Hausstaubmilben sind kleine Spinnentiere, die weltweit vom gemäßigten bis zum tropischen Klima gefunden werden. Proteine, alle mit enzymatischen Eigenschaften, aus dem Gastrointestinaltrakt und folglich im Hausstaubmilbenkot sind Auslöser von allergischen Erkrankungen, die aufgrund einer kontinuierlichen Exposition von geringen Allergenmengen meist chronisch verlaufen. Klinisch äußert sich dies mit einem schleichenden Krankheitsbeginn: eine chronisch verstopfte Nase und - zu Beginn typischerweise - einem Anstrengungsasthma, das sich bei längerer Dauer verstärkt. Bei Vorliegen einer atopischen Dermatitis kann es auch nach Milbenkontakt zu einer Verstärkung der Dermatitis kommen. Die Anzahl an Hausstaubmilben und die Menge an Milbenallergen hängt von der relativen Luftfeuchtigkeit ab, wobei eine Luftfeuchtigkeit von > 50 %, wie es in sehr gut isolierten Häusern oder durch das Klima per se vorkommt, zu einem guten Gedeihen der Hausstaubmilben führt. Nahrungsquelle der Hausstaubmilben sind Hautschuppen, die ubiquitär in Polstermöbeln, Matratzen und Teppichen vorkommen. Die chronischen, recht unspezifischen und oft allergenunabhängigen Beschwerden verzögern oft die Diagnostik, welche durch eine ausgedehnte Allergieabklärung z. B. mittels Hauttestung erfolgt. Die Therapie besteht in erster Linie aus topischen Kortikosteroiden. Trotz widersprüchlicher Daten und Metaanalysen in der Literatur zur Hausstaubsanierung scheint das allgemein eher trockene Klima im Winter in der Schweiz eine Hausstaubsanierung in den Wohnungen zu begünstigen und wird deshalb auch empfohlen. Eine weitere Therapieoption ist die Durchführung einer spezifischen Immuntherapie mit gutem Erfolg bei Kindern und Erwachsenen. Verbesserungen der Diagnostik und Immuntherapie sind durch Einsatz der rekombinanten Allergene zu erwarten.