selbstverletzendes verhalten
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85
(FIVE YEARS 10)

H-INDEX

9
(FIVE YEARS 1)

Author(s):  
Eva Köllensperger ◽  
Clara Walter ◽  
Günter Germann ◽  
Holger Engel ◽  
Matthias Reichenberger

Zusammenfassung. Fragestellung: Nichtsuizidales selbstverletzendes Verhalten (NSSV) kann zu einem charakteristischen Narbenmuster führen, welches Rückschlüsse auf den Ursprung der Narben zulässt. Dies begünstigt eine Stigmatisierung der Betroffenen mit einem erheblichen Einfluss auf deren Alltag und Lebensqualität. Die chirurgischen Möglichkeiten zur Korrektur dieser Narben sind wenig bekannt, obwohl das Interesse daran seitens der Betroffenen oft groß ist und die chirurgische Therapie der stigmatisierenden Narben einen dauerhaften Abschluss mit der selbstverletzenden Vergangenheit und eine Entstigmatisierung der Betroffenen erleichtern kann. Methodik: Im Zeitraum von 5 Jahren stellten sich 600 Patient_innen mit dem Wunsch nach Korrektur ihrer NSSV-Narben erstmals in unserer plastisch-chirurgischen Narbensprechstunde vor. Dabei wurden standardisiert Daten zu den Gründen für die gewünschte Narbenkorrektur, dem Zustand der Narben und etwaigen Vorbehandlungen erhoben, außerdem die Anzahl, Lokalisation und Art der von uns durchgeführten Operationen analysiert. Ergebnisse: Stigmatisierung (57 %) und Einschränkungen bei der Kleidungswahl (18 %) wurden am häufigsten als Gründe für den Behandlungswunsch angegeben. Es wurden 358 Dermabrasionen, 55 Serienexzisionen, neun Kombinationsbehandlungen und 13 andere Eingriffe zur Korrektur der NSSV-Narben durchgeführt. Schlussfolgerungen: Plastisch-chirurgische Maßnahmen zur Korrektur von NSSV-Narben können ein wichtiger Bestandteil der Therapie von Patient_innen mit NSSV sein und sollten Betroffenen frühzeitig aufgezeigt werden.


Author(s):  
Kathrin Dreyße ◽  
Elena Zöllner ◽  
Carolin Behrens ◽  
Michael Armbrust ◽  
Christoph Kröger

ZusammenfassungZwar besteht Übereinstimmung darüber, dass die gestörte Emotionsregulation ein zentrales Merkmal der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) ist, doch gibt es anhaltend weiterhin konkurrierende Ansichten zur dimensionalen Struktur der Störung. Die „Skala zur Erfassung der Impulsivität und emotionalen Dysregulation“ (IES-27) wurde bisher erfolgreich bei PatientInnen mit BPS eingesetzt. Das Ziel der vorliegenden Studie war Hinweise auf die zugrundeliegende dimensionale Struktur mithilfe konfirmatorischer Faktorenanalysen zu gewinnen. Eine heterogene Stichprobe von PatientInnen mit BPS (n=484), Aufmerksamkeits-Defizits-(Hyperaktivitäts-)Störung (n=191) und Essstörungen (n=197) einer psychosomatischen Klinik erhielt mittels computergestützter Testung verschiedene Selbstbeurteilungsinstrumente. Es zeigte sich wie vermutet ein Bi-Faktor-Modell mit einem generellen Faktor und den 3 spezifischen Faktoren „Emotionale Dysregulation“, „Beziehungsschwierigkeiten“ und „Suizidales und selbstverletzendes Verhalten“ überlegen (ΔCFI=0,032). Die interne Konsistenz der Gesamtstichprobe nahm Werte zwischen ω=0,83−0,93 an. Es zeigten sich erwartungsgemäße Zusammenhänge zu konstruktnahen Subskalen. Die psychometrischen Gütekriterien der IES-27 konnten damit bestätigt werden. Die Bildung von Subskalen erlaubt eine differenzierte Darstellung und damit eine spezifischere Behandlungsplanung.


2019 ◽  
Vol 28 (4) ◽  
pp. 220-229 ◽  
Author(s):  
Dennis Nitkowski ◽  
Wally Wünsch-Leiteritz ◽  
Karsten Braks ◽  
Stella Hristova ◽  
Franz Petermann

Zusammenfassung. Nichtsuizidales selbstverletzendes Verhalten (NSSV) tritt häufig bei Essstörungen auf. Die Befundlage zum Zusammenhang zwischen einem restriktiv-asketischen beziehungsweise bulimischen Essverhalten und NSSV ist jedoch nicht konsistent. Es wird geprüft, ob borderlinespezifische Gedanken die Beziehung zwischen asketischen beziehungsweise bulimischen Essverhalten auf der einen Seite und NSSV auf der anderen Seite mediieren. Eine Stichprobe von 74 Mädchen und jungen Frauen im Alter von 14 bis 21 Jahren ( M = 17.49; SD = 1.85), die eine Anorexie oder eine Bulimie aufweisen, bearbeiteten Fragebögen zu NSSV, borderlinespezifischen Gedanken sowie zu asketischen und bulimischen Verhaltensweisen. Borderline-Gedanken mediierten den Zusammenhang zwischen asketischem Verhalten auf der einen Seite und der Anzahl an bisher genutzten NSSV-Methoden und NSSI zur psychischen Regulation auf der anderen Seite. Bei Bulimie fand sich hingegen keine Mediation. Ein asketisches Verhalten ist bei Mädchen und jungen Frauen mit einer Essstörung über Borderline-Gedankenmuster mit der Anzahl an NSSV-Methoden und der Nutzung von NSSV zur psychischen Regulation verbunden. Ein primär durch Essattacken gekennzeichnetes Verhalten weist keinen Zusammenhang mit NSSV auf. Die verschiedenen Arten von gestörtem Essverhalten sollten separat auf einen Zusammenhang mit NSSV untersucht werden.


2019 ◽  
Vol 87 (07) ◽  
pp. 367-374
Author(s):  
Esther A. Pelzer ◽  
Julika Hahn ◽  
Johanna Hesse ◽  
Annabelle Loch ◽  
Noelle Vollmer ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel Anspannungszustände beeinflussen unter allen Faktoren am stärksten die individuelle Lebensqualität bei Patienten mit Intelligenzminderung und das Zusammenleben in Wohngruppen. Das Ziel dieser Studie ist es, eine Selbst- und Fremdbeurteilungsskala zu entwickeln, welche eine Objektivierung des Therapieeffekts zulässt, unabhängig von der angewandten Therapie (wie z. B. medikamentös, psychotherapeutisch, sozial-pädagogisch). Methoden Eingeschlossen in die Studie wurden 150 pädagogische Mitarbeiter. Diese wurden aufgefordert, 20 Begriffe zu benennen, welche Anspannung definieren. Aus der Liste der gesammelten Worte wurden von zwei unabhängigen Bewertern (neuro-psychiatrischer Oberarzt, Germanist) Subgruppen definiert, zu denen die einzelnen Begriffe zugeordnet werden konnten. Ergebnisse Von den 150 ausgehändigten Fragebögen gab es lediglich 40 Rückläufer mit 680 resultierenden Wörtern, von denen bei Bewerter A 31 Wörter und bei Bewerter B 30 Wörter ausgeschlossen werden mussten, da diese nicht korrekt Anspannungszustände definierten. Aus den restlichen Wörtern konnten 13 Kategorien entwickelt werden, welche Anspannung definieren, jedoch wurden Subgruppen, welche weniger als 15 Begriffe erfassten zur Entwicklung des SEAGB-Fragebogens ausgeschlossen. Daher wurden entsprechend 8 Subgruppen für die Erstellung des Fragebogens verwendet. Diese lauteten selbstverletzendes Verhalten, Fremdaggression, Verbalaggression, Rückzug, (motorische) Unruhe, autonome Veränderungen, Gefühle, Verhaltensänderungen. Für eine Fremdbeurteilung wurden die Fragen in einer dreistufigen Likertskala ( -1 = nein , 0 = weiß nicht, +1 = ja ) abgefragt, für die Selbstbeurteilung wurde ebenfalls eine solche dreistufige Likertskala eingeführt, wobei die Antwortmöglichkeiten mit Symbolen visuell verdeutlicht wurden. Schlussfolgerung Die Entwicklung eines standardisierten Messinstruments zur Erfassung von Anspannungszuständen ist notwendig, um diese hinsichtlich des Schweregrads und einem Ansprechen auf Therapien zu objektivieren. Nur so können langfristig Therapien zur Anspannungsreduktion optimal individuell auf den Patienten angepasst werden. Gleichfalls bedarf es personeller sowie struktureller Anpassungen in der stationären Behindertenhilfe, um Anspannungszustände zu reduzieren oder gar ganz zu vermeiden.


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