soziale ungleichheiten
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9
(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
Vol 9 (3/4) ◽  
pp. 123-144
Author(s):  
Nils Zimmer

Das Quartier am Mehringlatz in Berlin-Kreuzberg ist seit vielen Jahren einer immensen Stigmatisierung ausgesetzt. Die Diskurse rund um den Stadtteil zeichnen sich durch eine (Re‑)Produktion rassistischer und diskriminierender Bilder aus. Diese ignorieren soziale Ungleichheiten und strukturelle Benachteiligungen infolge gesellschaftlicher Machtverhältnisse. Vor allem die Kinder und Jugendlichen aus dem Stadtteil werden dabei eigenen Repräsentationen beraubt. Daher bleiben ihnen kaum Möglichkeiten, die vorgefertigten Bilder und die ihr innewohnende Gewalt aufzubrechen. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, welche Strategien die Kinder und Jugendlichen im Umgang mit diesen Darstellungen des Quartiers entwickeln und wie sie diesen für sie so wichtigen Raum selbst wahrnehmen. Der Artikel basiert auf den Ergebnissen einer ethnographischen Studie.


Author(s):  
Markus Speringer ◽  
Mira Böing

Städte sind Zentren der sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und materiellen Vielfalt, in denen Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen im dicht besiedelten Raum aufeinandertreffen und sich soziale Ungleichheiten bzw. Disparitäten durch die räumliche Konzentration von Bevölkerungsgruppenmanifestieren und verstärken können. Durch die Zunahme innerstädtischer Disparitäten haben zahlreiche deutschsprachige (Groß-)Städte begonnen, kleinräumige Sozialraumberichterstattungen aufzubauen, um der räumlichen Konzentration von sozialen Problemlagen frühzeitig entgegenwirken zu können. In diesem Beitrag werden die unterschiedlichenmethodisch-konzeptionellen Herangehensweisen bei quantitativen Sozialraumanalysen in 25 deutschsprachigen (Groß-)Städten mit vergleichbarem Datenmaterial systematisch analysiert und diskutiert. Dabei sind für diese Metaanalyse die systematische Gegenüberstellung der Motivationen, Ziele und inhaltlichen Fragestellungen sowie die dafür verwendeten Indikatoren, räumlichen Analyseebenen und methodischen Herangehensweisen von Interesse. Der Erkenntnisgewinn kann für Stadt- und Regionalverwaltungen von Relevanz bei der (Neu-)Konzeption und Durchführung eigener Sozialraumanalysen sein.


Author(s):  
Claudia Vogel ◽  
Jan Martin ◽  
Harald Künemund

Erbschaften sind hochgradig ambivalent besetzt, und zwar sowohl in Familien als auch in der Gesellschaft. In diesem Beitrag wird ein Überblick zum Erbschaftsgeschehen in Deutschland gegeben. Gut sieben Prozent der Erwachsenen haben in den letzten 15 Jahren geerbt, wobei die Hälfte der Begünstigten lediglich einen Betrag von bis zu 32.000 Euro erhalten hat. Nur eine sehr kleine Gruppe von weniger als einem Prozent der Erbinnen und Erben berichtet den Erhalt von einer Million Euro oder mehr. Zudem werden Wirkungen der Vermögenstransfers in den Familien sowie in der Gesellschaft insgesamt diskutiert. Verdeutlicht wird, dass viele zunächst plausibel scheinende Annahmen – etwa: Erbschaften würden bestehende Ungleichheiten verschärfen – einseitig verkürzt sind. Entsprechend ergeben sich auch neue Perspektiven auf die Besteuerung von Erbschaften und Schenkungen.


Author(s):  
Birgit Velickovic

Seit vielen Jahren kämpft die Polytechnische Schule um Anerkennung. Der Ruf, nur als Notlösung her­zuhalten, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, wird der Vielfalt dieses Schultyps nicht gerecht. Ganzheitliches Lernen und ein Fokus auf soziale Aspekte werden durch ein engagiertes Lehrer­*innenteam sowie eine Schulleitung ermöglicht. Soziale Ungleichheiten der Jugendlichen im Prozess der Transition von der Schule in die Berufswelt sollen durch die Führung durch das Schuljahr ent­schärft werden, sodass keine Nachteile entstehen.


2021 ◽  
Author(s):  
Heinz Simon Keil ◽  
◽  
Detlef Tietze ◽  

Was haben „Fridays for future“ und Corona gemeinsam? Die Jugend fordert und die Pandemie erfordert einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen, letztendlich zur Sicherung unseres Überlebens. Klimawandel, Verschmutzung, Reduzierung der Biodiversität, Ressourcenknappheit, Bevölkerungswachstum, Armut, Hunger, soziale Ungleichheiten, ungerechte Bildungschancen und Migration sind gewichtige Herausforderungen. Und es zeigt sich weltweit ein neues „globales“ Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Fridays for Future Protestbewegungen sind ein deutlich sichtbares Zeichen dafür. Und internationale Vereinbarung wie die UN Sustainable Development Goals (SDGs) oder das Pariser Klimaschutzabkommen sind ebenso ermutigende Zeichen für ein neues (kollektives) Bewusstsein. Mit diesem kollektiven Bewusstsein verändern sich die Anforderungen an Unternehmen und deren Produckte und Services. Für Unternehmen wird Nachhaltigkeit zu einem strategischen Imperativ, der auf allen Ebenen des Geschäftsmodells verankert werden muss. Ein wichtiges Kennzeichen ist dabei die Zusammenarbeit der verschiedenen Stakeholder entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Denn Nachhaltigkeit kann keine Gesellschaft und kein Unternehmen für sich allein lösen.


2021 ◽  
Author(s):  
Eva-Maria Fach ◽  
Jenny Markert ◽  
Katja Spanier ◽  
Matthias Bethge ◽  
Anna Schlumbohm ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel der Studie Der Einfluss des sozialen Status auf die Gesundheit ist gut belegt. Für den Bereich der Rehabilitation geben wenige Studien erste Hinweise auf sozial ungleiche Versorgung. Die Studie untersucht anhand einer Risikokohorte der Deutschen Rentenversicherung Bund die Rolle sozialer Ungleichheiten beim Zugang und in der Inanspruchnahme von Leistungen zur medizinischen Rehabilitation. Methodik Die Datengrundlage bilden Fragebogendaten der ersten beiden Wellen des Dritten Sozialmedizinischen Panels für Erwerbspersonen (SPE III) sowie administrative Daten der Teilnehmenden (2013–2016). Diese Risikokohorte umfasst 40- bis 54-jährige Erwerbspersonen mit Krankengeldbezug im Jahr 2012. Mittels logistischer Regressionsmodelle wurden Antragstellung, Bewilligung und Ablehnung, Bewilligung nach Widerspruch und Inanspruchnahme von Rehabilitationsleistungen analysiert. Der soziale Status wurde sowohl als sozioökonomischer Status (Index) als auch in der Einzeldimension Bildung als Prädiktor herangezogen. Die Analysen erfolgten getrennt nach Geschlecht. Alter, Erwerbsstatus sowie der subjektive Gesundheitszustand wurden als Kontrollvariablen berücksichtigt. Ergebnisse Insgesamt wurden 2376 Versicherte, davon 1284 Frauen, in die Analysen eingeschlossen. 639 (26,9%) stellten mindestens einen Antrag auf Leistungen zur medizinischen Rehabilitation. Die Chance auf Antragstellung war bei Männern mit niedrigem sozioökonomischen Status (OR=1,8; 95%-KI=1,3–2,5) bzw. niedriger (OR=1,9; 95%-KI=1,3–2,8) und mittlerer Bildung (OR=1,5; 95%-KI=1,1–2,2) im Vergleich zur hohen Status- bzw. Bildungsgruppe erhöht. Bei den Frauen zeigte sich bei der Antragstellung ein signifikanter Unterschied zugunsten niedriger Bildung (OR=1,6; 95%-KI=1,1–2,5). Nach Adjustierung des Gesundheitszustandes und der aktuellen Erwerbstätigkeit verschwanden die Unterschiede. Hinsichtlich Bewilligung und Inanspruchnahme zeigten sich keine signifikanten Unterschiede nach sozialem Status, jedoch erfolgte bei Frauen mit mittlerer Bildung signifikant häufiger eine Bewilligung auf Grundlage eines Widerspruchverfahrens (OR=3,0; 95%-KI=1,1–8,2) als bei Frauen mit hoher Bildung. Schlussfolgerung Die Analysen gaben keine Hinweise auf einen sozial ungleichen Zugang oder eine sozial ungleiche Inanspruchnahme von Leistungen zur medizinischen Rehabilitation. Allerdings beantragten Versicherte mit niedrigem sozialen Status insbesondere aufgrund einer schlechteren subjektiven Gesundheit häufiger Leistungen zur medizinischen Rehabilitation. Weitere Untersuchungen sind nötig, um zu überprüfen, ob dies dem objektiven Bedarf dieser Statusgruppe gerecht wird.


2021 ◽  
Vol 29 (1) ◽  
pp. 2-4
Author(s):  
Anja Knöchelmann ◽  
Matthias Richter

Zusammenfassung Mit Fortschreiten der Pandemie stellt sich heraus, dass nicht alle Personengruppen gleich von dem Virus betroffen sind. Soziale Ungleichheiten sind sowohl bei dem Infektionsrisiko, der Erkrankungsschwere und den Mortalitätsraten als auch bei den Folgen der Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung ersichtlich. Dabei haben sich sozioökonomische Faktoren sowie Alter und Geschlecht als relevant herausgestellt.


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