandelte Stichprobe stellt eine hoch risikobehaftete Klientel dar. Dennoch gelang es im ambulanten Setting, den überwiegenden Anteil abstinent in Therapie zu halten. Die ambulante psychiatrische Suchttherapie kann somit für Eltern eine sinnvolle Alternative zur stationären Langzeittherapie darstellen.


Praxis ◽  
2018 ◽  
Vol 107 (8) ◽  
pp. 435-451 ◽  
Author(s):  
Markus Bürge ◽  
Gabriela Bieri ◽  
Matthias Brühlmeier ◽  
Françoise Colombo ◽  
Jean-Francois Demonet ◽  
...  

Zusammenfassung. Die Frühdiagnostik subjektiv wahrgenommener oder fremdanamnestisch beobachteter kognitiver Beeinträchtigungen ist essenziell, um neurodegenerative Erkrankungen nachzuweisen oder behandelbare Ursachen wie internistische, neurologische oder psychiatrische Störungen auszuschliessen. Nur dadurch wird eine frühzeitige Behandlung ermöglicht. Im Rahmen des Projekts 3.1 der Nationalen Demenzstrategie 2014–2019 («Auf- und Ausbau regionaler und vernetzter Kompetenzzentren für die Diagnostik») hat sich der Verein Swiss Memory Clinics (SMC) zum Ziel gesetzt, Qualitätsstandards für die Demenzabklärung zu entwickeln und die wohnortsnahe Versorgung in diesem Bereich zu verbessern. In den vorliegenden Empfehlungen werden allgemeine Richtlinien der Diagnostik und einzelne Untersuchungsmöglichkeiten vorgestellt, sowie Standards für die diesbezüglichen Abläufe vorgeschlagen. Einzelne Bereiche wie Anamneseerhebung, klinische Untersuchung, Laborparameter, neuropsychologische Testung und neuroradiologische Verfahren werden als Teil der Standarddiagnostik ausführlich diskutiert, ergänzende Untersuchungsmethoden für differenzialdiagnostische Überlegungen abgebildet. Die wichtigsten Ziele der SMC-Empfehlungen zur Diagnostik der Demenzerkrankungen sind, möglichst allen Betroffenen Zugang zu einer qualitativ hochstehenden Diagnostik zu ermöglichen, die Frühdiagnostik der Demenz zu verbessern und den Grundversorgern sowie den Mitarbeitenden der Memory Clinics ein nützliches Instrument für die Abklärung anzubieten.


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