postoperative morbidität
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Author(s):  
Ines Gockel ◽  
Manuel Barberio ◽  
Michele Diana ◽  
René Thieme ◽  
Annekatrin Pfahl ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Die Fluoreszenz-Angiografie (FA) mit Indocyanin-Grün (ICG) und das Hyperspektral-Imaging (HSI) sind neue intraoperative Visualisierungsmöglichkeiten in der Abdominal-, Gefäß- und Transplantationschirurgie. Ziel ist es, damit die postoperative Morbidität und Mortalität im Sinne der Präzisionschirurgie und Patientensicherheit zu reduzieren. In diesem Artikel werden aktuelle Daten und das zukünftige innovative Potenzial der Echtzeit-Bildgebungsmodalitäten hervorgehoben. Methoden Das Prinzip der neuen „Imaging“-Verfahren und deren klinische Anwendungen werden aufgearbeitet mit Blick auf Anastomoseninsuffizienzen, die die folgenschwersten Komplikationen in der gastrointestinalen Chirurgie nach onkologischen Resektionen darstellen. Ergebnisse Während die FA die Gabe eines Fluoreszenzfarbstoffs erfordert, ist HSI völlig kontaktfrei und nichtinvasiv. Beide Methoden können in „Real-Time“-Applikation physiologische Gewebeeigenschaften, zudem die FA auch dynamische Phänomene, erfassen. Die Verfahren dauern nur wenige Sekunden und stören den operativen Ablauf nicht wesentlich. Sie sind hinsichtlich ihrer Aussagekraft für eine mögliche Änderung der operativen Strategie als komplementär zu betrachten. Unsere eigenen Weiterentwicklungen der Modalitäten liegen insbesondere im Bereich der Datenvisualisierung sowie der automatischen Datenanalyse unter Einsatz der künstlichen Intelligenz (KI) und der Miniaturisierung der bisherigen Geräte für einen zukünftigen Einsatz in der Endoskopie, der minimalinvasiven und der roboterassistierten Chirurgie. Schlussfolgerung Insgesamt ist die Zahl der Studien im Forschungsfeld der intraoperativen Bildgebung zurzeit noch sehr limitiert. Ob diese neue Art der Präzisionschirurgie im „Hightech“-OP mit der Kombination aus HSI, FA und Robotik zu einer verbesserten Patientensicherheit durch Minimierung der postoperativen Morbidität und Mortalität führt, muss in weiterführenden multizentrischen Studien evaluiert werden.


Author(s):  
Gregory van der Kroft ◽  
Steven W. M. Olde Damink ◽  
Ulf Peter Neumann ◽  
Andreas Lambertz

ZusammenfassungKachexie wird als multifaktorielles Syndrom definiert, das durch einen unfreiwillig fortschreitenden Gewichtsverlust infolge einer Verringerung der Skelettmuskelmasse mit oder ohne Reduktion des Fettgewebes gekennzeichnet ist. Der Abbau von Muskelgewebe wird als Sarkopenie bezeichnet. Diese wird klinisch als Verlust von Muskelmasse und/oder Muskelkraft definiert, wobei der Verlust von Muskelkraft im Vordergrund steht. Mit Sarkopenie verbunden ist der Zustand der Myosteatose, der durch eine Zunahme der intra- und extrazellulären Fettspeicher gekennzeichnet ist und mit einer verminderten Muskelfunktion einhergeht. Kachexie ist für den Tod von mindestens 20% aller Krebspatienten mitverantwortlich. Die Inzidenz variiert bei diesen Patienten je nach Art der Erkrankung zwischen 80% für Patienten mit Magen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs, 50% für Patienten mit Lungen-, Dickdarm- und Prostatakrebs sowie etwa 40% für Patienten mit Brustkrebs oder Leukämie. Hierbei ist eine Unterscheidung zwischen tumorassoziierter Kachexie und einer durch Nebenwirkungen und Komplikationen der onkologischen Therapie bedingten Kachexie oft schwierig. Das wesentliche klinische Merkmal der Kachexie ist ein unfreiwilliger Gewichtsverlust, der sich jedoch nicht immer klinisch manifestiert, sodass die Identifizierung von Risikopatienten erheblich erschwert ist. Nicht nur das Langzeit-Outcome der Patienten wird von Kachexie und Sarkopenie beeinflusst. Auch die unmittelbaren postoperativen Komplikationsraten (Morbidität) werden erhöht und haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Krankheitslast und das Leiden der Patienten nach einer chirurgischen Behandlung. Kachexie, Sarkopenie und Myosteatose sind somit für den klinischen Alltag hochrelevante Parameter, die einen signifikanten Einfluss auf das postoperative Outcome der Patienten haben. Es wurden verschiedene Methoden entwickelt, um die frühzeitige Identifizierung von Patienten mit einem erhöhten Risiko zu verbessern. Diese bieten die Möglichkeit, ungewollten Gewichtsverlust, verringerte Muskelkraft und die Fitness der Patienten zu testen. Derartige Maßnahmen sollten Teil unserer täglichen klinischen Routine werden, um diejenigen Patienten mit dem höchsten postoperativen Risiko zu erkennen. Entsprechend können neuartige Präkonditionierungskonzepte für bestimmte Patientengruppen in der Lage sein, die postoperative Morbidität zu verringern.


Author(s):  
Wolfgang Schroeder ◽  
Christoph Mallmann ◽  
Benjamin Babic ◽  
Christiane Bruns ◽  
Hans Friedrich Fuchs

ZusammenfassungDas multimodale und interprofessionelle Konzept der Fast-Track-Rehabilitation (Synonym: „enhanced recovery after surgery“, ERAS) ist bei der transthorakalen Ösophagektomie grundsätzlich umsetzbar, weist aber im Gegensatz zur Fast-Track-Chirurgie anderer onkologischer Prozeduren 2 wesentliche Besonderheiten auf. Aufgrund der hohen Komorbidität der Patienten mit Ösophaguskarzinom ist das Fast-Track-Konzept ein Teilaspekt des perioperativen Managements und von der präoperativen Konditionierung einzelner Organdysfunktionen (Prähabilitation) nicht zu trennen. Da die gastrale Rekonstruktion eine hohe Prävalenz eines „delayed gastric conduit emptying“ (DGCE) bedingt, ist postoperativ ein frühzeitiger und kalorisch adäquater, oraler Kostaufbau nur eingeschränkt durchführbar. Einen allgemein akzeptierten Algorithmus zum postoperativen Ernährungsmanagement und zur Prophylaxe/Therapie des DGCE gibt es gegenwärtig nicht. Die in spezialisierten Zentren bereits niedrige Mortalität wird durch das Fast-Track-Programm nicht beeinflusst. Ob die postoperative Morbidität mit diesem Konzept gesenkt wird, kann durch die gegenwärtige Studienlage nicht abschließend beantwortet werden. Nach modifizierter Fast-Track-Rehabilitation ist eine Entlassung aus der stationären Behandlung ab dem 8. postoperativen Tag bei unkompliziertem Verlauf möglich.


Author(s):  
Lea Penzkofer ◽  
Tobias Huber ◽  
Jens Mittler ◽  
Hauke Lang ◽  
Stefan Heinrich

Zusammenfassung Hintergrund Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist der häufigste maligne Lebertumor in einer Leberzirrhose. Neben der Lebertransplantation stellt die Leberresektion in kompensierter Zirrhose eine kurative Therapieoption dar, die jedoch mit einer höheren postoperativen Morbidität und Mortalität einhergeht. Patienten Es wurden 108 Patienten identifiziert, die mit einer Leberzirrhose im Zeitraum von Januar 2008 bis Dezember 2019 an der Universitätsmedizin Mainz eine Leberresektion erhalten haben. Im gleichen Zeitraum wurden 185 Resektionen wegen eines HCC in nicht zirrhotischer Leber durchgeführt. Als weitere Kontrollgruppe dienten 167 Resektionen wegen kolorektaler Lebermetastasen (CRLM), die dem Ausmaß der Resektionen in Leberzirrhose entsprachen. Neben den generellen Patientencharakteristika wurde bei allen Patienten präoperativ der Charlson Comorbidity Index (CCI) erhoben und der MELD-/Child-Score bestimmt. Die perioperative Morbidität wurde nach der Clavien-Dindo-Klassifikation erfasst. Resektionen eines HCC in Zirrhose und kolorektaler Lebermetastasen wurden zudem in einer Match-Pair-Analyse verglichen. Ergebnisse Die 3 Gruppen waren hinsichtlich des Alters zum Operationszeitpunkt vergleichbar. Die präoperative Leberfunktion war bei Patienten mit CRLM signifikant besser (p < 0,001). Patienten mit einem HCC in einer nicht zirrhotischen Leber hatten ausgedehntere Resektionen (p < 0,001) als Patienten mit HCC in zirrhotischer Leber. Die Gesamtmorbidität (Clavien/Dindo Grad III – IV) war bei Patienten mit einem HCC in Zirrhose höher als bei Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen (p = 0,026). Dies bestätigte sich auch in der Match-Pair-Analyse. Die Mortalität war im gesamten Kollektiv vergleichbar niedrig (2,2%). Weder MELD- noch Child-Score ließen eine Aussage über die postoperative Morbidität und Mortalität zu (Area under the Curve: AUC jeweils < 0,6). Der CCI erreichte mit einer AUC von 0,78 eine hinreichende Vorhersage auf die postoperative Mortalität. Schlussfolgerung Resektionen in einer Leberzirrhose sind bei einer Begrenzung des Resektionsausmaßes und entsprechender Patientenselektion mit einem vertretbaren Risiko möglich. Komorbiditäten erhöhen zusätzlich zu einer Einschränkung der Leberfunktion die postoperative Mortalität, weshalb diese unbedingt in die Patientenselektion integriert werden sollten.


Der Chirurg ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Roxana Pantea ◽  
Phil Meister ◽  
Jan P. Neuhaus ◽  
Knut Nowak ◽  
Andreas Paul ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund und Ziel der Arbeit Patienten mit einer Leberzirrhose, die eine operative Behandlung benötigen, weisen eine hohe Krankenhausmortalität auf. Die vorliegende Studie untersucht die postoperative Morbidität sowie Krankenhausmortalität nach stattgehabter Operation von Patienten mit einer Leberzirrhose. Material und Methode Retrospektiv wurden im Zeitraum von 01/2010 bis 12/2017 321 Patienten mit einer Leberzirrhose in unserer Klinik operativ behandelt. Erfasst wurden leberspezifische Scoringsysteme wie MELD(Model of End Stage Liver Disease)- und Child-Pugh-Score (CPS), die Krankenhausletalität und die postoperative Morbidität wurden mittels der Dindo-Clavien-Klassifikation erhoben. Ergebnisse Von den 321 Patienten (68 % männlich) wurden 21,2 % als Notfall versorgt. Die Letalität der Notfallpatienten war mit 60 % signifikant höher als die der elektiv operierten Patienten (12 %, p < 0,0001). Komplexe Eingriffe zeigen insgesamt eine Letalität von 41 %, kleinere Eingriffe immer noch 20,5 % (p = 0,0001). Die postoperativen Komplikationsrate und Mortalität zeigten sich nach CPS signifikant unterschiedlich bei 11,8 % bzw. 6,3 % in der CPS-A-Kategorie im Vergleich zu 84 % bzw. 73 % in der CPS-C-Kategorie (p = 0,001). Statistisch steigt die Krankenhausletalität um etwa 20 % mit jedem MELD-Anstieg um einen Punkt (OR 1,23, p = 0,0001). Am schwerwiegendsten ist das Vorliegen einer hepatischen Dekompensation. Diskussion Operative Eingriffe von Patienten mit Leberzirrhose sind mit einer hohen Komplikationsrate und Krankenhausletalität verbunden. CPS und MELD können bei der objektiven Risikoeinschätzung helfen, während auch die klinische Untersuchung auf Zeichen einer hepatischen Dekompensation von Bedeutung ist. Natrium, Kreatinin und andere Laborwerte können diese Einschätzung ergänzen.


2021 ◽  
Author(s):  
◽  
Patricia Anna Glaser

Hintergrund: Patienten, die präoperativ an einer eisendefizitären Erythropoese (IDE) oder Anämie leiden, haben unabhängig von anderen Erkrankungen ein erhöhtes Risiko für postoperative Morbidität. Ein Eisenmangel ist der häufigste Grund für eine Anämie und kann, wenn er frühzeitig diagnostiziert wird, effizient mittels Eisensubstitution behandelt werden. Zink-Protoporphyrin (ZnPP) ist im Vergleich zu klassischen Parametern wie Ferritin ein vielversprechender Parameter, um eine IDE zu diagnostizieren. Bisher wurde der Parameter im Blut gemessen. Nun soll geprüft werden, ob eine nicht-invasive Messung valide Ergebnisse liefert. Methoden: Von März 2017 bis April 2018 wurden am Universitätsklinikum Frankfurt Patienten, die für eine Operation mit einem erwarteten Blutverlust von >10% geplant waren, auf eine IDE untersucht. Die Messung von nicht-invasivem ZnPP (ZnPP-NI) wurde mit der ZnPP-Referenz-Messung des ZnPP/Häm-Verhältnisses mittels Hochleistungsflüssigchromatographie (ZnPP-HPLC) verglichen. Die analytische Performance beim Nachweis einer IDE wurde mit im Blut gemessenen klassischen Eisenstatusparameter (Ferritin, Transferrinsättigung [TSAT], löslicher Transferrinrezeptor [sTfR] und sTfR-Index [sTfR-F]) verglichen. Ergebnis: In dieser prospektiven Studie konnten 285 chirurgische Patienten präoperativ untersucht werden. Die Limits of Agreement zwischen ZnPP-NI und ZnPP-HPLC betrugen 20,3 μmol/mol Häm (95% -Konfidenzintervall 18,0-21,3; Akzeptanzkriterien 24,4 μmol/mol Häm; absolute Bias -0,3 μmol/mol Häm). Die analytische Performance zum Nachweis einer IDE der im Blut gemessenen Parameter war: ZnPP-HPLC (0,95), sTfR (0,90), sTfR-F (0,89), ZnPP-NI (0,88), TSAT (0,87) und Ferritin (0,65). Fazit: Beim Nachweis einer IDE ist ZnPP-NI besser geeignet als Ferritin und vergleichbar valide wie TSAT. Der Vergleich mit einem Multiparameter-Index-Test ergab, dass ZnPP-NI von ≤40 μmol/mol Häm den Ausschluss einer IDE ermöglicht und ein Wert von ≥65 μmol/mol Häm eine IDE wahrscheinlich macht. ZnPP-NI kann daher für eine schnelle Erstbewertung in der IDE-Diagnostik und im Anämie Management ohne Blutentnahme verwendet werden.


Author(s):  
Ralf Konopke ◽  
Jörg Schubert ◽  
Oliver Stöltzing ◽  
Tina Thomas ◽  
Stephan Kersting ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Das chirurgische Vorgehen beim kolorektalen Karzinom (KRK) in der Palliativsituation lässt sich nur unzureichend standardisieren. Die vorliegende Studie wurde zur Identifikation von Kriterien für den Entscheid hinsichtlich Resektion des Malignoms mit oder ohne primäre Anastomose initiiert. Patienten/Material und Methoden In einer unizentrischen retrospektiven Analyse wurden 103 Patienten nach palliativer Resektion eines KRK mit oder ohne zeitgleiche Anastomose untersucht. Durch univariate und logistische Regressionsanalyse erfolgte die Beurteilung des Einflusses von insgesamt 40 Faktoren auf die postoperative Morbidität und Mortalität. Ergebnisse In 46 Fällen wurde eine Darmresektion mit primärer Anastomose, in 57 Fällen eine Diskontinuitätsresektion durchgeführt. Die postoperative Morbidität betrug insgesamt 44,7%, die Letalität 17,5%. Nach einzeitiger Resektion und Anastomose erhöhte ein Nikotinabusus (OR 4,2; p = 0,044), eine Hypalbuminämie (OR 4,0; p = 0,012), eine Kachexie (OR 3,9; p = 0,034), ein ASA-Score > 2 (OR 3,7; p = 0,030) und ein(e) Leberumbau/-zirrhose (OR 3,6; p = 0,031) das Risiko für postoperative Komplikationen. Die Hypalbuminämie (OR 1,8; p = 0,036), Kachexie (OR 1,8; p = 0,043), Anämie (OR 1,5; p = 0,038) und ein bekannter Alkoholabusus (OR 1,9; p = 0,023) wurden als unabhängige Risikofaktoren für die frühpostoperative Mortalität identifiziert. Nach Diskontinuitätsresektion führten eine Niereninsuffizienz (OR 2,1; p = 0,042) und Kachexie (OR 1,5; p = 0,045) zum signifikanten Anstieg des Risikos für die postoperative Morbidität, ein Alkoholabusus (OR 1,8; p = 0,041) für die Letalität. Eine Hypalbuminämie (OR 2,8; p = 0,019) und ein ASA-Score > 2 (OR 2,6; p = 0,004) steigerten nach Resektion und Rekonstruktion das Risiko für Majorkomplikationen entsprechend Clavien-Dindo, eine vorbestehende Niereninsuffizienz (OR 1,6; p = 0,023) das Risiko nach Diskontinuitätsresektion. In der univariaten Analyse wurden nach Tumorresektion und Rekonstruktion zusätzlich noch ein ASA-Score > 2 (p = 0,038), in beiden Gruppen mit und ohne primäre Anastomose eine dringliche Operation als signifikante Parameter mit Einfluss auf die Letalität ermittelt (p = 0,010 und p = 0,017). Schlussfolgerung Palliative Resektionen kolorektaler Karzinome haben eine hohe Morbidität und Mortalität. Bei vorbestehendem Alkoholabusus und dringlicher Operationsindikation sollte ein intensiveres Monitoring erfolgen. Bei Anämie, Kachexie, Hypalbuminämie sowie ASA-Score > 2 stellt möglicherweise die Diskontinuitätsresektion den geeigneteren Eingriff dar.


2020 ◽  
Vol 58 (06) ◽  
pp. 564-576
Author(s):  
Nadine Schulte ◽  
Matthias P. Ebert ◽  
Christoph Reissfelder ◽  
Nicolai Härtel

ZusammenfassungÄltere Patienten (65 Jahre und älter) stellen die Mehrheit der Patienten mit einer Krebsdiagnose dar. Für Ösophaguskarzinome liegt der Altersgipfel in der siebten bis achten Lebensdekade. Bei Magenkarzinomen ist 1/3 der Patienten älter als 75 Jahre, und ca. 45 % der Kolonkarzinom-Patienten sind ≥ 75 Jahre alt.Aufgrund bestehender Komorbiditäten, altersbedingter Veränderungen und Polypharmazie stellen ältere und alte Patienten eine besondere Herausforderung in der Tumortherapie dar.In Studien sind diese Patienten meist deutlich unterrepräsentiert, und dezidierte „Elderly“-Studien sind rar. Neue Operationsverfahren mit der minimalinvasiven Technik wie der Laparoskopie oder mit Telemanipulatoren liefern gerade für das Ösophagus- und Magenkarzinom Vorteile, die zukünftig für alte und ältere Patienten die postoperative Morbidität in Bezug auf kardiale und pulmonale Komplikationen deutlich senken können.Bezüglich Chemotherapie zeigt sich eine gute Verträglichkeit von Fluoropyrimidinen und Oxaliplatin; von Triple-Therapien sollte eher Abstand genommen werden. Gerade die Immuntherapie bietet aufgrund des besseren Nebenwirkungsprofils eine interessante Alternative zur Standardchemotherapie.


Author(s):  
Udo Sulkowski ◽  
Rudolf Mennigen

Zusammenfassung Hintergrund Mit einem 5-Jahres-Überleben von mittlerweile 80% rückt die postoperative Lebensqualität nach onkologischer Rektumresektion zunehmend in den Fokus des Interesses. Das Low anterior Resection Syndrome (LARS) fasst die postoperative Morbidität infolge des operativen Eingriffes zusammen. Material und Methode Es wurde eine selektive Literaturrecherche durchgeführt, um das Bild des LARS näher zu definieren und Verständnis für seine Pathophysiologie, Diagnose, Therapie und Prophylaxe zu entwickeln. Ergebnisse LARS wird in bis zu 80% nach allen stomavermeidenden operativen Eingriffen beobachtet, die beim Rektumkarzinom durchgeführt werden. Die Kapazität des Rektumstumpfes wie auch die Verletzung nervaler Strukturen scheinen die wichtigsten pathogenetischen Faktoren zu sein, die zu einer signifikanten Einschränkung der Lebensqualität führen. Schlussfolgerungen Es existieren verschiedene therapeutische Ansätze, um die Konsequenzen des LARS beim einzelnen Patienten abzuschwächen. Nichtsdestotrotz wird in der Zukunft noch viel Arbeit notwendig sein, um nicht nur das Überleben, sondern auch die Lebensqualität nach einem Rektumkarzinom zu verbessern.


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